Hamburg. Die 80 Jahre alte Frau hat durch den Irrtum große Probleme bekommen. Jetzt hat sie eine Art „Lebensbescheinigung.“

Nach ihrem Schlaganfall fühlt sie sich vielleicht nicht mehr wie das blühende Leben, aber „ich bin noch lange nicht tot“, sagt Hannelore Graupmann. Das muss die 80-Jährige jetzt der ganzen Welt beweisen – denn nach Ansicht des Bergedorfer Amtsgerichts ist sie am 6. November gestorben.

„Ich war ganz verdaddert, als ich am 16. Dezember einen Brief vom Nachlassgericht bekam“, erzählt Sohn Andreas Wissner. Ebenso erging es seinem Bruder Jens, Schwester Petra und Schwiegertochter Brünja.

Geld wird knapp

Die Aufregung war groß, wie konnte das passieren? „Wir haben gleich beim Gericht angerufen, und die haben sich tausendmal entschuldigt“, erzählt An­dreas Wissner. Er vermutet, dass der Fehler beim Standesamt in Altona passierte: „Da ist wohl eine Frau in einem Altersheim im Altona gestorben, die genauso hieß und exakt drei Monate jünger war. Also am 16.9.1939 geboren wurde. Meine Mutter hat am 16.6. Geburtstag.“

Natürlich können Fehler passieren – bloß hat Hannelore Graupmann gerade große Probleme damit: Das Geld wird knapp, ihre Rente wurde bereits im November zurückgebucht. Ende Dezember die nächste Überraschung: „Da stellte ich fest, dass mein Konto gesperrt ist.“

Keine Medikamente auf Rezept

Auch macht ihr die Gesundheit zu schaffen: „Es gibt keine Medikamente auf Rezept, weil Mutti bei der AOK abgemeldet ist“, klagt der Sohn. Hannelore Graupmann konnte nicht mehr ruhig schlafen. Unterdessen versprach die Haspa, ihr spontan 150 Euro zu leihen – wenngleich das Konto bis heute gesperrt ist.

Vor zwei Tagen fuhr Andreas Wissner mit seiner Mutter zum Einwohnermeldeamt: „Wir haben jetzt eine Art Lebensbescheinigung.“ Auf dem Dokument steht: „Die Person hat hier persönlich vorgesprochen.“