Hamburg. Höchster Wert seit Mai. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz wächst weiter. Katharina Fegebank warnt vor neuen Einschränkungen.
Die Zahl der Hamburger, die wegen Covid-19 in Kliniken behandelt werden müssen, ist über das Wochenende um rund 35 Prozent angestiegen. Laut Sozialbehörde werden jetzt 42 Hamburger Corona-Patienten stationär betreut, acht davon liegen auf der Intensivstation. Das ist der höchste Stand seit Mitte Mai. Nach der letzten gemeldeten Zahl von Ende vergangener Woche waren 31 Hamburger wegen der Viruserkrankung im Krankenhaus, bis vor einer Woche hatte die Zahl monatelang unter 30 gelegen. Außerdem werden derzeit in Hamburgs Kliniken neun weitere Corona-Patienten von außerhalb behandelt.
Laut Gesundheitsbehördensprecher Martin Helfrich ist der Anstieg nicht auf die Ausbrüche in Seniorenheimen zurückzuführen. Diese würden sich wohl erst in der Zukunft in den Zahlen niederschlagen. Die Behörde beobachte mit Sorge, dass sich nun auch wieder mehr Ältere ansteckten. Die Kliniken seien derzeit aber sehr weit von ihren Kapazitätsgrenzen entfernt. Gestern meldete der Senat einen Anstieg der Infektionszahlen um 112 Fälle.
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:
Die Sieben-Tage-Inzidenz (Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche) stieg auf 32,3 – den höchsten Wert seit Mitte April. Ab einem Wert von 50 muss über neue Einschränkungen beraten werden, ab 35 gibt es verschärfte Einschränkungen für Großveranstaltungen wie Fußballspiele.
Fegebank appelliert an Hamburger, sich an die Regeln zu halten
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) appellierte an die Hamburger, sich an die Regeln zu halten. „Es sind einzelne Personen, einzelne Bars, einzelne Orte, an denen wir derzeit ein erhöhtes Infektionsgeschehen erleben, das müssen wir in den Griff bekommen“, sagte Fegebank.
Kommentar: Der Hamburger Senat muss durchgreifen
Ansonsten werde man sich „in ein, zwei Wochen“ im Senat darüber unterhalten müssen, „vielleicht wieder Erlaubtes rückgängig zu machen oder auch einzuschränken“. Senatssprecher Marcel Schweitzer sagte, es sei „gefährlich, was einzelne Menschen tun, indem sie keine Maske tragen, indem sie nicht den Abstand einhalten“. Sie riskierten, dass „die Kellnerin, die den Cocktail bringt, den Job verliert, weil Einschränkungen möglicherweise wieder die Gastronomie treffen“.
Um Wirten den sichereren Außenbetrieb weiter zu ermöglichen, hat der Senat jetzt die Nutzung von Heizpilzen bis 2. Mai hamburgweit genehmigt.