Hamburg. Club Awards: Auszeichnungen und Fördergeld für Veranstalter und Festivals. Nicht alle sind auf St. Pauli. Negativpreis an die WHO.
Als der Nochtspeicher im September 2013 seine Türen an der Bernhard-Nocht-Straße auf St. Pauli öffnete, war der Start noch holprig. Aber mittlerweile ist der Konzertkalender gut gefüllt, viele Abende ausverkauft, und die zweite Kellerbühne Nochtwache fest etabliert. Auch die 120 Musiker und Veranstalter, Betreiber, Agenten, Booker und Labelvertreter des Entscheidungsgremiums des Hamburger Club Awards erkannten das an: Sie wählten den Nochtspeicher zum „Musikclub des Jahres“.
Bei der zehnten Ausgabe des vom Hamburger Clubkombinat initiierten und von der Kulturbehörde unterstützten Preises wurden am Donnerstag im Docks zehn Gewinner – und ein Verlierer – gewürdigt und Fördergelder in einer Gesamthöhe von 11.000 Euro vergeben.
Viva con Agua bekommt Hamburger Club Award
Der „beste Fremdveranstalter“ wurde Viva con Agua Arts als Organisator der Millerntor Gallery. „Festival des Jahres – klein, aber fein“ wurde (wie bereits 2017) das von den drei Clubs Waagenbau, Astra Stube und Fundbureau organisierte „Sternbrücken Festival“, während sich das auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Innovationen bedachte Futur 2 Festival“ zusammen mit dem „Swamp Festival“ über den Preis für das „Green Festival des Jahres“ freuen durfte.
Die Astra Stube bleibt auch Favorit bei der „Newcomerförderung des Jahres“, diesen Preis gewann der Mikroclub unter der Sternbrücke zum fünften Mal.
"Zerbrochene Gitarre" für WHO-Lärmrichtlinien
Zum ersten Mal dabei als „bester neuer Club“ ist der TONALi Saal im Grindelviertel. Der Monkeys Music Club sorgte mit „Tanzbar der Barner16“ für die „Clubnacht des Jahres“, Pop-Up-Records mit Blumfeld im „Sommer in Altona“-Zelt für das „Konzert des Jahres“.
Und die Weltgesundheitsbehörde sorgte für Unmut: Für die WHO-Lärmrichtlinien, die Livemusik als „schadhafte Lärmbelästigung“ einstufen, gab es die „Zerbrochene Gitarre“ als Negativpreis. Den Ehrenpreis des Clubkombinats verdiente sich Knust-Betreiber und LiveKomm-Verbandsleiter Karsten Schölermann, und den Online-Publikumspreis erhielt das Molotow.