Hamburg.
37 Jahre ist es her, dass der damalige Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) in seiner berühmt gewordenen Rede über die Hansestadt sprach. Dabei sagte er auch: „Ein Projekt wie zum Beispiel die Alster innerhalb eines Jahrzehnts so zu reinigen (...), dass sie wieder zum Baden geeignet wäre, wäre ein wichtiger, wenn auch ein sehr ehrgeiziger Schritt zur weiteren Verbesserung der Freizeitattraktivität des Standortes Hamburg.“
Damals schien diese Idee geradezu vermessen – die Alster, vor allem aber die Elbe, galten als finstere Kloaken, in denen nur Lebensmüde freiwillig ein Bad nehmen würden. Der frühere Geschäftsführer der Hamburger Stadtentwässerung, Rainer Funke, sagte einmal in einem Interview: „Ich war in den 70er-Jahren Segellehrer auf der Alster, da gab es noch eine Dienstanweisung: Wer ins Wasser fällt, muss gegen Typhus geimpft werden.“
1998 hatte die Alster wieder Badewasserqualität
Lange galt die Stadtentwässerung als größter Gewässerverschmutzer, bis Millionen in neue Siele und die Abwasserreinigung investiert wurden. 1998 hatte die Alster wieder Badewasserqualität – der Triathlon, bei dem Tausende durch die Alster schwimmen, verankerte diese Tatsache auch in den Köpfen der Hamburger. Politische Debatten um eine Badestelle an der Alster versandeten aber bislang meist schnell.
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Fast noch spektakulärer ist die Wiederauferstehung der Elbe: Der Fluss, den Ostkombinate und Westkonzerne in seltener Eintracht als Abflussrohr missbrauchten, wurde nach der Wiedervereinigung rasch sauberer – die Investitionen in Klärwerke hoben die Gewässergüte gleich um mehrere Einstufungen. Inzwischen gibt es in Wilhelmsburg und in Wittenbergen Badestellen.