Hamburg. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme soll in eine selbstständige Stiftung öffentlichen Rechts überführt werden.
Der rot-grüne Senat hat die letzten Regelungen beschlossen, um die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in eine selbstständige Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. Bislang war die Gedenkstätte wie auch das Planetarium eine Abteilung der Kulturbehörde. Mit der Verselbstständigung will die Kulturbehörde die Autonomie der Gedenkstättenarbeit ausbauen und die Stiftung auch bundesweit stärken.
Die Stiftung ist Trägerin der Gedenkstätten KZ Neuengamme, Bullenhuser Damm, Plattenhaus Poppenbüttel und Fuhlsbüttel. Sie soll die Gedenkstättenarbeit in der Stadt weiter ausbauen und vernetzen. Dafür soll ein neues Konzept im Dialog mit Einrichtungen, Verbänden und Wissenschaft entwickelt werden – auch mit der Hilfe eines neu gegründeten Beirats. Dieser besteht aus der ehemaligen Kultursenatorin Christina Weiss, der Fernsehproduzentin Katharina Trebitsch und dem Mäzen Jan Philipp Reemtsma.
Kulturbehörde hofft auf ein Dokumentationszentrum
Auch eine bislang fehlende Gesamtschau des Widerstands soll aufgebaut werden. Dafür will die Kulturbehörde prüfen, ob die im Torhaus der JVA Fuhlsbüttel untergebrachte Gedenkstätte erweitert werden kann. Von 1933 bis 1945 diente das Männergefängnis als Polizeigefängnis, in dem die Nationalsozialisten vor allem politische Gefangene folterten. Der Senat plant schon länger, Teile der leer stehenden Fläche aufzugeben. Nun hofft die Kulturbehörde, einen Teil davon für ein Dokumentationszentrum zu bekommen.
Auch das Stadthaus, das ehemalige Hauptquartier der Gestapo, ist ein Ort des Widerstands. Hier folterte die Geheimpolizei politische Gegner. Ein Vorgängersenat hatte das Gebäude an einen privaten Entwickler verkauft und ihm auferlegt, einen Gedenkort einzurichten. Auch wenn diese Bedingung mit der derzeitigen Interimsausstellung formal eingehalten wird, gab es kritische Stimmen, die meinten, dass es zu wenig sei für so eine zentrale Lage. Nun soll Ende Januar eine größere Dauerausstellung im Stadthaus eröffnet werden.
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Und noch eine Gedenkstätte mitten in der Stadt wird größer. Der Baubeginn für das denk.mal Hannoverscher Bahnhof ist auf den 17. Februar festgelegt. Der ehemalige Bahnhof war Startpunkt der Deportationen in die Konzentrationslager, und bislang erinnerte daran wenig. Jetzt soll auf dem Gelände neben einem Hotelkomplex ein Dokumentationszentrum mit großer Ausstellungsfläche und Lernort entstehen.