Hamburg. Im Dezember sollte eigentlich die erste S-Bahn an der neuen Station halten, doch die Bahn kann den Termin nicht einhalten.
Kein einfaches Bauprojekt: Seit 2003 planen die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn den neuen S-Bahnhof Ottensen zwischen Altona und Bahrenfeld. Die zusätzliche Haltestelle soll von den Linien S1 und S11 angefahren werden und so die Stadtteile besser an das Netz anschließen. Bereits im Januar 2019 hatten die vorbereitenden Bauarbeiten begonnen. Für Dezember hatte die Bahn die Eröffnung des langerwarteten Bahnhofs geplant. Doch, wie die Bahn auf Anfrage des Abendblatts mitteilt, hält dieses Jahr keine S-Bahn mehr an der neuen Station.
Laut einer Bahnsprecherin haben sich bezüglich des Kabeltiefbaus und der Entwässerung „neue Anforderungen ergeben“. Eine Neuplanung sei nicht notwendig, jedoch müssten Anpassungen vorgenommen werden. Auch die Sperrpausen, in denen Gleise geschlossen werden und gearbeitet werden kann, würden sich verschieben. Wann die Arbeiten auf der Baustelle wieder aufgenommen werden, könne die Bahn noch nicht sagen. Neue Bautermine würden derzeit erarbeitet.
Bisher nur „unsichtbare" Arbeiten verrichtet
„Aus diesen Gründen kann leider eine Inbetriebnahme der neuen Station zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 nicht gehalten werden“, so die Sprecherin. Die Bahn bedaure die Verzögerung sehr, könne jedoch noch keinen Termin nennen, wann genau die Station in Betrieb genommen wird. „Nicht vor Mitte 2021“, heißt es in einer schriftlichen Antwort der Bahn.
Im Juli 2019 sollten eigentlich schon die Gleisbauarbeiten beginnen. Zusätzlich werden eine neue Fußgängerbrücke, Treppenaufgänge und Aufzüge für die neue Station, die sich zwischen den beiden Eisenbahnüberführungen Bahrenfelder Steindamm und Daimlerstraße befindet, gebaut. Bisher seien jedoch erst „unsichtbare“ Arbeiten verrichtet worden. Dazu zählten Vegetationsarbeiten, Schwellenwechsel und Kampfmittelsondierungen.
Ob sich durch die Verspätung Mehrkosten ergeben und wer diese trägt, dazu wollte sich die Bahn nicht äußern. Nach früheren Angaben beliefen sich die Kosten auf rund 23 Millionen Euro. Die Stadt Hamburg trägt die Kosten, kann sich jedoch einen Teil des Geldes aus Bundesmitteln zurückholen.