Hamburg. Reederei erwägt Kurzreisen ab Hamburg zu den Nord- und Ostfriesischen Inseln – natürlich unter strengen Hygienestandards.
Alle nehmen sie Kurs auf den Hamburger Hafen oder sind bereits an der Pier: Die MS Hamburg (Plantours Kreuzfahrten), die AIDAblu sowie gleich vier Schiffe von Hapag-Lloyd Cruises, darunter die beiden neuen Expeditionsschiffe „Hanseatic nature“ und Hanseatic „inspiration“. In normalen Zeiten wäre das ein imposantes Aufgebot für den Hamburger Hafengeburtstag, der in diesem Jahr ins Wasser fällt.
In Corona-Zeiten erweist sich gerade der Hamburger Hafen als sicherer Ort für die „Überwinterung“ während der grassierenden Pandemie. Und die Werft Blohm + Voss einmal mehr als flexibles Unternehmen, in dem unter anderem die MS Hamburg vom 6.Mai an modernisiert wird.
Corona-Krise: Kreuzfahrten innerhalb Deutschlands?
Die Bremer Reederei Plantours, die neben der von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit getauften MS Hamburg auch mehrere Flusskreuzfahrtschiffe betreibt, hat jetzt eine öffentliche Debatte ausgelöst: Das Unternehmen erwägt Kreuzfahrten mit dem kleinsten deutschen Kreuzfahrtschiff (maximal 400 Gäste) ab und nach Deutschland. Jedenfalls solange, wie es weltweite Reisewarnungen gibt.
Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:
Denkbar wären Kurzreisen ab Hamburg zu den Nord- und Ostfriesischen Inseln auf der Nordsee und wieder zurück, heißt es – also auch Richtung Sylt. Die Gäste könnten mit Tenderbooten und Zodiacs anlanden. Selbstverständlich unter strengen Hygienestandards. Werden die anderen Reedereien auch mit dem solchen Konzept an den Neustart gehen?
Szenarien werden intern debattiert
Eine Abendblatt-Umfrage in der Branche hat ergeben, dass über solche Szenarien zwar intern immerhin debattiert wird. „Wir haben jedoch nichts weiteres Spruchreifes zum jetzigen Zeitpunkt“, heißt es bei Hapag-Lloyd Cruises.
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Das Hamburger Traditionsunternehmen hatte alle Reisen bis Mitte Juni aufgrund der aktuellen Lage und den globalen Einschränkungen im Reiseverkehr abgesagt. Die Prüfungen für mögliche Wiedereinstiegs-Szenarien seien sehr breit angelegt, betonte die Sprecherin. Dazu gehören selbstverständlich die strengen Sicherheitsmaßnahmen.
So wird die Schiffsflotte (unter anderem MS Europa, MS Europa 2) mit einem mobilen Labor ausgestattet, mit dem sich Viruserkrankungen umgehend erkennen lassen. Ebenfalls werden alle Schiffe zusätzlich mit Wärmebildkameras versehen. Sie messen die Körpertemperatur aller Personen, die das Schiff betreten. So kann zum Beispiel Fieber direkt erkannt werden.
Kreuzfahrtriesen werden im Hamburger Hafen „zwischengeparkt“
Unterdessen hat AIDA Cruises mit Sitz in Rostock alle Reisen bis zum 30. Juni abgesagt. Einige der Kreuzfahrtriesen werden im Hamburger Hafen „zwischengeparkt“. Der Konzern Carnival Cruise Line, zu dem AIDA gehört, will ab 1. August in den USA einen teilweisen Neustart des Kreuzfahrtgeschäfts wagen. Die drei Häfen Miami, Port Canaveral und Galveston wurden als Häfen ausgewählt, weil sie von einem Großteil der Passagiere per PKW zu erreichen sind. Experten betonen, dass auch Hamburg über einen solchen Standortvorteil verfügt. Eine Sprecherin von AIDA Cruises sagte, dass es noch keine „validen Informationen“ für ein verändertes Routing zu norddeutschen Destinationen gibt.
Auch TUI Cruises mit der Mein Schiff-Flotte wollte dazu keine weiteren Angaben machen. Angesichts der hohen Passagierkapazitäten bei der TUI- und AIDA-Flotte dürften nach Expertenansicht Kreuzfahrten mit Landgängen auf ausgewählten deutschen Inseln ohnehin schwierig zu realisieren sein.
oronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden