Hamburg. Schizophrene, Sadisten, Serienmörder: Ein Abendblatt-Reporter durfte die riskante Therapie in Ochsenzoll fast ein Jahr lang begleiten.
Die letzten Momente in Freiheit zogen schnell an Michael M.* vorbei. Sie drückten ihn in einen gesicherten Transporter und fuhren los. Michael M. dachte nicht an sein Opfer. Es war alles zu neblig, zu durcheinander. Der Wagen bog rechts ab und hielt in Ochsenzoll. Michael M. sei krank, hatte der Richter geurteilt. Im Namen des Volkes müsse er sich bessern.
Er sitzt ganz rechts in der Ecke und wartet auf seine Erlösung. Michael M. hält den Blick nach vorn gerichtet, der Arzt und die Pflegerin werfen sich einen müden Blick zu. Endlich spricht die Frau: „Ja, wir feiern ein Sommerfest auf Station! Aber Sie organisieren das bitte selbst.“
Einige der 15 Männer im Halbkreis rutschen vor Freude so stark über ihre Holzstühle in der Stationsküche, dass sie quietschen. Michael M. klatscht mit seinem Sitznachbarn ab. Er sitzt für den Rest der Patientenversammlung mit einem Lächeln da, ein Mann mittleren Alters mit treuen Augen und dicker Brille. Danach geht er zur Arbeit in die Werkstatt, er grüßt jeden Arzt und Pfleger auf dem Weg höflich, mit Anrede.
Vielleicht wird das sein Jahr. Oft horche er in sich hinein, sagt Michael M., sucht nach den dunklen Gedanken, die ihn letzten Endes hierhergebracht haben. Wie ein Seiltänzer, der kurz in den Abgrund blickt, bevor er weitergeht. „Ich schäme mich für das, was ich gewesen bin“, sagt er. Und er hofft, dass die Ärzte ihm das glauben. Das Ziel komme näher.
Draußen auf dem Gelände der Asklepios Klinik Ochsenzoll deckt kalter Tau den Rasen. Eine sechs Meter hohe Mauer umschließt das Gebäude. Der Lärm der Großstadt ist weit weg. Aber ihre Probleme sitzen hier ein. Rund 350 verurteilte Straftäter wie Michael M. Sie haben getötet oder vergewaltigt, Kinder geschändet, Menschen vor fahrende U-Bahnen gestoßen, Menschen angezündet, auf Passanten eingestochen, die an einem Sonnabend bei IKEA einkaufen waren.
Sie wurden von Gutachtern untersucht, befragt, ihre Gesichter mit schwarzen Balken in Zeitungen gedruckt. Dann kamen der Prozess und das Urteil. Schwer psychisch krank und schuldunfähig. Bei rund 80 Prozent von ihnen hieß es, sie hätten im Wahn gehandelt, Elfen gesehen oder Befehle des Teufels entgegengenommen. Die übrigen seien Sadisten, „seelisch abartig“, unfähig zur Empathie. Sie alle seien zu krank für ein normales Gefängnis und zu gefährlich für die Gesellschaft.
Ihre Opfer und deren Hinterbliebenen mussten anfangen, ein Leben nach der Tat zu suchen, ihre Strafakten schloss man und schickte sie nach Ochsenzoll, Haus 18, Maßregelvollzug. Antworten auf die größten Fragen standen darin nicht.
Wieso werden Menschen zu Bestien? Und was haben sie danach noch verdient?
Michael M. weiß, dass ihn viele Menschen in Hamburg verrotten lassen würden. Bloß wegsperren für immer. In der Praxis ist das schwierig. Schon aus Platzgründen. Seit 2001 hat sich die Zahl der psychisch kranken Straftäter im Maßregelvollzug verdreifacht. Zeitweise mussten sie jedes Jahr eine neue Station eröffnen, um noch hinterherzukommen. Draußen ist etwas aus den Fugen geraten, in Haus 18 kämpfen sie dagegen an.
Die Antwort des Staates lautet Hoffnung. 37 Millionen Euro gibt Hamburg pro Jahr für den sogenannten Maßregelvollzug aus. Für zwei Dutzend Ärzte und Hunderte Pfleger in Haus 18, für Medikamente, Therapiestunden, Wachpersonal. Für den Versuch, selbst die schlimmsten Täter unter Kontrolle zu bringen und wieder zu entlassen.
Michael M. und die anderen bekommen eine Chance. Wenn es gut läuft, klettern sie Station um Station durch Haus 18, bis zum Absprung in die Freiheit. Von einer Pritsche mit Riemen zum Fixieren bis hin zu luftigen Wohnhäusern mit eigenen Küchen, mit einem Job in der Außenwelt und einer festen Freundin vielleicht, einem richtigen Leben, ohne Mauer. Ein Datum für ihre Entlassung gibt es nicht. Aber die meisten Insassen haben erste Schritte gemacht, dürfen einkaufen gehen, spazieren, wieder Freiheit riechen.
Erstmals haben die Ärzte im Maßregelvollzug einem Reporter erlaubt, den Prozess über fast ein ganzes Jahr zu begleiten. Sie müssen entscheiden, wie ehrliche Besserung aussieht und wie Täuschung. Sie leben mit dem Risiko, dass das Gute im Menschen nicht obsiegt.
Haus 18-1, Akutstation: Der harte Aufschlag
Das Herz schlug ruhig, sagt Michael M., seine Hände waren trocken, keine Wut. Nur der Kopf lief, auf voller Kraft, immer weiter, immer weiter. Verwandte wollten ihm helfen. Michael M. glaubte ihnen nicht. Sein Kopf sagte ihm, dass es eine Falle war. Sie waren Mafiosi und er nur ein Spielball. Er ging plötzlich auf einen Angehörigen los, attackierte ihn, bis dessen Leben fast erlosch. Erst im letzten Moment wurde er gestoppt.
Ihre Schritte hallen klackernd über den Flur, es riecht nach Zitrusreiniger und Kunststoff. „Willkommen an der letzten Verteidigungslinie der Psychiatrie“, sagt der Chefarzt Guntram Knecht. Die Stahltür zu Abteilung 18-1 rastet schmatzend ein, und er zieht den Schlüssel ab.
Die Oberärztin Petra Obenauf wartet und reiht sich wieder hinter ihm ein, eine kleine Frau mit braunen Haaren, die oft gütig schaut und besorgt klingt. „Bleiben Sie ganz hinten“, sagt sie, als wäre es keine Schande, einfach wieder zu gehen. Der Flur der Station 18-1 liegt still da, Tücher verhängen die Zellentüren.
Michael M. erinnert diesen Ort genau. Als der Transporter hielt, brachten sie ihn zuerst hierher. Die Akutstation. Ärzte in Kitteln hießen ihn willkommen, das hat Petra Obenauf eingeführt, vielleicht hilft es. „Den harten Aufschlag zu verdauen“, sagt sie. Die Patienten überhaupt so weit unter Kontrolle zu bringen, dass eine Therapie möglich ist.
Am Anfang hatten sie nur den Befund des Gutachters. „Psychotische Erkrankung“, Schizophrenie. Eine „gespaltene Persönlichkeit“ nennen das Laien, so wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Das ist falsch. Michael M. war die ganze Zeit über er selbst. Aber wer an Schizophrenie erkrankt, sieht und fühlt Dinge, die nicht da sind (siehe Infotext auf der übernächsten Seite). Er hörte Stimmen, so real, dass sein Hörzentrum messbar ansprang. Sie kommentierten, was geschah, selbst in Haus 18 noch.
Das erste Gespräch mit den Ärzten war kurz. Sie brachten ihn in das Aufnahmezimmer, an der Wand Kameras, in der Mitte des Raumes eine Pritsche mit schweren braunen Lederriemen und Handschellen. Sie schlossen die Tür.
Einen Tag lang starrte Michael M. nur und weinte. Er dachte, die bösen Mächte hätten gewonnen. Hier würden sie ihre Experimente mit ihm durchführen. Dann schrie er, bis er heiser wurde. Hämmerte sich die Hand an der Tür blutig. Ein relativ harmloser Verlauf, sagen die Ärzte. Andere brechen Metallteile ab und bewaffnen sich damit. Vielleicht am schwierigsten seien aber die Patienten, die normal wirken, ruhig sind. Den Aufschlag kalt hinnehmen wie ein paar Nächte in einem schlechten Hotel.
Sie legten einen DIN-A3-Zettel an mit Tabellen, Medikamenten und Häkchen. Ein Schlachtplan für seine Besserung, den er nie zu sehen bekam. Sie sagten, dass es ihr Job sei, ihn wieder hier herauszubringen. Sie wussten nur, dass es zu einem Defekt tief in seinem Kopf gekommen war, in den drei Milliarden Nervenzellen – jede von ihnen 1000-mal kleiner als der Punkt auf diesem i. Dort fliegen die Botenstoffe in einem Blitzlichtgewitter aus elektrischen Impulsen, Sinneseindrücke werden verarbeitet. Es geht zu wie in einer Disco. Die Botenstoffe tanzen und suchen Partner, die Rezeptoren. Ein Filtersystem des Gehirns ist der Türsteher. Es trennt Wichtiges von Unwichtigem.
Fällt das Filtersystem aus, fluten die Botenstoffe das Gehirn. Die Party gerät außer Kontrolle. Der Betroffene wird überempfindlich, kann schon einen harmlosen Händedruck als bedrohlich empfinden. Es ist nur eine Hypothese, keine genaue Erklärung dafür, warum Menschen wie Michael M. zu Tätern wurden. Aber eine Bessere kennt die Wissenschaft nicht.
Oberärztin Petra Obenauf klemmt sich den Alarmpieper an die Hüfte. Sie beginnt mit Guntram Knecht die Visite. Zwei Männer sitzen mit zerzausten Haaren und Boxershorts im ersten Zimmer, zerknüllte Papiertücher liegen herum. Wie es ihnen gehe? Die Männer nicken nur, langsam besser. „Okay-okay-okay“, sagt Knecht. Petra Obenauf steht daneben, lächelt und nickt. Eine Hand hält sie unauffällig am Pieper und eine so, dass sie dazwischenkommt, falls die Männer den Chefarzt erwürgen wollen.
Manchmal brauche es Zeit, sagt Obenauf, „und einfach das Gefühl für die Situation“. Sie suchen für jeden Patienten nach dem richtigen Medikament aus Hunderten. Eines, das es schafft, etwa das Dopamin im Kopf zu blocken. Dazu führen sie Gespräche, erklären die Regeln in Haus 18. Wer sich daran hält, weniger Symptome zeigt, darf die Akutstation verlassen. Im günstigsten Fall dauert das etwa ein Jahr.
Petra Obenauf sieht Michael M. nur noch manchmal zufällig auf diesen Gebäudefluren. Sie ist froh darum. Aber zu viel hat es nicht zu bedeuten. Oft kommen die Rückschläge spät, und Patienten sitzen nach Jahren doch wieder im Aufnahmezimmer. „Man kann sich dann nur sagen, dass man nicht alles steuern kann“, sagt Obenauf. Und von vorn anfangen. „Als Ärztin ist man ja stur.“
Am Ende des Flurs der Akutstation die schwerste Tür, wie ein Tresor. Der Mann, der dahinter steht, ist noch ein Junge. Kevin T., langer Oberkörper, dunkle Haut, weiche Züge und große Hände. Als Kleinkind holte ihn das Jugendamt aus der Familie, die Mutter nahm Drogen. Kevin T. quälte erst Tiere, dann Menschen. Seit er acht ist, wechselt er von Einrichtung zu Einrichtung. Es gibt keine forensische Jugendpsychiatrie in Hamburg, deshalb ist er hier, bei den Erwachsenen. Kevin T. ist 14 Jahre alt.
„Guten Morgen! Geht es Ihnen gut, wirken die Medikamente?“, fragt der Chefarzt Knecht, seine Augen leuchten dabei, die Hände wirbeln herum. Kevin T. nickt, schweigt eine Sekunde. „Wenn ich möchte, breche ich euch allen das Genick“, sagt er dann, zieht seinen Mund zu einem Grinsen, langsam. „Sie brauchen uns darauf nicht hinzuweisen“, sagt Knecht ruhig, „Wir schauen gemeinsam, wie es weitergeht.“ Kevin T. nickt, er schaut hinunter auf Knecht, als hätte er Mitleid.
„Gibt es etwas, das Sie mögen und gerne hätten, das Sie gerne essen? Kartoffelchips vielleicht?“ „Ja, cool“, sagt Kevin T., diesmal weich, seine Schultern sinken. „Okay, wir schauen mal“, sagt Knecht. Stur zu sein dürfe nicht bedeuten, naiv zu sein, sagt Petra Obenauf. „Oft ist es noch ein langer Weg, den wir langsam gehen müssen.“ An diesem Tag verlassen die Ärzte den Raum schnell.
Waldstück neben der Klinik: Ein Moment der Ruhe
Er merkte, dass etwas nicht stimmte. Michael M. hatte das schon einmal erlebt. Sein Telefon würde abgehört, sie seien wieder hinter ihm her. Alles beschleunigte sich. Er brauchte Hilfe. Michael M. fuhr zum UKE. Das Wartezimmer war voll, eine Schlange von Menschen bei der Anmeldung, so erinnert er es. Er drehte sich um und ging.
Das hier ist sein kleines Paradies, wenn er mal Pause braucht. Also so gut wie jeden Mittag. Der Arzt geht nach der Visite durch die Sicherheitsschleuse von Haus 18 hinaus, grüßt die Patienten in den Blaumännern am Gewächshaus, biegt links ab, auf den Feldweg durch das kleine Waldstück. Die Bäume sind weit über den Weg gewachsen. Der Arzt sagt, „wenn man sich keinen Frieden gönnt, erschlägt einen das Gewicht“.
Der Arzt war lange Gerichtsmediziner. Er sah sich an, was die Täter mit ihren Opfern gemacht hatten, zog sich dann ein Sakko an und trug es sachlich vor Gericht vor. Er fertigte Gutachten, die darüber entscheiden, ob ein Täter in einem normalen Gefängnis oder in Haus 18 landet. Es gibt etwas, das man lerne. „Die meisten Täter waren zuerst Opfer“, sagt der Arzt. „Da gab es Schläge vom Vater, einen Sturz auf den Kopf, oder die Mutter hat weitergetrunken, als sie schwanger wurde. Das ganze Horrorkabinett.“
So wie der Arzt das sieht, ist fast jeder Patient auch Ergebnis eines Versagens. Der Eltern, des Jugendamtes, des Hilfesystems bei psychischer Krankheit. Menschen könnten nicht gut sein, wenn sie nie erfahren hätten, was das bedeutet. „Darum müssen wir uns dann kümmern.“ Es sei nicht alles immer traurig in Haus 18, manches sogar lustig, wie der Patient, der sich felsenfest für den Chef des Asklepios-Konzerns und die Ärzte für seine Untergebenen hält. „Aber nicht alles kann und darf man verstehen.“
Der Prozess vor dem Landgericht ist an diesem Frühlingstag erst wenige Wochen her. Angeklagt war Frank S., ein drahtiger Mann, Typ Peter Lustig aus „Löwenzahn“. Er saß 30 Jahre lang in der Psychiatrie, sie therapierten ihn und gaben ihm Medikamente, er kooperierte, bekam schließlich Haftlockerung, einen Job in einer Fahrradwerkstatt. Bei einem Freigang traf er sich mit einer Prostituierten auf einer Baustelle in St. Georg.
Der vereinbarte Akt lief nicht wie geplant. Frank S. überwältigte die Frau, er würgte und schlug sie, fesselte und knebelte sie, er beleidigte, demütigte und vergewaltigte sie, setzte dabei eine Flasche und ein Brotmesser ein. Danach warf er seinem Opfer zehn Euro hin und sagte: „Die hast du dir schon mal verdient.“ Die Frau leidet körperlich weiter und seelisch. Auch eine Pflegerin in Haus 18 musste zur Therapie, sie hatte Frank S. zuletzt betreut, ihn am Tag der Tat getroffen, als er von seinem Freigang zurückkehrte. Er hatte freundlich gegrüßt. Eine Straftat ist eine Schockwelle, die mehr erfasst als das unmittelbare Opfer.
Haus 18-5: Und sei es nur ein Freigang von fünf Minuten ...
Michael M.s Kindheit war glücklich, eine große Familie, Freunde. Als Jugendliche rauchten sie Joints, bald probierten sie Kokain, sie hatten viel Gel im Haar und ständig rote Augen. Den einen Moment gab es nicht, nur ein Gefühl, das langsam kam. Warum guckten die Menschen auf der Straße ihn so an? Was war das für ein Knacken in der Leitung, wenn er telefonierte?
Er sitzt gerade da, die Hände im Schoss verschränkt, eine Daumenkuppe reibt über die andere. „Der Umgang mit uns hier ist sehr gut“, sagt Michael M. Wenn er spricht, schmatzt er auch immer etwas, die Medikamente drücken auf die Speicheldrüse. „Ich fühle mich wirklich besser“, sagt Michael M. „Es ist, als hätte das alles ein anderer Mensch getan.“ Er zögert einen Moment, dann lächelt er. Michael M. hat das Gefühl, dass er bereit für den nächsten Schritt ist. Der Arzt Lars Lamprecht ist ein Stück weggerückt vom kleinen Tisch, will nur zuhören beim Gespräch, die Arme verschränkt. Lamprecht wird die Entscheidung fällen. Er schaut ernst.
Mehrere Jahre sind es inzwischen seit dem Aufwachen in Haus 18. Die meiste Zeit hat Michael M. mit Rauchen und Nachdenken verbracht, im Hof, wo ein großes Schachspiel steht, in der Küche mit den anderen Patienten. Jetzt hat er das Rauchen aufgegeben, treibt Sport in der Turnhalle. „Das ist schwer, hier nicht richtig fett zu werden“, sagt Michael M. Die Medizin macht Heißhunger und lässt gemütliche Bäuche wachsen.
Michael M. trägt noch den Blaumann von der Arbeit. Auch dort geht es von Stufe zu Stufe. Erst hat er Schrauben in Plastiktüten gefüllt, sechs Stunden am Tag, für 1,50 Euro Lohn. Er hat sich benommen und durfte in die Tischlerei wechseln, wo sie mit Sägen und Schleifpapier große Spielpferde fertigen oder ein Kanu mit rotem Lack. Nebenan ist das Atelier der künstlerisch begabten Patienten – mit Farbtöpfen, Staffeleien und Gemälden, die Käufern schon mehrere Tausend Euro wert waren.
Michael M. sagt, er sehe sich als eine Art großen Bruder auf der Station. „Wir halten zusammen, weil wir dasselbe Schicksal teilen.“ An diesem Tag hat jemand sechs Messer aus der Küche geklaut und versteckt, das sorgt für keine große Panik. „Das ist eher ein Streich“, sagt einer der Pfleger, auf seinem T-Shirt steht: „Keine Ahnung, das war die andere Schicht!“ Eine seiner Kolleginnen sagt trocken: „Denen ist manchmal einfach langweilig.“ Jedes Privileg muss man sich verdienen; wer gegen Regeln verstößt, Medikamente ablehnt oder die Patienten aufwiegelt, wird im schlimmsten Fall zurück auf die Akutstation geschickt.
Michael M., sagen sie, sei ein gutherziger Mann. Ob er seine Tat aufgearbeitet habe? „Das ist eine Nuss, die ich noch knacken muss“, sagt Michael M. „Es hätte nie so kommen müssen.“ Er wisse aber, warum es doch passierte. Die Ärzte haben ihm erklärt, was seine Krankheit bedeutet. Dass jeder Mensch ein statistisches Risiko von 1 zu 100 hat, im Laufe seines Lebens an einer Psychose zu erkranken. Und dass sie meist mit Kleinigkeiten im Alltag beginnt, seltsamen Blicken oder Ereignissen. Das Gehirn sucht nach Erklärungen. Entwirft ein Muster. Schleichend löst der Wahn die Vernunft im Gehirn ab.
Hat ein Mensch eine glückliche Kombination an Genen und eine stabile Psyche, stoppt das Gehirn den Prozess noch rechtzeitig. Aber äußere Einflüsse können wie ein Brandbeschleuniger wirken, sägen an der Stabilität des Verstandes. Drogen gelten als einer der gefährlichsten dieser Faktoren. Sie verteilen Freikarten für die Dopamin-Party im Gehirn; ist der Türsteher nicht stark genug, wird er einfach überrannt. Genau das, glaubt Michael M., sei auch ihm passiert.
Im Moment träume er einfach davon, draußen herumzuspazieren. Sie haben ihm fünf Minuten Freigang vor der Tür in Aussicht gestellt. Seine Medikamente gibt es als Depotspritzen, alle drei Monate ist er fällig, dann geht es ihm gut. „Einen schönen Tag Ihnen“, sagt er und geht zurück auf sein Zimmer.
Lars Lamprecht zieht die Augenbrauen hoch, als er die Tür zumacht. „Es gibt ja sicher sehr manipulative Patienten“, sagt er, Michael M. sei keiner davon. Scham sei ein gutes Zeichen. Und die Medikamente wirken bei Michael M. perfekt, „das ist auch ein großes Stück weit ,Trial and Error‘, bis man so weit ist“, sagt Lamprecht. „Aber leider ist es doch am Ende nicht alles so einfach.“
Michael M. ist nicht zum ersten Mal Patient in Haus 18. Er saß schon einmal sechs Jahre wegen einer schweren Straftat im Maßregelvollzug, erklomm Stufe und Stufe, bis er unter Führungsaufsicht freikam. Hatte einen ordentlichen Job bei einem großen Hamburger Unternehmen und fuhr ein Cabrio. Dann setzte er seine Medikamente ab. Wenige Wochen vor seiner zweiten Tat fuhr er selbst nach Ochsenzoll, sie nahmen ihn für eine Nacht stationär auf. Dann entließ er sich selbst, es gab damals keinen Gerichtsbeschluss und keine Handhabe, ihn länger festzuhalten.
Vielleicht erinnere sich Michael M. nicht mehr genau, sagt Lars Lamprecht, man könne eben nicht in Köpfe hineinsehen. Da Michael M. aber ein „Relapser“ ist, ein Rückfälliger, werde man „ganz konservativ vorgehen“, sagt Lamprecht an diesem Tag im Frühsommer. Er wolle die nächsten Monate abwarten.
Chefarztzimmer: Nur fünf Prozent Rückfallquote
Michael M. hat überlegt, einen Brief zu schreiben. Das Opfer um Entschuldigung zu bitten. Aber wie soll das gehen? Er fand die Worte nicht. Es brauche noch Zeit.
„Haben Sie schon einen guten Eindruck gewonnen?“, fragt Guntram Knecht. Der Sommer ist fast vorbei, die Blätter draußen färben sich orange, zwei Besuche soll es noch geben. An den letzten Stationen für Patienten in Haus 18. Eine ist ein Sprungbrett, die andere eine vermeintliche Sackgasse.
Knecht sagt, jedes Angebot für die Patienten habe ein bestimmtes Ziel. „Wie viel Aufwand richtig ist, ist aber keine Frage, die wir allein beantworten können“, sagt er. Deshalb hat er der Begleitung zugestimmt. Und weil er von seiner Antwort doch überzeugt ist. „Die Rückfallquote im Maßregelvollzug liegt mit etwa fünf Prozent sehr weit unter dem normalen Vollzug“, sagt Knecht, er hat eine Grafik davon vor sich liegen.
Im Flur hängen alte Fotos davon, wie Haus 18 früher aussah, wie eine düstere Nervenheilanstalt aus einem amerikanischen Film. Noch immer gibt es vieles über die menschliche Psyche, das man nicht genau verstehe, sagt Knecht. „Aus ärztlicher Perspektive ist es aber gut, dass der Umgang mit den Patienten menschlicher geworden ist.“
Guntram Knecht hat viele Patientenordner in seinem Büro, er trifft jede Entscheidung für eine Haftlockerung mit. Im Schnitt bleiben die Insassen immer länger in Haus 18, derzeit knapp sieben Jahre. „Das deckt sich mit dem Eindruck, dass psychische Erkrankungen von Straftätern nicht unbedingt mehr, aber komplexer werden, weil sie öfter unbehandelt bleiben“, sagt Knecht. Manchmal gehe es für den Moment nur um Sicherung. Aber man gebe die Patienten auch nicht auf. „Jeder hat für uns die Perspektive auf eine Entlassung“, sagt Knecht, „jeder“.
Langzeitstation: Tür an Tür mit dem „Heidemörder“
Irgendwann hatte er das Gefühl, wieder klar zu sehen. In seiner zweiten Lebenshälfte ist Michael M. jetzt schon. Das kann es nicht gewesen sein, er möchte hier nicht alt und grau werden. Er muss in der Bahn bleiben, das ist sein Mantra. Den Weg immer weitergehen.
„Tja, da landet man dann, wenn man vergessen wird“, sagt Mustafa S., lacht rasselnd auf und saugt an seiner Zigarette. Das Sonnenlicht müht sich durch das Fenster, die Rauchschlieren stehen in der Luft, acht Stühle, ein kleiner Tisch, ein Radio, daraus plärrt Cyndi Lauper. Ein schwerer Mann lehnt am Fenster und hört gar nicht zu, Uwe B. nickt eifrig. „Ich weiß nicht, ob da noch was kommt. Die sagen uns nichts“, ergänzt er. Rauchen, reden, Gartenarbeit, dabei rauchen, essen, schlafen. „Ich meine, bei einem normalen Gefängnisurteil hätte ich sechs Jahre bekommen“, sagt Uwe B., ein kleiner, untersetzter Mann, der selbst von sich sagt, er habe das Glück im Leben nicht erfunden. Jetzt ist er schon doppelt so lange hier, kein Ende in Sicht.
Der Gutachter attestierte ihm eine Persönlichkeitsstörung. „Wir werden ja zu Experten unserer eigenen Krankheit gemacht“, sagt Uwe B., „also weiß ich, dass man ja gar nicht sagen kann, was das eigentlich ist, eine Persönlichkeitsstörung.“ Mustafa S. sagt, das solle nicht undankbar wirken. „Es war schlecht, was wir getan haben“, er zieht die Schultern hoch. „Ich war ein Arschloch, ständig aggro, damit muss ich leben.“ Jetzt werden seine Haarstoppeln grau und die Erinnerungen blasser. „Ich mache alles, was man verlangt, weil ich es selbst will. Aber die echte Chance kriege ich nicht.“
Ihre Endstation ist der Gebäudeflügel 18-7, ein langer Gang, ihre Zimmer, der große Garten im Hof. Der Ort, den Michael M. nie sehen will. Auf einer Tafel stehen die Aktivitäten der Woche, Malen, Töpfern, der Einkaufszettel. Ein Therapietermin steht nicht darauf. Das spart man sich und den Patienten auf der Langzeitstation. Weil es all die Jahre nicht genug gebracht hat. Sie werden in Ruhe gelassen, nichts mehr erhofft. Zumindest lässt man sie das glauben. Es ist Zeit, etwas zu futtern. Der Patient Klaus B. hat eingekauft, zu fünft rupfen sie die Pasta, Paprika und Zucchini aus den Tüten, schnacken, machen sich zum Kochen bereit.
Klaus B. hat begleitete Ausgänge und ist so etwas wie der Stationsweise. Ein massiger älterer Herr, großes Kreuz auf dem Unterarm, rundes Gesicht und treue Augen wie ein Bernhardiner. „Die gewisse Ruhe und Erfahrung schafft wohl Vertrauen“, sagt er. Der Lebensstandard sei hoch, sagt Klaus B., „eigentlich höher als draußen vielerorts“. Er sitzt nach dem Essen draußen am Holztisch, sie können sich auf der Station frei bewegen, auch einen Fernseher mit Playstation auf dem Zimmer haben.
Frank S., der rückfällig gewordene Vergewaltiger, hat einen großen Teich angelegt, das Wasser glitzert und führt in einem steinernen Lauf durch den Hof, daneben ein fein bemaltes Häuschen aus Holz. Thomas H., in den 1980ern als „Heidemörder“ bekannt geworden, hockt neben der Tür. Er lasiert mit vorsichtigen Strichen eine Holzpalette. Wie es sich lebe in solcher Gesellschaft? „Man kommt miteinander klar, richtig Ärger ist selten. Aber bei einigen ist es schon ganz recht, dass die Mauer da ist“, sagt Klaus B. Die würden draußen in drei Minuten rückfällig. „Wer ein Bagalut ist, der bleibt auch ein Bagalut.“
Er ist schon mehr als 20 Jahre in Haus 18, war ein „Manipulator“, sagt Klaus B., nutzte Mitpatienten und Ärzte aus, um sein Leben besser zu machen. Sagte in der Gesprächstherapie, was man von ihm hören wollte, ohne es zu glauben. „Ich habe ja immer nur Gewalt gekannt.“ Im Jungenheim sei er missbraucht worden. Mehrfach habe er andere Kinder erhängt aufgefunden. „Was das ausgelöst hat, habe ich nicht begriffen.“
Erst hier auf der Station traf ihn alles, so erzählt er es, „wie ein Amboss, mein Gott, nach 60 Jahren“. Über Wochen habe er mit Krämpfen im Bett gelegen, über seine Taten nachgedacht, sie gaben ihm Morphium, er wand sich, habe zu verstehen begonnen, was seine Opfer durchmachen mussten. „Dann wollte ich nur noch sterben. Ich hab versucht, mich totzufressen. Aber irgendwas in mir hat mich noch aufgehalten.“
Er senkt den Kopf und schaut zur Seite. „Ich kann mich weghängen, aber das bringt auch meinen Opfern nichts. Ich habe das alles so oft in der Therapie besprochen. Ich weine oft in meinem Zimmer. Aber ich muss damit leben. Und sie auch.“ Alles, was er wolle, sei ein Vieraugengespräch mit der Leitung, ob da noch mehr komme als die Ausgänge. „18 Monate warte ich darauf“, sagt er. „So viel Zeit habe ich nicht mehr.“
Der Oberarzt Stephan Veismann sitzt vor Dienstschluss in seinem Zimmer. Die Patienten mit Persönlichkeitsstörung seien schwierig, meist intelligent, listig auf den eigenen Vorteil aus. Was sie erzählten, lasse sich oft nicht nachprüfen. „Aber wir stellen fest, dass es möglich ist, ihre Empathie zu stärken und die Gefährlichkeit zu verringern.“
Von allen Stationen in Haus 18 hat die Langzeitstation die höchste Entlassungsquote. „Dieses Zurücktreten von der Therapie kann einen großen Effekt haben“, sagt Veismann. Vielleicht, weil es den Patienten klarmache, dass sie immer hinter der Mauer bleiben, wenn sie sich selbst nicht hinterfragen. „Man kann die Patienten aber nie unabhängig von ihrem Risiko sehen“, sagt Veismann.
Mustafa S. wird in nächster Zeit keinen Ausgang bekommen. Er war drogensüchtig, stürzte ab, ermordete seinen Zimmergenossen in einer Obdachlosenunterkunft, saß in Neustadt im Maßregelvollzug. Dort erschlug er einen Mitpatienten mit einem Schachbrett. „Sie haben mir die falsche Medizin gegeben, ich wurde immer aggressiver“, sagt er. Die Ärzte in Haus 18 fürchten, dass seine Aggression wiederkommen könnte. Er darf in der Fahrradwerkstatt arbeiten.
Uwe B. war ein Feuerteufel, „aus Frust“ zündete er mehrere Häuser und ein Hotel an, er ist minderbegabt. Als er Ausgang aus Haus 18 bekam, kehrte er nicht rechtzeitig zurück und zockte in einer Spielhalle. Sie haben nicht genug Vertrauen in ihn, um es noch einmal zu probieren. Uwe B. sagt, er war nicht bereit, „man hätte mich schützen müssen“. Klaus B. ist pädophil. Er verging sich an mehr als einem Dutzend Kindern. Er ließ sich kastrieren, aber nahm Testosteron, wurde rückfällig. Die Ausgänge laufen gut, sagen die Ärzte, meist geht er in das nächste Einkaufszentrum. Sie glauben, dass er sich bessert. Ob es jemals für die Freiheit reicht, ist ungewiss.
Wiedereingliederung: Der Absprung in ein neues Leben
Sie haben ihn nicht fallen lassen. Michael M. sitzt mit Verwandten im Besucherraum. Wenn das alles vorbei ist, will er viel Zeit mit seiner Familie verbringen. „Nie, nie wieder werde ich die Medikamente absetzen“, sagt Michael M. „Ich habe es mir und ihnen geschworen.“ Dass auch sein Opfer wieder mit ihm sprechen wird, glaubt er nicht.
Im Nebengebäude von Haus 18 wird bald ein Zimmer frei. Ein Patient hat eine tolle Einrichtung in Niedersachsen gefunden, betreute Wohngruppe, das hört sich gut an, sagt die Betreuerin Christiane Müller. Ein anderer Patient kommt ihr entgegen: Ob sie später Zeit habe, er habe Probleme im Job und überlege, hinzuschmeißen. „Klar, ich komme nachher vorbei“ sagt Müller, atmet einmal tief durch. „Hoffen wir mal, dass wir das geregelt bekommen.“
Das Licht flutet durch die Fenster herein, vor dem Hinterausgang stehen Bänke auf dem Grün, die Station für Wiedereingliederung könnte auch ein Jugendwohnheim auf dem Land sein. Vom ersten Stock aus guckt man über die große Mauer von Haus 18, wer hier einzieht, hat es fast geschafft. „Die letzten Schritte können etwas trickreich sein, vorsichtig gesagt“, sagt Müller.
Sie versuchen einen Job zu finden, suchen Arbeitgeber, setzen sich zusammen an die Bewerbung. Da ist diese Lücke im Lebenslauf, die sie füllen müssen. „Ehrlichkeit währt ja am längsten“, sagt Christiane Müller, „aber manche Personaler bekommen eine Panikattacke, wenn sie das Wort Maßregelvollzug lesen“, sagt sie. Auch für sie selbst ist es nicht immer leicht, sie kennt die Akten der Patienten. Vor Kurzem saß sie mit Dimitri W. zusammen, einem immer noch jungen, glänzend ausgebildeten Mann, Ingenieur. Vor acht Jahren zerstückelte er in Hamburg eine Studentin im Wahn. „Das konnte ich nicht, ich musste das abbrechen“, sagt Christiane Müller, die auch ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Selten stürzen auch Patienten von der letzten Stufe, bedrängen plötzlich eine der Frauen, die hier im Wohnhaus mit den Männern zusammenleben. Oder zeigen wieder Symptome, fühlen sich verfolgt, sind überfordert von den Eindrücken. Der größte Schritt, sagen sie in Haus 18, kommt dabei erst fünf Jahre nach der Entlassung. Dann, wenn die Führungsaufsicht des Gerichts endet, sie nicht mehr kontrolliert werden. Ein einziges Mal die Medikamente nicht zu nehmen kann Patienten zurück auf die Akutstation schleudern.
Sie müssen die Disziplin haben, mit den Nebenwirkungen zu leben. „Die Neuroleptika mindern sehr oft die Libido. Und dann sagt die Freundin draußen: Kannst du diese Pillen nicht mal weglassen? Das sind die wirklichen Härteproben“, sagt einer der Ärzte. Vor allem Schizophrenie, sagen die Ärzte, ist meist eine lebenslange Krankheit, wenn sie sich erst einmal geformt hat.
Torun B. hat es geschafft. Er ist extra noch einmal nach Ochsenzoll gekommen an diesem Tag, um zu erzählen, hat das Team der psychiatrischen Ambulanz gegrüßt, lebhafte Frauen in einem eigenen Haus, die die Therapie der Patienten so lange fortsetzen, wie es nötig ist. „Wenn man jetzt zurückguckt, war es eine komische Zeit“, sagt er; er lacht viel und laut. Über seine Tat will er nicht sprechen, nur so viel, „dass ich zu Recht hier war“. Es führte eines zum anderen, immer weiter hinunter, bis zu einem Tag vor einigen Jahren.
Torun B. saß noch in der Wiedereingliederungsstation und fuhr zum Einkaufen in den Supermarkt. Er sprach eine Frau an, sie tauschten Nummern aus, er log, er würde in einer WG mit seinem Bruder leben, als sie danach fragte. „Sie wollte dann ein Date, und ich brauchte eine Ausrede, weil ich in der Woche keinen weiteren Ausgang mehr frei hatte“, sagt er und lacht laut. Ein paar Wochen später erzählte er ihr alles, erklärte ihr, so viel es ging. Sie blieb.
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Heute sind sie verheiratet, haben ein Kind. „Man treibt umher, wenn man keinen Anker hat, so ist das im Leben“, sagt Torun B. Er hat sich vorgenommen, dankbar zu sein und vorsichtig, für immer. Und Haus 18 nie wiederzusehen. Michael M. war neulich für einige Minuten draußen. Er stand vor dem Tor und atmete, dieselbe Luft wie im Hof hinter der Mauer, aber es fühlte sich anders an. „Manchmal ist es so, dass mich kleine Sachen aus dem Gleichgewicht bringen.“ Daran arbeitet er. Der nächste Schritt sind Spaziergänge. Dann, haben die Ärzte gesagt, könnte der große Sprung kommen. Eine ganze Stunde in der Stadt. Als wäre er ein freier Mensch.
*Namen aller Patienten geändert