Hamburg. Margrethe Veestager und die Non-Profit-Organisation aus St. Pauli werden ausgezeichnet – Förderpreis an Fridays for Future.
Der Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung geht in diesem Jahr an die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und den Hamburger Verein Viva con Agua. Hauptpreisträgerin Vestager habe nach Ansicht der Jury auch als Vizepräsidentin der Europäischen Kommission mit aller Kraft für einen offenen und fairen Markt eingestanden und somit einen bedeutenden Beitrag zur Durchsetzung der Grundsätze und Gesetze der EU geleistet, teilte die "Zeit"-Verlagsgruppe mit.
Die 52-jährige Dänin setze sich in Zeiten von wachsendem Populismus und Nationalismus in herausragender Weise für ein liberales und geeintes Europa ein, betonte der Jury-Vorsitzende und internationale "Zeit"-Korrespondent, Matthias Naß. "Mit ihrer entschlossenen politischen Führung ist sie ein Vorbild in einer Welt, in der Großmachtrivalität und ein immer härterer wirtschaftlicher und digitaler Wettbewerb vorherrschen."
Viva con Agua: Versorgung mit Wasser ist ein Menschenrecht
Die St. Paulianer Non-Profit-Organisation Viva con Agua erhalte den Förderpreis, weil sie seit ihrer Gründung 2005 mit ihren vielfältigen Projekten für bessere Trinkwasser- und sanitäre Grundversorgung darauf aufmerksam mache, dass die Versorgung mit Wasser ein Menschenrecht ist. "Wasser ist jetzt schon eine knappe Ressource - mit ihrer Arbeit schärft Viva con Agua bei vielen Menschen das Bewusstsein für eine der größten Herausforderungen, denen wir uns heute und mehr noch in der Zukunft stellen müssen", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Verleihung der jeweils mit 20.000 Euro dotierten Preise findet am 6. Dezember statt. Der Marion-Dönhoff-Preis ist nach der ehemaligen "Zeit"-Herausgeberin benannt, die 1909 in Königsberg (Kaliningrad) geboren wurde und 2002 in Hamburg starb.
Die Auszeichnung wird von der Wochenzeitung "Die Zeit", der "Zeit"-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie der Dönhoff-Stiftung seit 2003 jährlich am ersten Adventswochenende im Hamburger Schauspielhaus verliehen. Im vergangenen Jahr ging der Hauptpreis an den früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk. Den Förderpreis erhielt die Jugend-Klima-Bewegung Fridays for Future.