Hamburg. Bürgerverein St. Georg und Unternehmer wenden sich gegen mögliche Rückkehr der Mahnwache am Steindamm.

Der Bürgerverein zu St. Georg von 1880, die Interessengemeinschaft Steindamm und die Unternehmergemeinschaft Steindamm haben eine gemeinsame Mission – und die ist es, die Rückkehr des Lampedusa-Zelts zu verhindern. Eine Unterschriftenaktion wurde bereits gestartet. Das Zelt am Eingang des Steindamms bestand sieben Jahre lang als eine Art Dauermahnwache für das Bleiberecht von Geflüchteten.

Wie berichtet, wurde das Zelt Mitte März von der Hamburger Stadtreinigung und der Polizei abgebaut. Dabei handelte es sich laut Bezirksamt Mitte um eine Maßnahme im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes. Damals waren im Zuge von Corona keine Versammlungen zugelassen. Nach Beendigung der Dauermahnwache sei bisher kein neuer Antrag bei den Versammlungsbehörden eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin.

Ist das Zelt eine Belastung für den Stadtteil?

Aber Markus Schreiber, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter und Vorsitzender des Bürgervereins, weiß zu berichten: „Es gibt offensichtlich Initiatoren, die sich für eine Rückkehr des Lampedusa-Zelts starkmachen. Wir wollen weder auf dem Steindamm noch an einem anderen Standort in St. Georg ein Lampedusa-Zelt haben. Das werden wir gemeinsam mit den Gewerbetreibenden vor Ort mit allen Mitteln zu verhindern wissen.“ Ein erster Schritt dazu sei die Unterschriftenaktion.

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Das Zelt sei schon lange keine Dauermahnwache mehr gewesen, sondern eine Belastung für den Stadtteil, weil sowohl der Anlass im Kontext mit den Lampedusa-Flüchtlingen nicht mehr da sei als auch das Zelt für alle möglichen anderen Zwecke genutzt wurde, bis hin zur Prostitution, so der Bürgervereinschef. Anderer Meinung ist Manuel Muja. Der Grünen-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Mitte fordert: „Sollte es wieder eine Anmeldung für eine solche Dauermahnwache am Steindamm geben, sollte diese genehmigt werden, solange alle Corona-Vorschriften eingehalten werden.“