Hamburg/Berlin. Die 95-jährige Holocaust-Überlebende, die in Hamburg wohnt, fordert, den 8. Mai zum bundesweiten Feiertag zu machen.

Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano wird am heutigen Donnerstag dem Bundestag eine Petition "8. Mai zum Feiertag machen!" übergeben. Die bislang 91.000 Unterschriften würden die Bundestagsvizepräsidentinnen Claudia Roth (Grüne) und Petra Pau (Linke) sowie die Bundestagsabgeordneten Canan Bayram (Grüne) und Cansel Kiziltepe (SPD) entgegennehmen, kündigte die Petitionsplattform "change.org" an. Die Petition hatte die in Hamburg lebende Bejarano gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) gestartet.

Darin fordert die 95-jährige Holocaust-Überlebende, den 8. Mai zum bundesweiten Feiertag zu machen. Das sei überfällig seit sieben Jahrzehnten. "Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes", sagte Bejarano. Eine weitere Petition auf der Petitionsplattform von Campact, "weAct", sammelte mehr als 11.000 Unterschriften für das Anliegen. Nur in Berlin ist in diesem Jahr der 8. Mai ein einmaliger Feiertag wegen des 75. Jahrestages des Kriegsendes.

Esther Bejarano bekam 2019 Ehrendenkmünze in Hamburg

Am Donnerstagmorgen hatte Bejaranos Petition "8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!" knapp 97.000 Unterschriften.

Die 1924 in Saarlouis geborene Esther Bejarano überlebte als Mitglied des "Mädchenorchesters" das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 75 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen. Sie ist Ehrenvorsitzende des VVN-BdA, Vorsitzende des Deutschen Auschwitz-Komitees und mit über 95 Jahren Sängerin der Hip-Hop-Band Microphone Mafia. Ende 2019 verlieh der Hamburger Senat Bejarano die Ehrendenkmünze in Gold, die zweithöchste Auszeichnung der Stadt nach der Ehrenbürgerwürde.