Hamburg. Stadt investiert in Einrichtung für obdachlose Männer in der Innenstadt. Das sind die geplanten Neuerungen.
Seit mehr als 100 Jahren bietet das Pik As Obdachlosen in Hamburg Schlafplätze, nun soll das 1913 als "Polizei-Asyl" errichtete Gebäude in der Hamburger Neustadt abgerissen werden. An gleicher Stelle soll ein Neubau mit einer Fläche von 1800 Quadratmetern entstehen, der mit einer Förderung der Stadt von 12,8 Millionen innerhalb von vier Jahren errichtet werden soll.
Obdachloseneinrichtung Pik As zieht in Neubau
Die Zahl der maximal 330 Schlafplätze in der ganzjährigen Notübernachtungsstätte soll zwar unverändert bleiben, jedoch zukünftig besser aufgeteilt werden: Geplant sind jedoch mehr Zimmer, die mit weniger Menschen belegt werden sollen. Außerdem soll der Neubau barrierefrei gestaltet und ein zusätzliches Stockwerk errichtet werden.
Die geplante Aufteilung auf ein Vorderhaus, in dem die Verwaltung und Einzelzimmer untergebracht werden sollen, eine Empfangshalle und ein Hofhaus (Bettenhaus) ermöglicht die Integration von Bereichen, die zukünftig getrennt vom Hauptzugang des Gebäudes betreten werden können. Die Schwerpunktpraxis, die sich aktuell noch in einem Bungalow vor dem Gebäude befindet, soll ebenfalls in die neuen Räumlichkeiten ziehen. Weitere Krankenzimmer kommen hinzu.
Doppelzimmer für junge Wohnungslose
Junge Wohnunglose können zukünftig in einem abgetrennten Gebäudeteil mit eigenem Zugang unterkommen. Für sie sollen in Zukunft 72 Plätze in Doppelzimmern zur Verfügung stehen. Hinzu kommen ein Bäder-Bereich und eine ehrenamtlich betriebene Küche mit Aufenthalts- und Speiseraum für bis zu 60 Personen.
„Wer in eine Notsituation geraten ist und auf der Straße lebt, hat es nicht leicht. Wir bauen das Pik As neu, damit wir obdachlosen Menschen in Hamburg so gut wie möglich helfen können. Damit es gar nicht so weit kommt, unternehmen wir etliches: In vielen hundert Fällen konnten wir im vergangenen Jahr verhindern, dass Menschen obdachlos werden – und rund 500 Obdachlosen konnten wir eine Unterkunft vermitteln" so Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) über das neue Projekt.
Standortwechsel während Bauzeit
Das Pik As soll während der Bauzeit zwischenzeitlich an einen anderen Standort umziehen, dieser sei jedoch noch nicht bekannt. Das neue Gebäude soll 2024 fertiggestellt und zum Einzug bereit sein.
Das Pik As ist die älteste Obdachlosenunterkunft in Deutschland und Hamburgs größte Übernachtungsstätte für obdachlose Männer ab 18 Jahren. Die Einrichtung wird durch fördern & wohnen AöR betrieben. Das Angebot des Pik As richtet sich an alleinstehende Männer, darüber hinaus gibt es Schlafplätze für Paare sowie Männer und Frauen mit Haustieren