Hamburg. A-7-Ausbau geht weiter – auch südlich des Elbtunnels. An A 1 und Flughafen wird ebenfalls gebuddelt. Neue Autobahn im Westen.

Mehr Fahrspuren, weniger Staus: Nach diesem Prinzip gehen auch 2020 die Bauarbeiten auf den Autobahnen in und um Hamburg weiter. Rund 300 Millionen Euro gibt die neu gegründete, bundeseigene Autobahn GmbH in Hamburg, Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen aus.

"Im Jahr 2020 wird es erhebliche Investitionen in den Neu- und Ausbau geben“, sagt Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH und der für die Großprojekte zuständigen Deges. Das Abendblatt gibt einen Überblick, wohin das Geld fließt und wo es Vollsperrungen gibt.

A7: Bau des längsten Tunnels wird vorbereitet

Beim Ausbau der A 7, mit dem schon vor Jahren begonnen wurde, soll ein weiterer Meilenstein erreicht werden: Der Tunnel Stellingen wird Ende des Jahres fertig. Im letzten Quartal 2020 wird es dort deshalb noch zwei Vollsperrungen der Autobahn geben müssen. Derzeit wird der Verkehr durch die bereits fertiggestellte Oströhre geleitet, die Weströhre ist im Bau.

Zugleich beginnen die Vorarbeiten für den längsten der drei Tunnel, unter denen die A 7 in Zukunft verschwinden wird. In diesen Tagen werden im Bereich Altona die ersten Bäume gerodet, um dort Platz für die Tunnelwände zu schaffen. Auch an den Anschlussstellen Bahrenfeld und Othmarschen wird von März an gearbeitet.

Komplett neue Rampe südlich des Elbtunnels

Die größte Veränderung werden Autofahrer aber auf der A 7 südlich des Elbtunnels wahrnehmen können. Dort geht es weiter mit den Vorbereitungen zur Verbreiterung des auf Stelzen stehenden Abschnitts der Autobahn von drei auf vier Fahrspuren.

Komplett neu errichtet wird zudem die Rampe, die den Tunnel mit den aufgestelzten Fahrbahnen verbindet. Damit der Verkehr auch in der Bauphase fließen kann, werden bereits in den kommenden Wochen einige Lamellen (Fahrbahnverbindungen) erneuert. Mit Verkehrsbehinderungen in den Nachtstunden ist zu rechnen.

Derzeit wird zudem ein Hilfsdamm gebaut, der zwei Fahrspuren seitlich an der Baustelle vorbeiführt. Er soll voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres fertig sein und in Betrieb gehen. Dann beginnt der Abriss der maroden Rampe. Rampenneubau und Verbreiterung des aufgestelzten Abschnitts sollen 2023 beendet sein. Während der Bauarbeiten sollen stets drei (schmalere) Fahrbahnen pro Richtung zur Verfügung stehen. Dennoch drohen Verkehrsbehinderungen.

Infos rund um das Thema Elbtunnel:

  • Mit dem Bau des Elbtunnels in Hamburg wurde 1968 begonnen, eröffnet wurde er 1975
  • Der Elbtunnel hat eine Gesamtlänge von 3.325 Metern
  • Pro Tag fahren im Schnitt 113.300 Fahrzeuge durch den Elbtunnel
  • Der Elbtunnel ist Bestandteil des Autobahnnetzes und hat vier Röhren. jede Röhre verfügt über zwei Fahrspuren
  • Die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Elbtunnel beträgt 80 Kilometer pro Stunde

A1: Brücken-Erneuerung führt zu Vollsperrung

Auf der A 1 steht eine weitere Vollsperrung an. Die Brücke, die die B 5 über die Autobahn führt, muss erneuert werden. Einen Teilabriss des Bauwerks hatte es schon im vergangenen Jahr gegeben, nun folgt die zweite, nördlich gelegene Hälfte der Brücke. Die dafür erforderliche Vollsperrung ist für die zweite Jahreshälfte geplant. In Höhe Moorfleet soll zudem die Deckschicht der A-1-Richtungsfahrbahn Nord erneuert werden.

Wer im Sommer an die Ostsee will, sollte auf die Verkehrsmeldungen achten. Denn auf der A 1 zwischen Ahrensburg und dem Kreuz Bargteheide steht eine grundhafte Erneuerung an. Dasselbe ist für den kurzen Abschnitt zwischen dem Kreuz Lübeck und der Anschlussstelle Lübeck Zentrum geplant. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest.

A26 West: Neubau soll A7 und A20 verbinden

Auch bei der A 26 West tut sich etwas. Die neue Autobahn soll zukünftig die A 7 mit dem neuen Autobahn-Elbtunnel (A 20) bei Glückstadt verbinden. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zunächst einmal muss der feuchte Marschboden gefestigt werden. Deshalb wird in diesem Jahr auf einem Teil der Trasse eine tonnenschwere Sandschicht aufgebracht, die den Untergrund zusammenpressen soll.

Zwei Jahre lang muss diese Sandpresse arbeiten, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Im vierten Quartal 2020 sollen immerhin schon die Arbeiten an der neuen Anschlussstelle A 7/A 26 beginnen.

Auf der B 75 (ehemals A 253) müssen sich Autofahrer auf Behinderungen einstellen. Zwischen den Anschlussstellen Neuland und Harburg wird die Fahrbahn grunderneuert. Von Ende März bis Dezember wird gearbeitet. Pro Fahrtrichtung gibt es nur eine Spur.

Das könnte Sie auch interessieren:

Flughafen-Zufahrt und A-255-Brücke werden erneuert

Am Hamburger Flughafen rücken die Baumaschinen an. Die Flughafenumgehungsstraße bekommt eine neue Deckschicht, ebenso die Rampen, die zu den Terminals führen. „Das muss dringend erledigt werden, die Deckschicht ist in schlechtem Zustand“, sagt Autobahn-Sprecher Christian Merl. Mit Behinderungen ist zu rechnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Mai beginnen.

An der A 255, die von den Elbbrücken zur A 1 führt, wird ebenfalls gebaut. Dort muss eine marode Brücke, die den Anschluss an die A 1 Richtung Norden ermöglicht, gestützt werden. Die Arbeiten dauern von März bis Juli.