Hamburg. Das Wochenende im Überblick: MiWuLa braucht keine Hilfe. Reeperbahn-Festival-Chef zieht Bilanz: “Nicht gefährlicher als Bahnfahren“.

Das Coronavirus bestimmt nach wie vor den Alltag der Menschen in Hamburg und Norddeutschland: Nachdem es vor den Sommerferien in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen nur sehr niedrige Infektionszahlen gab, sind diese inzwischen wieder deutlich angestiegen. In Hamburg liegt die Zahl der Neuinfektionen mittlerweile wieder täglich im zweistelligen Bereich, nachdem sie vorher schon an einigen Wochen bei null angelangt war.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

In einer Region im westlichen Niedersachsen liegt die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus über dem zulässigen Grenzwert. Das hat Konsequenzen im Kreis Cloppenburg.

In Hamburg beschäftigt zurzeit vor allem der Corona-Ausbruch in der Bar Katze im Schanzenviertel die Gesundheitsämter. Denn immer noch sind rund 100 Gäste unbekannt, die sich in den Kontaktformularen der Bar mit Fantasienamen eingetragen hatten.

Corona-Newsblog: Die wichtigsten Meldungen am Wochenende, 19. und 20. September:

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

Corona: Hunderte Schüler in Rostock getestet

Manche Leute kennen kaum jemanden, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Andere kennen gleich mehrere. An einer Gesamtschule in der Stadt Rostock in Norddeutschland wurden mindestens 17 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das bedeutet zwar nicht, dass die Menschen automatisch krank werden. Sie haben das Virus aber in sich. In den letzten Tagen wurden deshalb alle knapp 800 Schülerinnen und Schüler an der Schule getestet – genau wie die Lehrerinnen und Lehrer.

Außerdem mussten die Betroffenen in Quarantäne. Das bedeutet: Sie müssen für mehrere Tage zu Hause bleiben, damit sie niemanden anstecken können.

Corona-Auflagen missachtet: Bezirksamt schließt Bars auf St. Pauli

Bezirksamtschef in Hamburg-Mitte, Falko Droßmann (SPD), ein Arzt der Gesundheitsaufsicht des Bezirks und ein Polizeibeamter in Zivil haben in der Nacht zum Sonnabend kontrolliert, wie Bars und Vergnügungsbetriebe auf St. Pauli die Corona-Auflagen einhalten. „Wir waren in 20 bis 25 Läden", so Droßmann. "Leider mussten wir in rund zehn Betrieben massive Verstöße feststellen."

Mitunter seien die Zustände so katastrophal gewesen, dass zwei Läden sofort geschlossen wurden. "Bei zwei weiteren Läden mussten wir mindestens die Hälfte der Besucher zum Verlassen auffordern“, sagte der Behördenchef dem Abendblatt. Dies führte dazu, dass die Polizei den Zugang zur Großen Freiheit regulieren musste.

Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, stellte am Wochenende massive Verstöße gegen die Corona-Auflagen fest.
Falko Droßmann, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, stellte am Wochenende massive Verstöße gegen die Corona-Auflagen fest. © Marcelo Hernandez

Bereits im August hatte der Bezirk bei einer nächtlichen Kontrolle zwei völlig überfüllte Kiez-Lokale stillgelegt. Dennoch wurde erneut verbotenerweise getanzt – und das auch noch ohne Masken. „Ich bin enttäuscht, dass wir nun wieder schwere Verstöße feststellen mussten“, sagte Droßmann. Dabei würden sich viele Betrieb absolut vorbildlich verhalten und penibel alle Auflagen einhalten: „Leider bringen die schwarzen Schafe der Branche alle anderen in Gefahr.“

Corona-Neuinfektionen in Cloppenburg bleiben landesweit am höchsten

Im Kreis Cloppenburg ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen während der vergangenen sieben Tage deutlich über dem zulässigen Grenzwert geblieben. Damit müssen dort zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Erregers vorerst in Kraft bleiben. Cloppenburg war am Wochenende auch nach wie vor der einzige niedersächsische Landkreis mit einer solchen Überschreitung.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover lag die sogenannte 7-Tagesinzidenz pro 100.000 Einwohner in dem Kreis am Sonntagmorgen bei 63,9. Sie hatte sich in den vorigen Tagen erhöht. Zuletzt wurden weitere 12 bestätigte Neuinfektionen und eine Gesamtzahl von 458 Fällen gemeldet. Insgesamt steckten sich in den vergangenen sieben Tagen 109 Menschen im Kreis Cloppenburg an.

Reeperbahn-Festival-Chef: „Es ist nicht gefährlicher als Bahnfahren“

Der Chef des Hamburger Reeperbahn-Festivals zieht nach vier Tagen Live-Musik in Clubs unter Corona-Bedingungen ein positives Fazit. „Ich bin schon zufrieden. Das Meiste hat ganz gut geklappt“, sagte Alexander Schulz am Sonntag. Das pandemiegerechte Festival habe zudem weitgehend mit dem Vorurteil aufräumen können, dass solche Veranstaltungen per se Super-Spreader-Events sind. „Live-Musik-Veranstaltungen sind nicht gefährlicher als Bahnfahren“, so Schulz weiter.

Ex-Spice-Girl Melanie C hatte am Sonnabendabend über die pandemiegerechte Version des Festivals gesagt: „Es ist unglaublich, dass es möglich war, trotzdem weiterzumachen. (...) Ich fühlte mich sehr sicher die ganze Zeit.“

Auch Ex-Spice-Girl Melanie C war begeistert von Reeperbahn-Festival.
Auch Ex-Spice-Girl Melanie C war begeistert von Reeperbahn-Festival. © dpa

Auf dem pandemiegerechten Reeperbahn-Festival sollte zudem an den vier Tagen getestet werden, wie die Atmosphäre bei den Konzerten unter Corona-Bedingungen ist. „Da muss man sagen, das war sehr unterschiedlich. Das hängt stark vom Genre, der Zielgruppe und dem Veranstaltungsort ab. Aber natürlich fühlt es sich dünner an, wenn man in einem Raum mit nur 20 Prozent Auslastung spielt“, so Schulz.

Lange Schlange für den Flohmarkt in Hoheluft

Der Flohmarkt am Lehmweg in Hoheluft-Ost ist beliebt und lockt vor allem bei dem schönen Wetter am Sonntag zahlreiche Besucher an. Er findet von 7 bis 16 Uhr statt an – zur Mittagszeit bildete sich am Eingang (Kreuzung Hoheluftchaussee) eine lange Schlange, die bis über die Brücke zur Haspa reichte.

Am Lehmweg (Hoheluft-Ost) findet am Sonntag wieder der beliebte Flohmarkt statt.
Am Lehmweg (Hoheluft-Ost) findet am Sonntag wieder der beliebte Flohmarkt statt. © Laura Lagershausen

Den Markt betreten dürfen die Besucher nur mit einer Maske. Es gelten die üblichen Hygienemaßnahmen:

  • Abstand halten: Mindestens 1,5 Meter
  • Mundschutz tragen, der Mund und Nase bedeckt
  • Husten und Niesen in die Armbeuge
  • Regelmäßig die Hände waschen

Auch zwischen den Verkaufstischen gibt es einen Abstand von 1,5 Metern einzuhalten, der nicht mit Artikeln oder Kleiderständern zugestellt werden darf.

Sieben neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Bei Tests auf das Coronavirus sind in Schleswig-Holstein 17 Neuinfektionen bestätigt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit auf 4400, wie aus den am Sonnabendabend von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Am Freitag waren 34 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161.

In Krankenhäusern wurden am Sonnabend wie auch schon am Vortag fünf Corona-Patienten behandelt. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4000 als genesen.

Neue Corona-Zahlen für Hamburg

Hamburg meldet am Sonntag 15 neue Coronainfektionen. Das ist die niedrigste Zahl innerhalb der vergangenen Woche. Damit liegt die Gesamtzahl der Infizierten jetzt bei 7164. Am Sonnabend hatte es mit 77 Corona-Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen innehalb der vergangenen Woche gegeben.

6200 Personen, bei denen das Coronavirus nachgewiesen worden war, gelten als geheilt. Mit 18,9 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg weiter unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, deren Erreichen neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Freitag lag der Wert bei 17,3. Die Zahl der Corona-Patienten in stationärer Behandlung ist mit 33 unverändert geblieben im Vergleich zum Sonnabend, neun Personen werden auf der Intensivstation behnadelt.

Neue Corona-Fälle in Hamburg in dieser Woche:

  • Montag: 20
  • Dienstag: 71
  • Mittwoch: 47
  • Donnerstag: 46
  • Freitag: 65
  • Sonnabend: 77
  • Sonntag: 15

Miniatur Wunderland greift auf eigenen Notfalltopf zurück

Trotz enormer Umsatzeinbrüche wegen der Corona-Pandemie muss das Miniatur Wunderland die finanzielle Hilfe der Stadt Hamburg nicht in Anspruch nehmen. „Jeder Euro wird weiterhin zwei bis drei Mal umgedreht und so glauben wir, dass unser eigener Notfalltopf bis Frühjahr hält“, sagte Geschäftsführer Frederik Braun.

„Generell sind wir froh, dass wir immer in weiser Voraussicht alle Kredite abbezahlt haben und trotzdem Gewinne im Wunderland gelassen haben, damit wir diesen Notfalltopf haben“, sagte Braun. Das Wunderland habe immer damit gerechnet, dass irgendwann mal etwas passieren könnte.

Auch das Miniatur Wunderland leidet unter der Corona-Krise.
Auch das Miniatur Wunderland leidet unter der Corona-Krise. © dpa

Wie alle Attraktionen in Hamburg leidet auch das Miniatur Wunderland unter der Corona-Krise. Seit der Wiedereröffnung im Mai können wegen der Corona-Abstandsregeln nur ein Viertel der Besucher wie sonst üblich die größte Modelleisenbahn der Welt besichtigen – pro Stunde rund 80 bis 100 statt früher 380 – das seien bei verlängerten Öffnungszeiten rund 1500 Besucher am Tag. In den Sommerferien 2019 waren es an Spitzentagen rund 6000 Besucher am Tag.

Corona-Ausbruch in "Katze" – Dehoga verteidigt Regeln

Trotz des Corona-Ausbruchs in der Hamburger Bar "Katze" am Schulterblatt hält der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die bestehenden Corona-Abstandsregeln für ausreichend. „Uns ist kein Infektionsfall bekannt, bei dem die Abstandsregeln eingehalten worden waren“, sagte Hamburgs Dehoga-Präsident Franz Klein. Und für alle, die näher als 1,50 Meter an die Gäste herantreten, bestehe ja bereits eine Maskenpflicht.

Auch in Sachen korrekter Datenerfassung der Gäste sieht Klein bei den Gastwirten keine Verantwortung. „Der Gastwirt muss sich darauf verlassen, dass das, was eingetragen wurde, richtig ist. Er hat keine weitere rechtliche Möglichkeit, das einzufordern oder die Daten zu prüfen.“

Ein Schild mit dem Text
Ein Schild mit dem Text "Sorry, Heute leider geschlossen" hängt an der Tür zu einer Bar im Schanzenviertel. © dpa

Dehoga-Präsident Klein zufolge gibt es in der Hansestadt mehr als 4000 gastronomische Betriebe mit gut 40.000 fest angestellten Mitarbeitern und vielen weiteren geringfügig Beschäftigten. Die bestehenden Corona-Regeln für die Branche seien in Ordnung. Bei Zehntausenden Gästen täglich in Hamburgs Gastronomie funktioniere das auch einwandfrei. „Natürlich gibt es bedauerliche Einzelfälle, aber das ist kein Grund, ein ganzes System zu ändern.“

Rund 500 demonstrieren am Jungfernstieg gegen Corona-Auflagen

Hamburg mit sogenannten Querdenkern: Die Neue Deutsche Welle Sängerin Fräulein Menke singt
Hamburg mit sogenannten Querdenkern: Die Neue Deutsche Welle Sängerin Fräulein Menke singt "Die Gedanken sind frei" auf einer Demonstration von Kritikern der offiziellen Politik zur Eindämmung der Corona-Pandemie. © dpa | Markus Scholz

Heute demonstrieren die „Querdenker“ von 15 bis 20 Uhr am Jungfernstieg gegen die Corona-Auflagen. Der Anmelder erwartet 950 Teilnehmer. Um 16.10 Uhr sprach der Lagedienst von 450 bis 500 Teilnehmern. Unter lautstarkem Gegenprotest von rund zwei Dutzend schwarz gekleideten Antifa-Anhängern demonstrierten sie für die Aufhebung der Coronamaßnahmen. „Die Regierung manipuliert und betrügt“ stand auf einem Plakat. Bei der Demonstration war auch eine Fahne der amerikanischen Verschwörungstheoretiker-Gruppe „QAnon“ zu sehen.

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Das „Bündnis gegen Rechts“ hat ebenfalls zu einer Demonstration aufgerufen, die quasi als Gegendemonstration zu den „Querdenkern" von 15 bis 20.30 Uhr am Neuen Jungfernstieg stattfinden soll. Dort wurden vom Anmelder 100 Teilnehmer erwartet. Gekommen sind allerdings laut Polizei nur 30. Um kurz nach 16 Uhr wurde die Demo beendet.

77 neue Fälle in Hamburg

Hamburg meldet am Sonnabend 77 neue Coronainfektionen. Das ist die höchste Zahl innerhalb der vergangenen Woche. Damit liegt die Gesamtzahl der Infizierten jetzt bei 7149 (zwei Fälle wurden gestrichen). Davon gelten 6100 als geheilt. Von den Neuinfektionen am meisten betroffen ist nach wie vor die Altersgruppe der 20-39-Jährigen. Mit 18,7 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg weiter unter der Grenze von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, deren Erreichen neue Beschränkungen nach sich ziehen könnte. Am Freitag lag der Wert bei 17,3.

Die Zahl der Corona-Patienten in stationärer Behandlung steigt: Waren es am Montag noch 24 Patienten, die in einer Klinik aufgenommen wurden, sind es am Sonnabend bereits 33. Neun von ihnen liegen auf der Intensivstation. Das sind jeweils drei mehr als am Tag zuvor. Am meisten betroffen ist nach wie vor die Altersgruppe der 20-39-Jährigen. 239 Menschen sind nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am UKE bisher an der Infektion gestorben.

Zahlen nach Bezirken (Stand 14.9., in Klammern : Zahlen der vergangenen 14 Tage):

  • Altona: 1045 (88)
  • Bergedorf: 272 (23)
  • Eimsbüttel: 931 (72)
  • Hamburg-Mitte: 1293 (87)
  • Hamburg Nord: 1090 (126)
  • Harburg 578 (41)
  • Wandsbek: 1636 (105)

Niedersachsen: Corona-Zahlen in Cloppenburg steigen weiter

Nach Überschreitung des 7-Tages-Grenzwerts bei Corona-Neuinfektionen im Landkreis Cloppenburg ist dort diese Zahl am Samstag weiter gestiegen. Nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums erhöhte sie sich innerhalb eines Tages von 61,5 auf 63,9. Von Freitag auf Samstag wurden 18 neue Infektionen gemeldet, insgesamt waren es 109 in den vergangenen sieben Tagen.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Steigt die sogenannte 7-Tagesinzidenz pro 100.000 Einwohner auf einen Wert von mehr als 50, müssen verstärkte Schutzmaßnahmen eingeleitet werden - der Kreis hatte daher am Freitag die Regeln für einen Teil seiner Kommunen verschärft. In einigen Teilen dürfen sich bis zum 4. Oktober privat maximal sechs Menschen treffen. Vereinen ist es untersagt, Zusammenkünfte abzuhalten, Gaststätten müssen um 22.00 Uhr schließen. Betroffen von den Maßnahmen sind nach Angaben des Kreises vom Freitag die Stadt Löningen sowie die Gemeinden Essen, Lastrup und Lindern.

Corona: Aus für Kaufhof Mönckebergstraße besiegelt

Auch der letzte Rettungsversuch ist gescheitert: Das Kaufhof-Haus an der Mönckebergstraße wird zum 17. Oktober geschlossen. Die Geschäftsleitung informierte am Sonnabendmorgen die Mitarbeiter über das Aus für das Traditionshaus. „Die Verhandlungen haben sich wochenlang hingezogen. Wir haben auf eine klare Aussage gepocht“, sagte Betriebsrätin Ines Reinhard dem Abendblatt. Jetzt gibt es Klarheit. Knapp 200 Mitarbeiter sind betroffen.

Am 22. Juli beginnt der Räumungsverkauf in der Kaufhof-Filiale an der Mönckebergstraße
Am 22. Juli beginnt der Räumungsverkauf in der Kaufhof-Filiale an der Mönckebergstraße © Marcelo Hernandez

Die Corona-Krise hat der ohnehin kriselnden Branche enorm zugesetzt. Bereits am 19. Juni hatte die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof die Schließung der Filiale bekannt gegeben. Seit Juli läuft der Räumungsverkauf. Zuletzt hatte es aber einen Hoffnungsschimmer gegeben: Vermieter Württembergische Versicherung hatte eine Reduzierung der Miete in Aussicht gestellt und sich bereit erklärt, die Sanierung der Außenfassade zu übernehmen. Doch die Kosten für die notwendige Neugestaltung waren dem Konzern offenbar trotzdem zu hoch. Zudem drohten für die Zeit des Umbaus deutliche Umsatzeinbußen.

Schleswig-Holstein zählt 34 Neuinfektionen

Bei Tests auf das Coronavirus sind in Schleswig-Holstein 34 Neuinfektionen bestätigt worden. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit auf 4383. Am Donnerstag waren 38 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb bei 161.

In Krankenhäusern wurden am Freitag fünf Corona-Patienten behandelt, zwei weniger als am Vortag. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4000 als genesen.

Uni-Absolventen haben es wegen Corona schwieriger

Corona hat es jungen Uni-Absolventen in Hamburg schwieriger gemacht. Von der Uni in die Arbeitslosigkeit wechselten laut Zahlen der Hamburger Arbeitsagentur aber nur wenige. Die Pandemie habe Studierende in der Hansestadt allerdings vor besondere Herausforderungen gestellt, sagte Pressesprecher Knut Böhrnsen der Deutschen Presse-Agentur. Praktikumsstellen brachen zum Beispiel kurzfristig weg, Nebenjobs wurden aufgelöst und monatelanges Warten sorgte bei Einigen für Unsicherheit - auch wenn kein eigenes Versäumnis vorlag, wie Böhrnsen betont.

Laut den Zahlen der Agentur für Arbeit, haben sich in Hamburg nur wenige Akademiker unter 25 Jahren in den Monaten März (33) und Juni (48) arbeitslos gemeldet. Lediglich im April dieses Jahres gab es mit nahezu 70 arbeitslosen Akademikern unter 25 Jahren eine kleine Spitze. „Im Vergleich zu den Monaten des vergangenen Jahres gibt es aber keinen großen Anstieg, der uns aufhorchen lässt“, so Böhrnsen.

Besser in Zeiten von Corona haben es laut Arbeitsagentur Auszubildende. In der Hansestadt wurden sie demnach nahezu nahtlos übernommen. Allerdings bestimme hier auch die Branche die Chancen: Azubis im Einzelhandel, in Hotels und Restaurants, sowie in der Veranstaltungsbranche hätten Probleme beim Berufseinstieg gehabt.

Hamburger Comicfestival wird zum "Panel Walk"

Das Comicfestival in Hamburg wird in diesem Jahr wegen der Coronakrise zum Panel Walk. Vom 2. bis 9. Oktober wird durch St. Pauli, die Neustadt und das Karoviertel spaniert, von einem Panel zum anderen. Gemeint sind damit Ausstellungsstationen in rund 30 Ladenlokalen, Cafés und Galerien, in denen Comics unterschiedlichster Art zu besichtigen sind. Der Großteil der Ausstellungen findet unter freiem Himmel statt und ist damit unbedenklich. Für die begehbaren Präsentationen gibt es ein Hygienekonzept. Das genaue Programm und weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Festivals

Besuch in „Katze“: Oberligaspiel in Hamburg abgesagt

Das Fußballspiel der Hamburger Oberliga zwischen dem TuS Osdorf und dem Niendorfer TSV ist am Freitag wegen eines Corona-Verdachts abgesagt worden. Einer der TuS-Spieler war in der von einem Corona-Ausbruch betroffenen Hamburger Kneipe „Katze“. Das bestätigte ein Sprecher des Niendorfer Vorstands. Das Testergebnis des Spieler stehe noch aus. Das Spiel soll am Dienstag, den 29. September nachgeholt werden.

In der Bar „Katze“ im Hamburger Schanzenviertel waren mehrere Barmitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Rund 600 Menschen kommen als mögliche Kontaktpersonen infrage. Etwa 500 Betroffene wurden bereits erreicht.

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    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

    Lesen Sie hier den Newsblog von Freitag, 18. September