Hamburg. Drei Stunden Wartezeit am Airport. Weitere Corona-Untersuchungen am ZOB geplant. Was Betroffene wissen müssen.

Seit Sonnabend können sich Reiserückkehrer in einem Testzen­trum am Flughafen auf das Coronavirus untersuchen lassen. Reisende aus Risikoländern müssen für zwei Wochen in Quarantäne, es sei denn, sie können einen negativen Test vorlegen. Seit gestern können sich Rückkehrer auch in den Notfallpraxen Farmsen und Altona testen lassen – die Corona-Tests sind für Urlauber innerhalb der ersten 72 Stunden nach Rückkehr kostenlos. Ein viertes Testzentrum ist bereits in Planung. Am Flughafen bildeten sich zunächst Warteschlangen von bis zu 100 Metern vor dem Terminal Tango, in dem das Testzentrum untergebracht ist. Vor allem dann, wenn gerade mehrere Maschinen aus Risikogebieten kurz nach­ein­ander gelandet sind. Mehrere Urlauber berichten von Wartezeiten bis zu drei Stunden.

Unter ihnen war auch Dorothea Grote mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn. Die kleine Familie hatte einen Städtetrip nach London unternommen. Im Anschluss an den Rückflug warteten sie dann mehr als zwei Stunden auf den Abstrich. Grote: „Alle versuchen die Abstände einzuhalten, aber man steht 2,5 Stunden dicht beieinander. Dazu kommt die geringe Luftzirkulation im Testzen­trum. Da macht man sich Sorgen.“ Auch wenn Großbritannien nicht zu den vom Robert-Koch-Institut benannten Risikogebieten gehört, geht die Familie nach ihrer Ankunft in Quarantäne, bis die Testergebnisse eintreffen.

Reisende aus Risikogebieten werden nicht getrennt von allen anderen untersucht

Auch Familie Eisfeld, die eine Woche auf Fuerteventura verbracht hat, sorgt sich um die Hygienebedingungen im Testzentrum. Sie wartete rund drei Stunden in einem geschlossenen Raum auf ihre Abstriche. Besonders beunruhigt die Hamburger Familie, dass Reisende aus Risikogebieten nicht getrennt von allen anderen untersucht werden.

Wann können Sie sich in den Testzentren testen lassen?

  • nach einer Testanordnung durch Behörde
  • nach einer Meldung durch die Corona-App
  • Rückkehrer aus dem Ausland
  • Mitarbeiter an Schulen

Wie viele Reiserückkehrer seit Sonnabend in Hamburg getestet wurden und wie viele von ihnen ein positives Ergebnis erhalten haben, lässt sich erst in den kommenden Tagen ermitteln. Die Sozialbehörde konnte auf Anfrage des Abendblatts kurzfristig keine genauen Zahlen aus den Testzentren nennen.

Auch positive Rückmeldungen von Urlaubern

Anders als am Flughafen sind die Reiserückkehrer am Testzentrum vor der Notfallpraxis Stresemannstraße durchweg zufrieden mit der Einrichtung. Ebenso wie vor der Notfallpraxis in Farmsen können sich dort Flugreisende sowie jene Urlauber untersuchen lassen, die mit dem Auto oder der Bahn ins Ausland gefahren sind. Der Test dauert dort in der Regel nur wenigen Minuten

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Walter Plassmann freut sich über die positive Rückmeldung der Urlauber. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, die alle drei Testzentren betreibt, berichtet, dass die Zentren in den ersten Tagen extrem gut angenommen werden. In Kürze soll noch ein weiteres, viertes Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof in der Nähe des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) eröffnet werden.