Hamburg. Nach den Corona-Regeln dürfen Touristen im November nicht beherbergt werden. Warum erste Betriebe vorübergehend schließen.

Touristen dürfen ab dem 2. November in Hamburg, wie im gesamten Bundesgebiet, nicht mehr beherbergt werden. Nur noch Geschäftsreisende können dann in der Hansestadt übernachten. Diese Regelung gilt zunächst für den gesamten November. Doch schon wie beim ersten Lockdown, wird die Zahl der Dienstreisen deutlich zurückgehen.

Betreiber des Boutique-Hotels Tortue schauen mit Sorge in die Zukunft

Erste Hotels ziehen jetzt Konsequenzen. Das Boutique-Hotel Tortue in den Stadthöfen, das auch einer der Gastrohotspots der Stadt ist, wird nun zum zweiten Mal seit März am kommenden Montag schließen. „Ein Notbetrieb für eine Hand voll Reisender wäre der sichere Weg in die Pleite“, sagte Geschäftsführer Carsten von der Heide dem Abendblatt. Die rund 100 Mitarbeiter des 130-Zimmer-Hauses müssen nun wieder in die Kurzarbeit geschickt werden. Erst Ende Juli hatte das Tortue nach dem ersten Lockdown wiedereröffnet. „Bis dahin haben wir einen Riesenaufwand betrieben, um den bestmöglichen Infektionsschutz in allen Bereichen unseres Hauses sicherzustellen“, sagte Co-Geschäftsführer Marc Ciunis.

Tortue-Chef von der Heide spricht Klartext: „Der Dank für unseren ganzen Aufwand war die seit Wochen politisch befeuerte Debatte über erneute Schließungen. Obwohl es überhaupt keinen Beleg dafür gibt, dass Restaurants und Hotels, in denen der Gesundheitsschutz über alles gestellt wird, irgendeinen Anteil an den steigenden Infektionszahlen haben.“ Die Hotelbetreiber schauen mit Sorge in die Zukunft. Die Lage sei diesmal noch weitaus dramatischer als im Frühjahr: „Politisch ist weit und breit kein Konzept erkennbar, das uns Hoffnung auf einen überlebenswichtigen pandemie-konformen Betrieb ab Dezember macht“, so Ciunis.

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Luxushotel Louis C. Jacob und A-Rosa Resorts schließen auch bis auf Weiteres

Unterdessen wird auch die Hamburger DSR Hotel Holding aus „wirtschaftlichen Gründen“, so eine Sprecherin gegenüber dem Abendblatt, das Luxushotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee, das Henri Hotel an der Bugenhagenstraße in der Innenstadt sowie die A-Rosa Resorts in Travemünde an der Ostsee und auf der Insel Sylt, bis auf Weiteres schließen. Das gilt auch für die a-ja Resorts der Holding in Grömitz, Travemünde und Warnemünde.

Nach Abendblatt-Informationen wird es noch zahlreiche weitere Hotels in Hamburg geben, die wegen der neuen Regelung vorübergehend ihren Betrieb aufgeben werden.