Hamburg. A7 glich in Richtung Süden einem Trümmerfeld. Der Unfall ereignete sich an der Absperrung zur 55-Stunden-Baustelle des Elbtunnels.
Ein 25 Jahre alter Autofahrer ist auf der Autobahn A7 kurz vor dem Hamburger Elbtunnel bei einem Unfall schwer verunglückt. Die A7 war an dieser Stelle erst wenige Stunden zuvor – wegen der für dieses Wochenende angekündigten Elbtunnel-Baustelle – gesperrt worden. Bilanz: Ein Schwerverletzter, drei beteiligte Fahrzeuge und ein 150 Meter langes Trümmerfeld auf der Fahrbahn Richtung Süden.
Gegen 3.12 Uhr soll der 25-Jährige zwischen den Anschlussstellen Stellingen und Volkspark in Fahrtrichtung Süden versucht haben, einen Lkw zu überholen, um vor der beginnenden Verengung wegen der Baustellensperrung wieder nach rechts einzuscheren. Dabei verschätzte er sich offenbar, raste in ein Baustellenfahrzeug, das die Verengung anzeigte und schleuderte laut Polizei kurz vor der Ausfahrt Volkspark gegen den Lkw, den er gerade überholt hatte.
Vor dem Elbtunnel: 25-Jähriger rast auf A7 in Baustellenfahrzeug
Der 25-Jährige wurde bei dem Unfall in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Die Feuerwehr schnitt ihn schließlich mit schwerem Gerät aus dem völlig zerstörten Wrack. Anschließend wurde der 25-Jährige mit schwersten Beinverletzungen und einem sogenannten Hochrasanztrauma unter Begleitung eines Notarztes in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die A7 war wegen des Unfalls vor der Abfahrt Volkspark bis 7.30 Uhr gesperrt. Erst dann waren alle Trümmer beseitigt und das Fahrzeugwrack entfernt.
Elbtunnel- und A7-Sperrung: Hintergrund und Ausweichstrecke
Der Hamburger Elbtunnel ist an diesem Wochenende erstmals seit seiner Eröffnung vor mehr als 45 Jahren für ein ganzes Wochenende gesperrt. Die Sperrung hat am Freitagabend um 22 Uhr begonnen und soll erst am Montagmorgen um 5 Uhr wieder aufgehoben werden.
Am Sonnabendmittag um 12.30 Uhr staute sich der Verkehr auf der A1 Richtung Norden auf einer Länge von 15 Kilometern zwischen der Anschlussstelle Hittfeld und dem Kreuz Süd, in der Gegenrichtung auf einer Länge von 12 Kilometern vor der Anschlussstelle Stillhorn. Auch auf den Ausfallstraßen Amsinckstraße und Heidenkampsweg Richtung Süden und in der HafenCity stockt der Verkehr.
Hintergrund der 55-Stunden-Sperrung sind vorbereitende Bauarbeiten zur Verbreiterung der Autobahn im Hafengebiet auf acht Spuren. Unter anderem muss der Tunnelrechner neu programmiert werden.
Autofahrer müssen über A1 und A21 ausweichen
Gesperrt ist die Autobahn in Richtung Hannover ab Hamburg-Volkspark bis zur Anschlussstelle Hausbruch. In Richtung Flensburg/Kiel wird die A7 zwischen Hamburg-Heimfeld und Volkspark nicht passierbar sein.
Die innerstädtische Umleitung führt über die Elbbrücken und durch das Hamburger Stadtgebiet. Der überregionale Verkehr soll über die A1 und A21 ausweichen. Weil auch die Bundesstraße 205 wegen einer Baustelle zwischen Neumünster und Wahlstedt gesperrt ist, müssen Autofahrer entweder die B206 zwischen den Anschlussstellen Bad Segeberg Nord (A21) und Bad Bramstedt (A7) nutzen oder die B430 zwischen Bornhöved (A21) und Neumünster-Mitte (A7).
Appell der Deges: Auf nicht notwendige Fahrten verzichten
Die Verantwortlichen appellieren an die Autofahrer, auf nicht notwendige Fahrten am letzten Sommerwochenende zu verzichten oder die Baustelle großräumig zu umfahren. Wer auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigt, kommt nicht nur mit der Bahn über die Elbe, sondern auch mit dem Bus unter der Elbe hindurch. Die Buslinien 150 und 250 des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) können trotz der Bauarbeiten wie gewohnt den Elbtunnel nutzen.
Infos zum Elbtunnel:
- Mit dem Bau des Elbtunnels in Hamburg wurde 1968 begonnen, eröffnet wurde er 1975
- Der Elbtunnel hat eine Gesamtlänge von 3.325 Metern
- Pro Tag fahren im Schnitt 113.300 Fahrzeuge durch den Elbtunnel
- Der Elbtunnel ist Bestandteil des Autobahnnetzes und hat vier Röhren. jede Röhre verfügt über zwei Fahrspuren
- Die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Elbtunnel beträgt 80 Kilometer pro Stunde
Citytunnel gesperrt: Ersatzbusse am Wochenende
Fahrgäste der S-Bahn müssen am Wochenende ebenfalls Umwege und längere Reisezeiten einplanen. Der Citytunnel ist von Sonnabend, 19. September, Betriebsbeginn, bis Sonntag, 20.September, Betriebsende, gesperrt. Grund dafür sind Gleisbauarbeiten, wie die S-Bahn Hamburg mitteilte.
Demnach fahren zwischen Altona und Landungsbrücken in diesem Zeitraum Busse statt Bahnen. Züge der Linien S1 und S3 werden über die Verbindungsbahn umgeleitet, die Reisezeit kann sich dadurch aber um bis zu 20 Minuten verlängern. Die Züge der Linie S31 fahren nur zwischen Hauptbahnhof und Harburg Rathaus bzw. Neugraben.