Hamburg. Die giftige Schmetterlingsraupe ist gefährlich für den Menschen. Diese Bereiche in der Hansestadt sind besonders betroffen.
Auch in diesem Jahr hat sich die gefährliche Schmetterlingsraupe, der Eichenprozessionsspinner, wieder in Hamburg ausgebreitet. „Im gesamten Hamburger Stadtgebiet sind Nester des Eichenprozessionsspinners gefunden worden, jedoch begrenzt auf wenige Befallschwerpunkte“, sagte ein Sprecher der Umweltbehörde in Hamburg.
Eichenprozessionsspinner breitet sich in Hamburg aus
Vor allem in den Bereichen Autobahndreieck Hamburg-Süd, Friedhof Öjendorf, Hauptfriedhof Altona, Stadtpark Winterhude und angrenzende Straßenzüge, Friedhof Ohlsdorf, Bramfelder See, Moorfleeter Deich sowie im Naturschutzgebiet Boberger Niederung waren die Tiere bislang zu finden. „In den Bezirken Eimsbüttel und Harburg gab es bisher nur einen geringen Befall an wenigen vereinzelten Bäumen.“ An betroffenen Stellen warnen spezielle Absperrbänder oder Schilder vor dem Eichenprozessionsspinner.
Die Schmetterlingsraupe ist wegen ihrer giftigen Brennhaare für den Menschen gefährlich. Die Haare besitzen kleine Widerhaken, die sich auf der Haut festsetzen. Die Reaktion beim Menschen ist sehr individuell: Hautausschläge in Form von roten Punkten, Juckreiz und Brennen. Wenn die feinen Haare des Eichenprozessionsspinners eingeatmet werden, kann das auch zu Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen.
Gelege der Schmetterlingsraupe werden von Eichen abgesaugt
2019 hat die Stadt für die Beseitigung der Nester fast 480.000 Euro ausgegeben. Dafür wurden die Gelege von Fachleuten von den Bäumen abgesaugt. „Und die Nester werden dann anschließend verbrannt“, sagte der Sprecher. Vor allem im Friedhof Öjendorf (98.400 Euro), in Altona (80.000 Euro), in Hamburg-Nord (75.700 Euro) sowie in Hamburg-Mitte (75.000 Euro) waren die Einsätze nötig.
Pro Baum kostet der Einsatz zwischen 250 und 500 Euro. Die Kosten durch die Raupe selbst, also beispielsweise aus dem Fraßschaden an Eichen, seien bislang untergeordnet. Die wärmeliebenden Tiere waren 2011 erstmals an Eichen in Hamburg aufgetaucht und sind seitdem jedes Jahr in der Hansestadt nachgewiesen worden.
Meisen sind natürliche Fressfeinde
Um die Ausbreitung der Raupe in der Hansestadt zu verhindern, sind im Winter im Stadtpark Winterhude und auf dem Hauptfriedhof Altona zudem Nistkästen für Meisen angebracht worden. Die natürlichen Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners sollen dessen Ausbreitung auf natürlichem Wege verhindern.
Ob das in diesem Jahr schon geklappt hat, konnte die Umweltbehörde zunächst noch nicht sagen. Zuletzt hatte es deutschlandweit ein Meisensterben gegeben. Dem Naturschutzbund Nabu Hamburg zufolge ist der Bestand der Blaumeisen in der Hansestadt deshalb um etwa 20 Prozent zurückgegangen.