Hamburg. Prozess um Einbrüche in Luxus-Villa und Lokal von Tim Mälzer. Polizist erzählt, wie Ermittler Tätern auf die Spur kamen.
Die Einbrecher kannten den Sicherheitscode für die Haustür. Sie drangen in die luxuriöse Villa ein, leerten den Tresor und machten Beute im Gesamtwert von fast einer Dreiviertelmillion Euro.
Jetzt ist das Opfer dieses spektakulären Einbruchs vom August vergangenen Jahres, der Hamburger Unternehmer und Multimillionär Detlef Fischer, im Prozess gegen die mutmaßlichen Täter als Nebenkläger zugelassen worden. Der 66-Jährige hatte über seinen Anwalt einen entsprechenden Antrag gestellt. Dass er auch als Zeuge gehört wird, gilt als wahrscheinlich. Aus Fischers Haus an der Alster waren unter anderem zahlreiche kostbare Uhren gestohlen worden.
Einbrecher steigen erst in Villa ein und dann in Tim Mälzers Bullerei
Drei Monate nach dieser Tat waren Einbrecher zudem in das Restaurant Bullerei von Starkoch Tim Mälzer gelangt und hatten dort einen 300-Kilo-Tresor aus dem Gebäude gewuchtet, in dem sich rund 28.700 Euro befanden.
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Einer der Angeklagten in dem Prozess, der 41 Jahre alte Lars M., dem neben diesen beiden Einbrüchen auch vorgeworfen wird, an einem versuchten Diebstahl bei einer Haspa-Filiale beteiligt gewesen zu sein, hatte bereits am ersten Verhandlungstag im Wesentlichen ein Geständnis abgelegt.
Tippgeber aus dem Milieu nannte Namen
Am Dienstag schilderte ein Polizeibeamter als Zeuge, wie die Ermittler auf die Spur des mehrfach vorbestraften Angeklagten kamen. Zunächst hatte ein Tippgeber aus dem Milieu den Namen des Verdächtigen genannt. Darüber hinaus hatte eine Kamera an der Tür von Fischers Villa einen der Einbrecher aufgenommen – Bilder, die ebenfalls auf Lars M. schließen ließen. Weitere Hinweise führten dazu, dass das Handy des Verdächtigen abgehört werden konnte.
In Gesprächen wurden dann Einzelheiten genannt, die unter anderem auf die ausbaldowerte Haspa-Filiale deuteten. „Brauche jemanden, der eine kleine Vorarbeitet leistet, dann ist das so gut wie erledigt“, hieß es beispielsweise. Die Antwort klang vielversprechend: „Auf jeden Fall machbar, Digga.“
Polizei fand aufgeflexten Tresor in Container
Schließlich führten Ermittlungen auch zu einem Container, der von dem jetzigen Angeklagten Lars M. genutzt wurde. Darin fand die Polizei unter anderem einen aufgeflexten Tresor, eine Schusswaffe, etliche 9-Millimeter-Patronen, ein Stemmeisen, Funkgeräte und einen Koffer mit einem Hydraulik-Spreizgerät. Damit wären Täter ausreichend ausgerüstet gewesen, um Einbrüche zu begehen. Der Prozess wird fortgesetzt.