Hamburg. Auch das Bündnis Seebrücke machte mit einer Kundgebung in der Hamburger Innenstadt auf sein Anliegen aufmerksam.

Rund 1000 Menschen haben am Sonnabend in der Innenstadt gegen die Maskenpflicht und die Corona-Politik von Bund und Ländern demonstriert. Die Polizei zählte bei hochsommerlichen Temperaturen am Nachmittag auf dem Jungfernstieg rund 900 Protestler, auf den breiten Bürgersteigen mischten sich Sympathisanten, Unterstützer, Gegner, Neugierige und unbeteiligte Passanten in großer Zahl.

Gegner der Demo versammelten sich um eine schwarz-rote Antifa-Fahne, vermummt mit schwarzem Mund-Nasen-Schutz. Aus ihrer Reihe erklangen „Haut ab, haut ab“-Sprechchöre.

Schlagerstar Frl. Menke war auch dabei

Die Anliegen der Kundgebenden blieben zumindest in den Redebeiträgen eher verschwommen. Es ging darum, dass die Demonstration stattfinden könne und sich die Veranstalter darüber sehr freuten, dass eine weitere geplant ist (am 29. August in Berlin). Auch Frl. Menke, ein Schlagerstar der 80er-Jahre („Hohe Berge“), war dabei. Sie könne nicht gut reden, sagte sie und sang stattdessen das Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Gesichtsmasken trug kaum einer der Demonstranten.

Schließlich bat die Polizei, die Kundgebung zu beenden, da die Auflagen nicht mehr eingehalten würden. Die Veranstalter reagierten darauf, indem sie die Demonstranten sich neu aufstellen ließen – mit Erfolg: Die Demo durfte fortgesetzt werden.

Demo gegen die Behinderung der zivilen Seenotrettung

Ebenfalls am Sonnabend demon­strierten mehrere Hundert Menschen gegen die Behinderung der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. Zum Infektionsschutz wurde der Demonstrationszug des Bündnisses Seebrücke in mehrere Blöcke aufgeteilt. Auch riefen die Veranstalter alle Teilnehmer auf, Mundschutz zu tragen und die Abstandsregeln zu beachten.

Mit der Aktion unter dem Motto „Gebt die Schiffe frei“ protestierte die Seebrücke gegen die Beschlagnahme oder Festsetzung von Schiffen, mit denen sich Nichtregierungsorganisationen um die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot vor allem in den Gewässern zwischen Libyen und Italien bemühen. Fünf dieser Schiffe haben demnach Hamburg als Heimathafen.

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Nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen ist wegen Behinderungen vor allem durch die italienischen und maltesischen Behörden derzeit kein ziviles Rettungsschiff in dem Seegebiet im Einsatz.