Hamburg. Die Betrüger sind laut Polizei zurzeit „sehr aktiv“. Mit welchen perfiden Methoden die Täter dabei vorgehen.

Wer meinte, dass nach den vielen offiziellen Warnungen die Masche mit den „falschen Polizeibeamten“ nicht mehr erfolgreich sei, sieht sich im neuen Jahr eines Besseren belehrt: Die falschen Beamten seien zurzeit „sehr aktiv“, so die Polizei. Einmal mehr warnt sie vor den Trickbetrügern, die es auf das Ersparte älterer Hamburger abgesehen haben. „Seit Jahresbeginn wurden der Polizei über 200 Fälle bekannt, von denen fünf für die Täter erfolgreich waren. Sie erbeuteten knapp 80.000 Euro“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth.

Schon im Vorjahr haben Trickbetrüger via Telefon einen gewaltigen Schaden angerichtet. Sie brachten zwar 52 überwiegend ältere Hamburger um fast zwei Millionen Euro, waren jedoch mit ihrer Masche in nur 1,4 Prozent der Fälle erfolgreich – 3622-mal blieb es beim Versuch. Bei 388 Anrufen kamen Enkeltrickbetrüger in nur elf Fällen zum Zug. Der Trick „falscher Polizeibeamter“ – in der Regel operieren die Täter von ausländischen Callcentern aus – funktionierte nur 40-mal, während er 3288-mal scheiterte. Von den acht der Polizei angezeigten Schockanrufen war einer erfolgreich. „Wenn es zur Vollendung der Tat kommt, erbeuten die Täter häufig höhere, teils sogar fünfstellige Summen“, sagte Abbenseth.

Durch Schockanrufe bereits 12.000 Euro erbeutet

Das Ziel der Trickbetrüger sei es immer, die Opfer per Telefon dazu zu bringen, Geld abzuheben oder ein Schließfach zu leeren. Als besonders perfide gelten Schockanrufe. Dabei kons­truieren die Täter eine für das Opfer emotional hoch belastende Situation, indem sie etwa behaupten, ein naher Angehöriger habe einen Unfall erlitten und benötige für die Behandlung dringend Geld. Etwa 40 derartige Anrufe sind seit Jahresbeginn erfasst worden. In zwei Fällen erbeuteten die Täter insgesamt rund 12.000 Euro.

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Der durch Trickdiebe im Vorjahr verursachte Schaden beläuft sich auf 1,31 Millionen Euro. Dieser Tätertyp schleicht sich unter falschem Vorwand in die Wohnung: Mal geben sich die Diebe an der Haustür als Handwerker aus, mal nutzen sie die Hilfsbereitschaft der Bewohner aus, indem sie sie um ein Glas Wasser bitten. In einem unbeobachteten Moment greifen sie zu. Bei diesem Delikt lag die Erfolgsquote noch viel höher als beim Telefonbetrug: In 425 der 875 bekannten Fälle flüchteten sie mit Beute. „Mit der Handwerker-Masche waren die Täter seit Jahresbeginn in neun Fällen erfolgreich“, so Abbenseth. „Rufen Sie beim kleinsten Verdacht die 110 an!“