Hamburg. Die Stadtreinigung hat den Plan, bis zum Jahresende alle ihre großen Fahrzeuge mit einem Abbiegeassistenten auszustatten.

Erst vor drei Wochen kam es in Hamburg erneut zu einem tödlichen Abbiegeunfall mit einem Lkw und einem Fahrrad: Ein Lastwagen hatte eine 35 Jahre alte Frau an einer Kreuzung in Winterhude erfasst. Sie wurde zehn Meter mitgeschleift und erlag kurz darauf ihren schweren Verletzungen. Abbiegeassistenten sollen tragische Unfälle wie diese verhindern. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat in den vergangenen Monaten 140 Müllwagen aus ihrer Flotte mit Abbiegeassistenten ausgerüstet – die SHR hat nun 200 Vehikel ab 7,5 Tonnen, die über einem Abbiegeassistenten verfügen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Neufahrzeuge schafft die SRH seit Anfang 2019 generell nur noch mit Abbiegeassistenzsystemen an. Auch in Coronazeiten geht die Nachrüstung der anderen Fahrzeuge weiter. Der Plan: Zum Jahresende 2020 sollen alle großen Fahrzeuge des SRH-Konzerns – also rund 500 Stück – mit einem Abbiegeassistenten, ausgestattet sein.

Abbiegeassistenten: Großer Praxistest in Hamburg

„All unsere Fahrzeuge legen pro Jahr gut zehn Millionen Kilometer im Stadtgebiet zurück“, sagt SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau. „Damit tragen wir per se eine große Verantwortung für alle Verkehrsteilnehmer." Bereits seit Anfang 2018 habe es die ersten Tests mit verschiedenen Abbiegeassistenten gegeben. "Mit 200 ausgerüsteten Fahrzeugen haben wir einen ersten Meilenstein erreicht“, so Siechau.

Als erste Großstadt in Deutschland hatte Hamburg im vergangenen Frühjahr einen Praxistest gestartet, bei dem auch die SRH dabei war. In dem Pilotverfahren wurden drei am Markt erhältliche Abbiegeassistenzsysteme in verschiedenen Fahrzeugtypen erprobt. Anschließend begann der flächendeckende Einbau von Abbiegeassistenzsystemen bei allen schweren Nutzfahrzeugen von Hamburgs Behörden und öffentlichen Unternehmen, unter anderem bei Müllwagen.

Fahrzeuge tragen Aufkleber mit der Aufschrift „#IchHabDenAssi"