Hamburg. Hanseaten lernen ihre Stadt neu kennen: Sie erfahren mehr über den Alltag ihrer Mitmenschen und entdecken verborgene Orte.
Touristische Stadtführungen und Kieztouren mit Olivia Jones sind vielen Hamburgern bekannt. Abseits des touristischen Mainstreams finden aber auch alternative Touren statt. Alteingesessene Hanseaten können blind ihre Stadtteile auskundschaften, mit Hinz & Kunzt mehr über das Leben auf der Straße erfahren oder im sogenannten „Hot Rod“ oder im VW-Bulli durch Hamburg bis ins Alte Land fahren.
Mit Augenbinde blind durch Hamburg
Wie orientieren sich blinde Menschen im Bahnhofsgetümmel? Wie gelangen sie sicher über die Straße? Antworten auf diese Fragen erspüren Teilnehmer während eines Stadtspaziergangs. Eine Binde verdeckt ihre Augen, mit dem Blindenstock in der Hand ertasten sie die Umgebung.
Mit der anderen Hand sind die Teilnehmer jeweils bei einem Blindenführer eingehakt und erkunden die Hamburger Innenstadt, den eigenen Stadtteil oder den Kiez. Die Firma Blind durch Hamburg hat hauptsächlich stark sehbehinderte bis blinde Stadtführer angestellt, die während der Tour von Alltagshürden berichten können. Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht.
Mehr Informationen: Führungen ab 29 Euro, unterschiedliche Zeiten und Treffpunkte, blind-durch-hamburg.de, 040/59 35 51 59
Hinz & Kunzt präsentiert Hamburger Nebenschauplätze
Chris und Harald sind wohnungslos und führen an Orte, die ihr Leben prägen. Während des Stadtspaziergangs zeigen sie, wo Menschen ohne Obdach essen, schlafen und duschen. Sie führen vorbei am Wohnheim zur Tagesaufenthaltsstätte und Drogenberatungsstelle. Während der zweistündigen Tour berichten Chris und Harald auch von den Gefahren, die das Leben auf der Straße birgt. Beide arbeiten Teilzeit bei Hinz & Kunzt.
Mehr Informationen: Führungen für 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat um 15 Uhr, unterschiedliche Treffpunkte, Teilnahme ab 17 Jahren, hinzundkunzt.de/stadtrundgang, 040/32 10 83 11
Zeitreise „unterm Hafen“ in vergangene Jahrzehnte
Warum der Sieleinstieg auch als „Ankleidezimmer des Kaisers“ bekannt ist und wo Hamburger damals in die Kanalisation hinabsteigen konnten, wissen die Stadtführer von Vergangen und Vergessen. „Unterm Hafen“ heißt die Tour, die zu geschichtsträchtigen Orten führt. Kinder können an der „Gummistiefeltour“ teilnehmen. Sie erfahren mehr über die Speicherstadt, die Wasser- und Fleetschlösser und besuchen das Zollmuseum. Die Tour endet am Wasserspielplatz in der HafenCity.
Mehr Informationen: Führungen ab 12,50, unterschiedliche Zeiten und Treffpunkte, vergangenundvergessen.de/touren oder 01 63/377 17 79
„Historische Hurentour“ auf dem Kiez
In rot-gelber Dirnenrobe aus dem 19. Jahrhundert sprechen Stadtführerinnen über Tabus bei Sexpraktiken und Sexgegenständen. Sie führen durchs Rotlichtmilieu und erzählen, wie die Tempelprostitution aus dem alten Babylon auf den Kiez gelangte. Zum Abschluss geben die Veranstalter der „Historischen Hurentour“ einen „Hurenschnaps“ und ein „Tellergericht“ aus.
Mehr Informationen: Führungen donnerstags, freitags und sonnabends um 20 Uhr, Treffpunkt Davidwache, Teilnahme ab 18 Jahren, hurentour.de, 041 63/86 80 30
Erkundungstour am Flughafen und bei der Feuerwache
Manche Führungen starten mit einer Flughafen-Modellschau. Im Maßstab 1:500 starten Modellflugzeuge auf der Miniaturlandebahn und setzen über den Köpfen der Teilnehmer zum Landeanflug an. 8000 Leuchtdioden sollen die Lichter des Flughafens darstellen. Je nach Tour fahren die Teilnehmer anschließend im Bus über die Landebahnen bis zur Werkfeuerwehr, wo sie Löschfahrzeuge aus der Nähe anschauen. Auch Kindergeburtstage können auf dem Flughafengelände gefeiert werden. Teilnehmer ab 14 Jahren müssen einen Personalausweis oder Reisepass vorzeigen. Alle Besucher müssen die Sicherheitskontrolle passieren.
Mehr Informationen: Führungen ab 5,50 Euro, ermäßigt ab 3,50 Euro, unterschiedliche Zeiten, Treffpunkt am Hamburger Flughafen, Teilnahme ab sechs Jahren, hamburg-airport.de/de/erlebnis_flughafen, 040/50 75 26 44
Im „Hot Rod“ Hamburgs Straßen erkunden
Die Gruppe düst in „Hot Rods“ ab StrandPauli durch die Gegend, auf Landstraßen sind bis zu 88 km/h drin. Jeder Teilnehmer sitzt im eigenen „Hot Rod“, das vom Design her an das Ford-Modell aus dem Jahr 1932 angelehnt ist. Voraussetzung für die motorisierte Fahrt ist ein Führerschein der Klasse B. Es gilt Helmpflicht, die Ausleihe bei „Hot Rod City Tours“ ist kostenfrei.
Mehr Informationen: tägliche Führungen ab 99 Euro, unterschiedliche Zeiten, Treffpunkt Parkplatz bei StrandPauli, hotrod-citytour-hamburg.com, 040/75 66 30 42
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Mehr Informationen: Führungen ab 39 Euro, unterschiedliche Zeiten, Treffpunkt U-Bahn-Haltestelle HafenCity Universität, waterkant-touren.com, 040/30 37 34 37