Hamburg. Löschfahrzeug mit weiblicher Besetzung, Demo und Wünsche in den sozialen Medien, die zeigen: Gleichberechtigung geht alle etwas an.
Am 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Auch in Hamburg äußerten sich Prominente, Vereine und Institutionen dazu – bei Veranstaltungen und in den sozialen Medien. Manche Hamburger setzten sich am diesem Sonntag auf ganz besondere Weise für die Gleichberechtigung der Frau im Arbeitsleben, der Gesellschaft und vor dem Gesetz ein. Eine Übersicht.
Hamburger Löschfahrzeuge mit weiblicher Besatzung
Die Hamburger Feuerwehr hat eine gemeinsame Aktion mit der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg gestartet. Am Sonntag düsten zwei Einsatzfahrzeuge durch Hamburg, die nur mit Frauen besetzt waren. Die Aktion soll laut Christian Theierl, dem Gleichstellungsbeauftragten der Feuerwehr Hamburg, zeigen: "Feuerwehr ist nicht nur was für Männer!" Es sei in Hamburg und wahrscheinlich bundesweit das erste Mal, dass ein Löschfahrzeug der Feuerwehr nur mit weiblichen Personen unterwegs sei.
99 von insgesamt etwa 2870 Angestellten im Feuerwehreinsatzdienst sind weiblich. "Es ist nicht mehr so, dass die Feuerwehr eine reine Männerdomäne ist. Es schaut keiner mehr komisch, wenn eine Frau im Einsatz ist", so Theierl.
Udo Lindenbergs trinkt einen "Feierlikör"
Dass der Internationale Frauentag auch Männersache ist, zeigt Udo Lindenberg. Er äußert sich bei Instagram und Twitter zu Wort und postet eine Zeichnung, die eine große starke Frau und einen verhältnismäßig kleines Abbild seiner selbst zeigt. "Hinter jedem Mann steht eine starke Frau", schreibt der Panikrocker dazu.
"No flowers – but lots of power auf allen Ebenen", also keine Blumen, sondern Macht auf allen Ebenen, wünscht Lindenberg Frauen weltweit. Er feiere den Mut und trinke auf den Feiertag einen "Feierlikör".
Demonstrationen zum Weltfrauentag in Hamburg
Parteien, Gewerkschaften und Frauenrechtsorganisationen sind am Sonntagnachmittag zu einer Kundgebung zusammengekommen. Die Polizei ging von etwa 4000 Teilnehmern aus. Das "Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März Streik" hatte "Frauen sowie trans*, inter und nicht-binäre Personen zur Verweigerung der Haus- und Sorgearbeit am internationalen Frauenkampftag" aufgerufen. Unter dem Motto "Ohne uns steht die Welt still" zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt.
Ziel sei es, unbezahlte Arbeit sichtbar zu machen, Beziehungs- und Familienzusammenhänge zu politisieren und eine Aufwertung sogenannter Care-Berufe zu erstreiten. Der Demonstrationszug, der von den Landungsbrücken ins Schanzenviertel führen sollte, verlief nach Polizeiangaben friedlich.
Tim Mälzer dankt Bullerei-Kolleginnen
"Ohne euch wären wir nicht die Bullerei!", schreibt der Hamburger TV-Koch in einem Instagram-Beistrag und teilt damit ein Foto, das ursprünglich auf dem Profil der Bullerei veröffentlicht wurde. Es zeigt sechs Mitarbeiterinnen des Restaurants in der Sternschanze.
Senatsempfang zu Geschlechterrollen in Kinderliteratur
Der Frauentag war auch Anlass für einen Senatsempfang im Rathaus, zu dem Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) 400 Gäste eingeladen hatte. Der Internationale Frauentag sei wichtiger denn je, "denn wir erleben in vielen Fragen eine Rolle rückwärts. Zum Beispiel einen wiedererstarkenden Nationalismus und offen propagierte Frauenfeindlichkeit.
Dabei ist Gleichstellung auch in Deutschland noch längst nicht erreicht", sagte Fegebank bei der Veranstaltung. Als Festrednerin war die Genderforscherin Stevie Schmiedel vor Ort, die den Verein "Pinkstinks Germany e.V." gründete.
Im Mittelpunkt des Senatsempfangs stand der Umgang mit Geschlechterrollen und -stereotypen in der Kinder- und Jugendliteratur. Festrednerin war Hamburgs Ehrenbürgerin, die Kinderbuchautorin Kirsten Boie. Mit ihren Romanen wie der "Seeräubermoses" ermuntere diese junge Leserinnen, "ihre Ziele und Wünsche unabhängig von geschlechtlichen Rollenerwartungen zu verfolgen - und trägt somit zu einem offenen und wertschätzenden Umgang mit sich selbst und anderen bei", sagte Fegebank.
Luisa Neubauer: "Die Zukunft ist feministisch"
Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer setzte sich am Internationalen Weltfrauentag für Frauenrechte ein. Am Sonntag postete sie ein aus der Froschperspektive aufgenommenes Foto, wodurch sie deutlich größer wirkt, als sonst.
Sie sei anlässlich des Weltfrauentages "liebevoll entrüstet". Es sei erbärmlich, dass es kein Land auf der Welt gebe, in dem Frauen nicht diskriminiert werden, so die 23-Jährige. Auch in Deutschland sind Frauen in der Politik, in Aufsichtsräten und Vorständen in der Minderheit. "Die Zukunft ist feministisch", motiviert sie ihre Fans am Ende des Beitrags.
Guido Maria Kretschmer schickt Wünsche per Video
Designer Guido Maria Kretschmer, bekannt aus der der Fernsehshow "Shopping Queen", schickte am Sonntag eine Videobotschaft an seine Follower. Darin erzählt er, dass ihm Frauen die wichtigsten Momente in seinem Leben beschert hätten. "Ich glaube, dass Frauen alles können", sagt der Wahlhamburger in seiner Botschaft.
Im vergangenen Jahr ist der 54-Jährige mit seinem Ehemann und seinen drei Hunden von Berlin nach Blankenese gezogen.
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Bettina Tietjen stößt im Skiurlaub auf Weltfrauentag an
Die Hamburger Moderatorin Bettina Tietjen zeigt sich am Internationalen Weltfrauentag gemeinsam mit einer Freundin auf Instagram – mit zwei Getränken vor einer schneebedeckten Berg-Kulisse. Sie schreibt dazu: "Ein Hoch auf uns" und versieht den Beitrag mit den Hashtags #gemeinsamsindwirstark und #lasstkrachenmädels.
HSV gratuliert weiblichen Fans
Auch im Sport spielte das Thema Gleichberechtigung am Sonntag eine besonders wichtige Rolle. Der HSV wandte sich über Instagram an seine weiblichen Fans und wünschte ihnen einen schönen Weltfrauentag. "Schön, dass ihr an unserer Seite seid", schrieb der Hamburger Verein dazu.
Til Schweiger wünscht einen "Happy womens day"
Auch Schauspieler und Produzent Til Schweiger veröffentlichte am Sonntag einen Beitrag mit den Worten "To all the women in the world: Happy womens day!️ Lets celebrate". Dazu zeigte er jedoch nicht, wie in letzter Zeit häufig geschehen, Bilder seiner Töchter oder seiner neuen Freundin, sondern lieber ein anderes Motiv: Ein Schwarz-Weiß-Foto von sich selbst.