Hamburg. Beim Neubau der Sternbrücke müsse das “zutiefst kinderfeindliche“ Umfeld Stresemannstraße verbessert werden.
Eltern, Schulen und Kitas machen mobil gegen den Lärm und die Feinstaubbelastung rund um die Sternbrücke. In einem offenen Brief an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und den neuen Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) fordern sie, „den Autoverkehr an der Stresemannstraße und ihrer Umgebung umgehend und dauerhaft zu reduzieren“. Die geplante Erneuerung der Brückensituation müsse dazu genutzt werden, die Anzahl der Autospuren zu reduzieren und nicht auszubauen, heißt es in dem Brief.
Unterzeichnet haben ihn die Elternräte der Grundschule Thadenstraße und der Katholischen Schule Altona, die Kindertageseinrichtungen Papillon e.V., St. Theresien, Tüdelband e.V., Augustenpassage, SterniPark Wohlersallee sowie die Theodor Haubach Schule.
Stresemannstraße "zutiefst kinderfeindliche Umgebung"
Täglich seien hunderte Kinder entlang der Stresemannstraße unterwegs, um zu ihren Kitas und Schulen zu kommen. „Sie laufen durch den Autolärm, sie radeln direkt neben riesigen LKW und sie warten an den Ampeln in den Abgasen und dem Feinstaub.“ In dem Schreiben ist von einer „zutiefst kinderfeindlichen Umgebung“ die Rede.
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Nach einem Unfall an der Stresemannstraße 1991, bei dem ein neunjähriges Mädchen getötet wurde, habe der damalige Senat den Autoverkehr auf eine Spur je Fahrtrichtung reduziert. Der Verkehr habe sich daraufhin fast halbiert. Der CDU-geführte Senat habe 2002 wieder vier Autospuren eingeführt, Verkehr und Unfallzahlen seien daraufhin gestiegen.
„Angesichts des geplanten Neubaus der Sternbrücke soll der Verkehr neu geordnet werden. Es wäre in unseren Augen ein riesiger Fehler, den Autoverkehr weiter auszubauen und die Kinder noch stärker durch Lärm, Feinstaub und Unfallrisiken zu belasten“, schreiben die Erzieher, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen. Sie fordern, wieder zu einer Fahrspur je Richtung zurückzukommen – womöglich auch auf Ausweichstrecken wie der Holstenstraße.