Hamburg/Baku. Betroffen sind etwa 60 Mädchen und Betreuer. Sprecher der Hamburger Bildungsbehörde: „Die Situation ist ziemlich dramatisch“.

Der Mädchenchor Hamburg hängt in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku fest. Der ursprünglich für vergangenen Sonnabend geplante Rückflug aus Osteuropa nach Fuhlsbüttel war ersatzlos gestrichen worden. Betroffen sind etwa 60 Mädchen und Betreuer. Bis gestern Nachmittag konnte keine Fluggesellschaft für die Rückreise gefunden werden.

„Wir stehen in Kontakt zum Auswärtigen Amt in Berlin sowie zur Deutschen Botschaft in Baku“, sagte ein erwachsener Delegationsteilnehmer dem Abendblatt, der namentlich nicht genannt werden möchte. „Die Situation ist ziemlich dramatisch“, ergänzte Peter Albrecht, Sprecher der Hamburger Bildungsbehörde. „Aktuell ist der Chor vor Ort isoliert.“ Man bemühe sich mit allen möglichen Dienststellen um eine zügige Heimkehr. Anzeichen einer Infektion indes seien bei keinem der Mitgereisten bekannt.

Mädchenchor absolvierte eine Konzertreise

Der Mädchenchor, eine Institution der Jugendmusikschule Hamburg, absolvierte eine Konzertreise durch Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Der Mädchenchor gliedert sich in vier verschiedene Alters- und Leistungsstufen. Die Chorschule umfasst rund 200 singende Mädchen und junge Frauen zwischen vier und 23 Jahren.

„Wir sind zeitlich, organisatorisch und mental voll eingebunden“, teilte
Gesa Werhahn dem Abendblatt am späten Montagabend aus dem 3850 Kilometer von zu Hause entfernten Baku mit. Die gute Nachricht der künstlerischen Leiterin des Mädchenchors: „Eine noch instabile Lösung zeichnet sich ab.“ Allerdings benötige man „im Sinne und zum Schutz der Mädchen derzeit Ruhe“. Sollte tatsächlich eine Flugmöglichkeit gefunden werden, könnte eine strapaziöse Reise mit einem vorläufig guten Ende ausklingen. Allen Mädchen gehe es trotz der Aufregung gut.

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