Hamburg/Kiel/Hannover. Trotz starken Winds in Hamburg und ganz Norddeutschland hinterlässt “Kirsten“ nur geringe Schäden. Wetter beruhigt sich wieder.

Herbst statt Sommer: Während es vor wenigen Tagen in Norddeutschland mit Temperaturen um die 30 Grad noch hochsommerlich war und sich einige Menschen über die Hitze beschwerten, war das Wetter in Hamburg und im Norden am Mittwoch ungemütlich – Sturmtief „Kirsten“ ist über das Land gezogen. Am Abend hat sich die Lage beruhigt, nur noch an der Nordseeküste und im Harz kann es zu heftigeren Böen kommen.

Alles aktuellen Entwicklungen zum Wetter im Norden lesen Sie hier:

Baum im Gleis: S-Bahn-Strecke wieder frei

Nachdem am Nachmittag ein Baum auf die S-Bahn-Strecke zwischen Stade und Horneburg gefallen war, musste die Strecke bis zum späten Abend gesperrt werden. Erst gegen 23.15 Uhr konnte der Abschnitt wieder freigegeben werden.

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Feuerwehr Hamburg: 30 Wetter-Einsätze

Sturmtief
Sturmtief "Kirsten": Feuerwehrleute verhinderten in Hamburg-Winterhude, dass ein Baum auf die Bahngleise stürzte. © Daniel Bockwoldt/dpa

Bei der Feuerwehr Hamburg wurden durch Kirsten rund 30 wetterbedingte Einsätze ausgelöst. In vielen Fällen ging es um Bäume oder große Äste, die umgestürzt waren oder abzustürzen drohten, auch überschwemmte Straßen oder geflutete Keller mussten bearbeitet werden. Bis auf einen technisch anspruchsvollen Einsatz in Bergedorf, bei dem ein großer Ast aus 20 Metern Höhe auf eine Garage zu stürzen drohte und von den Höhenrettern beseitigt werden musste, trägt bis zum Abend die Einschätzung eines Feuerwehrsprechers vom Mittag: "Nichts Dramatisches"

"Da die Bäume noch viel Laub tragen, bieten sie dem Wind viel Angriffsfläche", so der Feuerwehrsprecher. Besonders viel Wind sei dann gar nicht nötig, dass die Bäume umstürzten. An der U1 im Bereich Lattenkamp mussten mehrere Äste entfernt werden, die drohten, ins Gleisbett zu stürzen.

Stürmisches Wetter – vor allem an der Nordseeküste

Das Sturmtief „Kirsten“ hat am Mittwoch böiges, regnerisches und insgesamt recht herbstliches Wetter auch nach Niedersachsen und Bremen gebracht. Der DWD hatte im Vorfeld vor den Auswirkungen gewarnt und schwere Sturmböen sowie einzelne Gewitter angekündigt. Bis zum frühen Nachmittag waren die Folgen aus Sicht von Polizei und Feuerwehr aber überwiegend harmlos. Vereinzelt gab es Feuerwehreinsätze wegen umgestürzter Bäume, aber wohl keine größeren Lagen.

„Es ist noch ein bisschen windig“, sagte etwa ein Sprecher der regionalen Rettungsleitstelle Ostfriesland in Wittmund. Es habe lediglich zwei Feuerwehreinsätze gegeben. Auch in Südniedersachsen wehte der Wind zwar kräftig, aber größere Einsätze waren zunächst nicht notwendig, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Northeim. Ein Sprecher des Landkreises Goslar sagte, es sei windig, aber in Böen. Er warnte davor, die Wälder zu betreten.

Hannover schließt Freiflächen der Herrenhäuser Gärten

Die Stadt Hannover hat wegen des Sturmtiefs „Kirsten“ Freiflächen in den Herrenhäuser Gärten geschlossen. Betroffen seien der Große Garten und der Berggarten, teilte die Stadt am Mittwoch mit.

Zuvor wurden bereits die Waldstation Eilenriede und der Tiergarten geschlossen. Die Stadtverwaltung warnte vor dem Betreten von Wäldern und Parks während eines Sturms. Nach langer Trockenheit könnten von den Bäumen, die noch viel Laub tragen, leichter Äste abbrechen.

Sturm in Hamburg: Ast droht auf U-Bahn-Gleise zu fallen

Am Mittag gegen 12.30 Uhr drohte im Bereich des U-Bahnhofs Lattenkamp in Winterhude ein größerer Ast auf die Gleise der U1 zu fallen. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass ein größerer Ast in zwölf Meter Höhe gebrochen war. Mit Hilfe der Drehleiter wurde der Ast entfernt.

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Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet. Der U-Bahn-Verkehr musste kurzzeitig zwischen den Stationen Ohlsdorf und Lattenkamp eingestellt werden.

Hamburg und Schleswig-Holstein: DWD warnt vor schweren Sturmböen

Grau, regnerisch, stürmisch – so zeigt sich das Wetter in Hamburg und Schleswig-Holstein am Mittwoch. Der DWD warnt in Hamburg vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 km/h – anfangs aus südwestlicher, später aus westlicher Richtung.

In Hamburg und ganz Norddeutschland ist das Wetter am Mittwoch äußerst stürmisch.
In Hamburg und ganz Norddeutschland ist das Wetter am Mittwoch äußerst stürmisch. © Boris Roessler/dpa

"In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen um 95 km/h gerechnet werden", teilte der DWD am Mittwoch mit. Die amtliche Warnung gilt zunächst bis 3 Uhr am Donnerstag.

Satellitenbild und Sturmfeld von Tief „Kirsten“

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Fähren zu Inseln fahren trotz Sturmtiefs „Kirsten“

Während Sturmtief „Kirsten“ am Mittwoch an der Nordseeküste kräftig geweht hat, haben große Fähren zunächst ohne Einschränkungen zu Ostfriesischen Inseln übergesetzt. „Wir fahren planmäßig. Wir kommen bei der Sturmstärke zwar an die zehn dran, das ist aber nichts, was wir nicht gewöhnt sind“, sagte Fred Meyer, Sprecher der Reederei Norden-Frisia, die Fahrten nach Norderney und Juist anbietet.

Nur die kleinen Aluminium-Schnellboote der Reederei sollten – ebenso wie bei Töwerland-Express mit seinen Fahrten nach Juist und Baltrum – für diesen Tag im Hafen bleiben. „Das ginge theoretisch auch noch, ist den Fahrgästen aber nicht zuzumuten“, erklärte Meyer.

Auch nach Borkum, Langeoog und Baltrum sollten die Fähren wie geplant fahren. Die AG Ems stellte allerdings Fahrten mit dem Katamaran nach Borkum ein. „Das hat der Kapitän heute Morgen so beurteilt. Das Schiff ist ja leichter. Die Fähren können selbst bei Orkan noch fahren“, sagte Sprecherin Corina Habben.

Umgestürzter Baum behindert Bahn-Verkehr

Auf der Bahnstrecke zwischen Büchen und Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist am Morgen ein Baum auf die Gleise gestürzt. Der Zugverkehr wurde deshalb zunächst eingestellt, ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde sofort angefordert. Züge aus und nach Rostock und Schwerin enden und beginnen in Büchen. Züge aus und nach Büchen wenden in Schwarzenbek zurück nach Hamburg. Gegen 11 Uhr konnte der Betrieb auf der Bahnstrecke wieder aufgenommen werden.

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Sturmtief sorgt für angespannte Lage in Ostfriesland

Auch im Süden Schleswig-Holsteins werden Sturmböen und schauerartige Niederschläge erwartet. Der Schwerpunkt des Tiefs wird allerdings in Niedersachsen sein. Hier ist mit schwere Sturmböen und einzelnen Gewittern zu rechnen. „Bei diesen Windstärken fallen Bäume um. Man sollte aufpassen, auf alles, was nicht niet- und nagelfest ist“, sagte ein Sprecher des DWD.

Am Mittwochmorgen hat das Sturmtief „Kirsten“ vor allem in Ostfriesland und an der dortigen Nordseeküste kräftig geweht. „Es ist angespannt“, sagte ein Sprecher der regionalen Rettungsleitstelle Ostfriesland in Wittmund. Es sei sehr windig, aber zunächst habe es doch sehr wenige umgestürzte Bäume gegeben, die von den Bauhöfen und Straßenmeistereien beseitigt werden mussten: „Feuerwehreinsätze haben wir bislang noch keine gehabt.“ Vielleicht habe man Glück, dass der Sturm über der Nordsee tobe und noch nicht auf dem Festland.

Wetter in Hamburg: DWD warnt vor umstürzenden Bäumen

In Hamburg sollten die Menschen ebenfalls vorsichtig sein. "Da die Bäume noch voll belaubt und durch die zum Teil mehrwöchige Trockenheit sehr geschwächt sind, besteht durchaus schon bei 70 bis 85 km/h die Gefahr von umstürzenden Bäumen", warnen die Meteorologen des DWD.

Die Feuerwehr Hamburg ist bereits vorbereitet auf mögliche Wetter-bedingte Einsätze. "Der Herbst lässt grüßen", schrieb die Feuerwehr auf Twitter. "Wir sind bereit."

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DWD zum Sturmtief "Kirsten":

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Am frühen Nachmittag zieht das Sturmtief den Angaben zufolge über den Nordosten hinweg ab. Demnach ist Ostniedersachsen sowie Mecklenburg-Vorpommern zu den späteren Stunden des Tages von dem Sturm betroffen. Am Abend soll sich das Wetter wieder beruhigen.

Die S-Bahn warnte bereits am Dienstag vorsorglich vor Sturmschäden. "Es ist möglich, dass der Bahnverkehr im Norden am Mittwoch beeinträchtigt ist", twitterte die Bahn. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtantritt informieren.

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