Hamburg. Jahrzehntelang wurde um den zusätzlichen Halt zwischen Bahrenfeld und Altona gerungen. Was die Bauarbeiten für die Fahrgäste bedeuten.
Die Planungen für den neuen S-Bahnhof Ottensen dauern schon ein wenig länger. Seit Jahrzehnten verhandeln die Deutsche Bahn und die Stadt Hamburg bereits über eine zusätzliche Haltestelle zwischen Altona und Bahrenfeld, um die beiden Stadtteile über die Linien S1 und S11 noch besser an das bestehende Netz anzuschließen.
Nun aber scheinen die Pläne endlich konkret zu werden. Voraussichtlich Anfang Juli sollen die Bauarbeiten für die Station beginnen, wie der Sprecher der Deutschen Bahn in Hamburg, Egbert Meyer-Lovis, dem Abendblatt bestätigte. Zunächst will die Bahn die notwendigen Arbeiten an den Gleisen vornehmen – unter anderem muss für die neue Station das nördliche S-Bahn-Gleis um einige Meter Richtung Norden verschwenkt werden.
Kosten: 23 Millionen Euro
Dann folgt der Bau der eigentlichen Station. In Betrieb genommen werden könnte die neue Haltestelle zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020. 5000 Fahrgäste sollen nach Schätzung der Bahn dort jeden Tag ein- und aussteigen. Die Kosten dürften nach früheren Angaben bei rund 23 Millionen Euro liegen. Diese trägt die Stadt Hamburg, kann sich später aber einen Teil des Geldes aus Bundesmitteln zurückholen.
Die neue Station wird sich genau zwischen den beiden Eisenbahnüberführungen Bahrenfelder Steindamm und Daimlerstraße befinden. Der Hauptzugang (Zugang Ost) ist vom Bahrenfelder Steindamm aus geplant. Zusätzlich wird ein zweiter Zugang (Zugang West) in Richtung Thomasstraße und Gaußstraße gebaut.
Neue Fußgängerbrücke
Der Zugang Ost wird direkt vom Bahrenfelder Steindamm aus im Bereich der Bahnüberführung mit einer Treppe und barrierefrei mit einem Aufzug möglich sein. Der Zugang West bekommt eine Treppenanlage zum Bahnsteig und darüber hinaus eine Fußgängerbrücke, die auch als neue Querung über die Bahnanlage dient.
Der Bahnsteig der neuen Station wird – wie auch sonst bei der S-Bahn üblich – mit Sitzbänken, Informationsvitrinen, Ticketautomaten, Beleuchtung sowie einem Wege- und Blindenleitsystem ausgestattet. Am Eingang Ost und auf dem Bahnsteig sind ein 28 Meter langes Bahnsteigdach, sowie weitere Wartehäuser für den Wetterschutz der Fahrgäste vorgesehen.
Beeinträchtigungen während der Bauarbeiten
Insbesondere während der Gleisbauarbeiten kann es nach Angaben der Bahn zu Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs kommen. Diese sollen aber so gering wie möglich gehalten werden. Aus diesem Grund hat die Bahn die Arbeiten extra auf den Juli gelegt, weil dann wegen Bauarbeiten am Lessingtunnel ohnehin mehrwöchige Sperrungen notwendig sind. Für die Arbeiten an der neuen Fußgängerbrücke werden zudem mehrere Straßen dichtgemacht.
Der geplante S-Bahnhof in Ottensen hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im Jahr 2003 hatten die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn einen ersten Planungsvertrag abgeschlossen, doch erst Jahre später, im Herbst 2011, hat die Bahn mit der Entwurfsplanung begonnen. Danach wurde es wegen der noch ungeklärten Finanzierung wieder ruhig um das Vorhaben. Seit Anfang 2018 ist das Planfeststellungsverfahren für den neuen Bahnhof abgeschlossen.