Hamburg. Gericht bestätigt Vergleich für die Verlegung des Bahnhofs Altona. So sieht der weitere Fahrplan für das Großprojekt aus.
Grünes Licht für die Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona an den Diebsteich. Die Beendigung des Rechtsstreits ist jetzt amtlich. Denn das Hamburgische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat bestätigt, dass der Vergleich zwischen dem Verkehrsclub Deutschland Nord e.V. (VCD), der Stadt Hamburg und der Deutschen Bahn AG (DB) zustande gekommen ist . Zuvor hatte das Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehörde des Bauprojekts die Annahme des gerichtlichen Vergleichs erklärt.
Neuer Busbahnhof für Altona
Mit den bauvorbereitenden Maßnahmen für den neuen Bahnhof am Diebsteich soll im Herbst dieses Jahres begonnen werden. So werden zum Beispiel im geplanten Baufeld Gebäude, Signaltechnik, Kabelschächte und -kanäle, die nicht Einfluss auf den Bahnbetrieb haben, zurückgebaut. Der erste Spatenstich mit Bahn-Vorständen und Politprominenz ist für Frühjahr 2021 geplant.
Wie berichtet, wurde im Februar bekannt, dass der VCD nach langen Verhandlungen die Klage gegen das Vorhaben zurückgezogen hatte. Stadt und DB hatten sich nach zähen Diskussionen dazu verpflichtet, die Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs am Diebsteich zu erhöhen und den alten Bahnhof an der Max-Brauer-Allee unter anderem durch den Bau eines neuen Busbahnhofs aufzuwerten.
Bessere Anbindung für Hamburgs Westen
Die Rechtsstreitigkeiten mit dem VCD haben zu einer deutlichen Verzögerung geführt. Ursprünglich war die Eröffnung des neuen Bahnhofs mit sechs Fernbahn- und zwei S-Bahn-Gleisen für Ende 2023 geplant. Nun nennt die DB 2027 als neuen Termin.
Trotzdem sind alle Beteiligten froh darüber, dass es jetzt losgehen kann: "Mit der Verlegung des Bahnhofs können wir Altona und den gesamten Hamburger Westen erheblich besser als bisher an den Regional- und Fernverkehr anschließen", sagte Azzeddine Brahimi, Leiter Großprojekt Hamburg-Altona der DB.
Streitschlichter Dressel ist zufrieden
Für Rainer Schneider, Vorstand VCD Nord, steht fest. "Die Aufgabe des Bahnhofs in der Mitte von Altona wiegt schwer, und dennoch überwiegen die erzielten Gewinne deutlich. Stadt und Bahn verpflichten sich sowohl politisch mit breiter Unterstützung der Bürgerschaft, aber auch vertraglich vor Gericht zu Maßnahmen, die gegenüber heute zu viel intensiverer Nutzung des öffentlichen Verkehrs im gesamten Hamburger Nordwesten und insbesondere des neuen Bahnhof führen werden.“
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), der die Verhandlungen moderiert hatte, sagte: "Wir haben uns gemeinsam entschieden, uns nicht vor Gericht zu streiten, sondern ambitioniert die Schienenverkehrsentwicklung in und um Altona gemeinsam anzupacken."