Hamburg. Jury soll Projekte und Künstler nominieren, die Bismarck, Denkmal und Park aus spezifischen Perspektive beleuchten und bespielen.
Seit Monaten wird in Hamburg intensiv über den Umgang mit dem Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark auf St. Pauli gestritten. Für neun Millionen Euro wird das Monument, das mit einer Höhe von 34,3 Metern über dem Hafen thront, saniert. Für die Gegner dieser Sanierung wird mit der 1906 enthüllten Statue ein „Antidemokrat, Antisemit und Wegbereiter des deutschen Kolonialismus“ geehrt.
Die kleinere Bismarck-Statue im Schleepark in Altona wurde in den vergangenen Wochen mehrmals beschmiert. Nun gibt es einen neuen Vorstoß in der Diskussion. Die SPD-Distrikte St. Pauli Süd und Innenstadt plädieren für einen mindestens über zehn Jahre angelegten Wettbewerb. Eine Jury solle in jedem zweiten Jahr ein Projekt und eine Künstler-Gruppe nominieren und fördern, „die Bismarck, das Denkmal und den Alten Elbpark dann ein Jahr lang aus einer spezifischen Perspektive beleuchtet und bespielt“.
Bismarck-Denkmal: "Zur kritischen Auseinandersetzung mit Vergangenheit verpflichtet"
Hinter dem Vorschlag stehen die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Arne Platzbecker und Julia Barth sowie die Kunsthistorikerin Julia Staron, Vorstand der SPD St. Pauli Süd.
„Wir sind zu einer kritischen Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit verpflichtet, die über Lippenbekenntnisse hinausgeht. Daher fordern wir das sanierte Denkmal nicht unkommentiert für sich stehen zu lassen, sondern eine längerfristige Beschäftigung verschiedener Künstler zu ermöglichen“, heißt es in dem Diskussionspapier. Stiftungen wie die Otto-von-Bismarck-Stiftung und die Hamburgische Kulturstiftung sowie private Mäzene sollen die Projekte finanzieren.
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"Lichtschwert als Sinnbild des Kampfes zwischen Gut und Böse"
Die Initiatoren können sich vorstellen, dass auch die von dem Hamburger Notar Jens Jeep vorgeschlagene Laserschwert-Installation berücksichtigt wird. Wie berichtet, hatte Jeep bei der Kulturbehörde angeregt, das Denkmal mit einem Lichtschwert auszustatten– angelehnt an den Science-Fiction-Klassiker „Star Wars“.
Dieses Lichtschwert habe sich, so Jeep, „zu einem internationalen Sinnbild des Kampfes zwischen Gut und Böse entwickelt. Dabei steht es stellvertretend gerade nicht allein für die eine oder andere Seite der Macht". Der Notar wirbt inzwischen im Internet mit einer Petition unter dem Titel „Bismarck reloaded“ für seine Idee.