Hamburg. Vorlesungen von AfD-Mitbegründer Lucke werden von Sicherheitsdienst und Einlasskontrollen begleitet. Wie geht es weiter?

Gut drei Monate nach den Tumulten um die Rückkehr von AfD-Mitbegründer Bernd Lucke an die Universität Hamburg sieht der Professor den Zeitpunkt gekommen, ohne Sicherheitsvorkehrungen auszukommen. „Ich wäre dafür, die Sicherheitsmaßnahmen jetzt zu beenden. Irgendwann muss man ja doch ausprobieren, was passiert“, sagte Lucke wenige Tage vor Ende der Vorlesungszeit im Wintersemester. Die Hochschule konnte auf Anfrage noch keine Aussage treffen, wie es mit den Sicherheitsvorkehrungen weitergeht.

Bisher findet Luckes Veranstaltung „Makroökonomik II“ nur mit Einlasskontrollen und bewacht von Beamten statt. Allein für den privaten Sicherheitsdienst, der den Zugang zu Luckes Vorlesung kontrolliert, hat die Universität Hamburg bisher rund 107.000 Euro gezahlt.

Bernd Lucke verließ die AfD 2015

Der 57-jährige Lucke hatte die Partei AfD 2015 verlassen, 2019 kehrte er an die Uni zurück. Seine erste Makroökonomie-Vorlesung Mitte Oktober verhinderten Hunderte Demonstranten im Saal. Er wurde als „Nazischwein“ beschimpft, geschubst und niedergebrüllt. Beteiligt waren auch Mitglieder der „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa). Laut Polizei gab es in den vergangenen Wochen keine Störungen mehr.