Hamburg. Kundgebung mit 250 Teilnehmern am Holstenwall. Hintergrund ist die Festnahme eines 15-jährigen Jungen.
Die Festnahme eines 15-Jährigen am Montag, 17. August in Hamburg sorgt weiter für Diskussionen über Polizeigewalt. Nach dem Vorfall an der Straße Kohlhöfen, bei dem acht Polizisten einen 15 Jahre alten Schüler und Amateurboxer überwältigt und festgenommen hatten, hat nun das Bündnis Seebrücke Hamburg am Sonnabend eine Kundgebung gegen Polizeigewalt veranstaltet. Auch der Toten des mutmaßlich rechtsterroristischen Anschlags von Hanau wurde dabei gedacht.
An der Demonstration mit rund 250 Teilnehmern waren neben der Seebrücke Hamburg auch antirassistische Initiativen und Migrantenorganisationen beteiligt. Die Mutter des 15-Jährigen war nach Teilnehmerangaben ebenfalls vor Ort.
Die Aktion startete um 13 Uhr in unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem sich der Vorfall am Montag ereignet hatte. Startpunkt war der Holstenwall, von dort zogen die Teilnehmer zur Straße Kohlhöfen. Die Abstands- und Infektionsschutzmaßnahmen seien nach Angaben der Veranstalter dabei gewährleistet.
Kundgebung mit 300 Teilnehmern angemeldet
Wie ein Sprecher des polizeilichen Lagedienstes am Sonnabend bestätigte, war die Kundgebung bereits im Vorfeld mit 300 Teilnehmern angemeldet worden. "Es sind allerdings nur 250 Teilnehmer erschienen und alles verläuft friedlich", so der Sprecher.
Die Demonstration hatte nur geringe Auswirkungen auf den Verkehr rund um den Holstenwall. Das Plakat, vor dem sich der Polizeieinsatz am Montag ereignete, war offenbar übermalt worden.
Teilnehmer der Veranstaltung hatten am Sonnabend damit begonnen, einen Teil der Bemalung wieder aufzutragen. Das wurde zunächst geduldet.
Die Polizei blieb nach der Kundgebung zunächst vor Ort. Auch der Bürgerschaftsvizepräsident Deniz Celik (Linke) hatte zu den Demonstranten gesprochen.