Hamburg . Schüler und Lehrer sind in Quarantäne. Erneut auch Reiserückkehrer und Flüchtlingsunterkunft stark betroffen.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen ist am Freitag in Hamburg um 29 Fälle gestiegen. Ein Teil geht laut Sozialbehörde auf Reiserückkehrer aus Kanada, Kroatien, Spanien, Rumänien und Albanien zurück. Weitere sieben Fälle stammen aus einer Flüchtlingsunterkunft in Osdorf. Damit wurden seit Beginn der Pandemie 5849 Hamburger positiv auf das Virus getestet. Da die Zahl an diesem Freitag deutlich niedriger lag als am vergangenen (mit damals 80 Infektionen), sank die Zahl der Infektionen pro Hunderttausend Einwohner binnen sieben Tagen von über 16 auf 13,5. Der Grenzwert, bei dem neue Einschränkungen geprüft werden müssten, liegt bei 50. Die Zahl der in Kliniken behandelten Hamburger Corona-Patienten stieg um einen auf 16, sechs davon liegen auf Intensivstationen.

Sieben der aktuellen Neu-Infektionen wurden laut Schulbehörde bei Schülern an sechs Schulen festgestellt. Betroffen sind: die Stadtteilschule (STS) Altona, an der zwei Klassen und die Klassenlehrerin in Quarantäne geschickt wurden; die Schule Turmweg, zu der am Freitag in der Schulbehörde noch keine Erkenntnisse über Maßnahmen vorlagen; das Margaretha-Rothe-Gymnasium, an dem vier Schüler und vier Pädagogen in Quarantäne gehen; die STS Lurup, bei der der betreffende Schüler noch nicht in der Schule gewesen ist; das Helmut-Schmidt-Gymnasium, an dem es zwei infizierte Schüler gibt, von denen einer noch nicht in der Schule gewesen sein soll; und die Berufliche Schule City Nord (BS 28), von der es noch keine Meldung zu Maßnahmen gegeben habe.

Zahlen der Gesundheitsämter laufen meist verspätet bei der Schulbehörde ein

Allerdings laufen die dezentral in den Gesundheitsämtern der Bezirke erhobenen Zahlen meist verspätet bei der Schulbehörde ein. Die Behörde kann derzeit keine Auskunft über die genaue Zahl der aktuell mit dem Virus infizierten Schüler und Lehrer geben. „Wir haben festgestellt, dass wir in der Gesamtheit zu spät von den bereits genesenen Fällen erfahren“, sagte Behördensprecher Michael Reichmann. „Somit erreichen uns Negativmeldung zeitverzögert, so dass unsere Gesamtzahl derzeit nicht aussagekräftig ist. Hier sind wir in intensiver Abstimmung mit den Gesundheitsämtern und hoffen, ab nächster Woche über die Gesamtzahl Auskunft geben zu können.“ Man gehe derzeit von 30 bis 40 Corona-Fällen an den Hamburger Schulen aus.

Auf die Frage, warum bisweilen auch bei infizierten Schülern, die am Unterricht teilgenommen haben, keine Quarantäne oder Testungen für Mitschüler erlassen wurden, verweist die Behörde an das allein zuständige Gesundheitsamt. Einen solchen Fall hatte es, wie berichtet, etwa an der Stadtteilschule Eidelstedt gegeben. Laut Gesundheitsamt hatte es trotz Unterrichtsteilnahme einer infizierten Schülerin keine engen Kontakte gegeben. Auf der Senats-Internetseite zu Corona an Schulen dagegen heißt es: „Da der Schulbetrieb mit eingeschränkten Abstandsregeln startet, sollten in der Regel der gesamte Klassenverband (in der Oberstufe alle Kursteilnehmer) und die unterrichtenden Lehrkräfte als direkter Kontakt eingestuft und in einer Liste mit Namen, Adressen und Telefonnummern für die Gesundheitsämter bereitgestellt werden.“