Hamburg. Während die Mehrheit der Bevölkerung sich bemüht, die Vorgaben zu beachten, schert sich ein kleiner Teil überhaupt nicht darum.
Haltet Abstand, tragt Masken, wascht euch die Hände. Seit Wochen mahnt
der Hamburger Senat, und nicht nur der, mit zunehmend strengerer Miene die Einhaltung der Corona-Regeln ein. Allein: Es nützt nichts. Während die übergroße Mehrheit der Bevölkerung sich zumindest bemüht, die Vorgaben zu beachten, schert sich ein sehr kleiner Teil überhaupt nicht darum. Da wird gefeiert, gesoffen und unmaskiert Bahn gefahren wie eh und je. Die Folge: Die Zahl der Neuinfektionen steigt und steigt, die der Patienten in den Krankenhäusern mittlerweile auch.
Dem kann nur auf zwei Wegen begegnet werden: Entweder lässt man es so weiterlaufen, dann wird die Politik gezwungen, die Regeln schon in Kürze zu verschärfen – zum Schaden aller. Das kann niemand wollen. Besser wäre es, die Gangart gegenüber der Problemklientel zu verschärfen, die ja recht klar zu umreißen ist: Partyvolk im Alter von 20 bis 30 Jahren – nicht ausschließlich, aber doch überwiegend.
Das Außer-Haus-Verkaufsverbot
für Alkohol in Szenevierteln an den Wochenenden war ein erster richtiger Schritt, aber nicht ausreichend. Im nächsten Schritt muss die Kneipen-Szene noch deutlich strenger kontrolliert werden – auch und gerade zum Wohle der vielen Wirte, die sich an die Regeln halten. Aber wer sie grob missachtet, egal ob Gast oder Gastwirt, muss umgehend harte Konsequenzen spüren. Dass er das Fehlverhalten Einzelner nicht akzeptieren will, hat der Senat oft genug gesagt – er muss auch entsprechend handeln und durchgreifen.
Zugegeben: Schön ist das nicht. Aber die Alternativen, nämlich die Stadt ein zweites Mal schrittweise lahmzulegen oder aber zuzuschauen, wie wir Hamburger wie die Berliner zu Risikobürgern mit beschränktem Reiserecht werden, sind noch unattraktiver.
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