Hamburg. Der beliebte Hamburger Schauspieler war am 30. Dezember gestorben. Der Tag seiner Trauerfeier hat eine besondere Symbolik.
Bei der Trauerfeier für die 2010 verstorbene Volksschauspielerin Heidi Kabel hielt der damalige Bürgermeister Ole von Beust die Trauerrede. Die Zeremonie fand in der Hauptkirche St. Michaelis statt, dem Hamburger Michel . Dort wollte auch der vor wenigen Tagen verstorbene Schauspieler Jan Fedder die letzten Ehrungen empfangen.
Seit Donnerstagnachmittag steht fest: Für Jan Fedder wird es am 14. Januar eine Trauerfeier im Hamburger Michel geben. Das teilte eine Sprecherin der St.-Michaelis-Kirche nun mit. An diesem Tag wäre der beliebte Fernsehstar 65 Jahre alt geworden. Er war am Montagabend tot in seiner Wohnung in Hamburg gefunden worden.
Jan Fedder – im Michel getauft und getraut
Vor das Haus auf St. Pauli, in dem Jan Fedder gelebt hat, wurden viele Blumen und Kerzen gestellt.
© Michael Arning | Unbekannt
„Die Trauerfeier muss im Michel stattfinden“, hatte sich der 64-Jährige vor eineinhalb Jahren in der Talksendung „Reinhold Beckmann trifft …“ gewünscht. In der Hauptkirche sei er getauft, konfirmiert und getraut worden. Auch die Musik habe er schon ausgesucht, verkündete er damals. Wie schon bei seiner Hochzeit mit seiner Frau Marion werde es etwas Überraschendes sein.
Trauerfeier für Jan Fedder möglichweise mit Übertragung Von der Senatskanzlei gab es bis Donnerstagnachmittag noch kein Statement dazu, ob Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Trauerrede halten wird.
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Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte sein Programm anlässlich des Todes von Jan Fedder bereits geändert . Weitere Wiederholungen sind im Gespräch, wie das Abendblatt erfuhr. Offenbar wird auch erwogen, ähnlich wie 2015 beim Tod von Bandleader James Last , eine Übertragung der Trauerfeier aus dem Michel zu realisieren. In welcher Form, das ist noch unklar.
Neben James Last und Heidi Kabel wurden im Michel auch die Trauerfeiern für Schauspieler Dieter Pfaff (2013) und Schauspielerin Witta Pohl (2016) abgehalten.
Jan Fedder – der Star aus dem "Großstadtrevier" ist tot
Jan Fedder – ein Leben in Bildern
Jan Fedder im Mai 2011 während eines Fototermins zu "Großstadtrevier" in Hamburg.
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Im Kinofilm „Das Boot“ spielte Jan Fedder (r.) den Brückenmaat Pilgrim. Bei den Dreharbeiten wurde Fedder einmal von einer Welle getroffen und brach sich einige Rippen. Von dem Film gibt es drei Fassungen: die erste Kinoversion, einen Fernsehmehrteiler und den neu geschnittenen „Director’s Cut“. Das Meisterwerk von Regisseur Wolfgang Petersen wurde mit sechs Oscars ausgezeichnet und war für viele der beteiligten Schauspieler tatsächlich ein Karriere-Turbo.
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Jan Fedder hatte immer auch ein Faible für Autos. Hier schraubt er 1991 an einem US-Straßenkreuzer herum, er besaß aber auch eine Sammlung von Auto-Blechspielzeug. Zu Fedders kleinem Privatmuseum auf dem Bauernhof bei Itzehoe gehörten im Jahr 2010 mehr als 30 antike Autos, Trecker und Motorräder. Den Grundstein für seine Oldtimer-Sammlung ermöglichte laut „Frau im Spiegel“ eine Erbschaft: „Ich war 19, mein verstorbener Onkel vermachte mir 19.000 D-Mark. Ich investierte das Geld in Autos.“
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Jan Fedder (l.) 1982 mit Edie Samland und Ralf Richter in der Serie „Agent in eigener Sache“, einer britischen Fernsehproduktion, die auch in der ARD lief. Der Sechsteiler, auch bekannt unter dem Titel „Smileys Leute“ (im Original: „Smiley’s People“), basierte auf einem Spionage-Thriller von John le Carré. Fedder spielte nur eine kleine Nebenrolle.
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Seit dem Oktober 1992 gehörte Jan Fedder alias Dirk Matthies fest zum Team im „Großstadtrevier“, der Neue stellte sich damals mit Jeans und kunterbuntem Hemd auf dem Film-Revier vor. Seine erste Rolle in der Serie hat er jedoch schon 1988 gespielt, es handelte sich dabei allerdings um eine Nebenrolle.
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„Schwein gehabt“, konnte Jan Fedder alias Kurt Brakelmann voller Überzeugung sagen, wenn er mit Peter Heinrich Brix „Neues aus Büttenwarder“ drehte. Fedder war jedoch nicht nur im Fernsehen auch ein Land-Mensch, sondern ebenso privat: Der überzeugte St. Paulianer bewohnte eine bäuerliche Dependance im Kreis Steinburg.
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Hier posiert Jan Fedder in kompletter Tauchermontur im Jahr 2005 in Hamburg auf dem Gelände der Werft Blohm + Voss bei den Dreharbeiten zum NDR-Fernsehfilm „Der Mann im Strom“ nach einem Roman von Siegfried Lenz. Fedder spielte in dem Film den 55 Jahre alten Schiffsinspektor und Taucher Jan Hinrichs, der aufgrund seines Alters Probleme hat, Arbeit zu finden. Der Film wurde im Frühjahr 2006 erstmals ausgestrahlt.
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Bibel und Brautstrauß fest in den Händen, umarmen sich Jan Fedder und seine Braut Marion Kurt nach der kirchlichen Trauung in Hamburgs Hauptkirche St. Michaelis am 15. Juli 2000. Der auf St. Pauli aufgewachsene Sohn eines Kneipenbesitzers war ein waschechter Hamburger Jung, seine Frau lernte er mit 43 Jahren kennen. „Die Liebe mit Marion ist ein Geschenk Gottes“, schwärmte Fedder einmal, wenngleich die beiden getrennte Wohnungen hatten. Als Jan Fedder starb, war Marion gerade in Spanien.
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Das „Großstadtrevier“ blieb der Dreh- und Angelpunkt der Arbeit als Schauspieler für Jan Fedder. Auch nach seiner Krebserkrankung schlüpfte er weiter in die Rolle des Dirk Matthies, allerdings ging er in den Folgen nicht mehr oft auf Streife, sondern blieb auf dem Revier. Hier wird er im November 2018 von Maskenbildner Rolf Baumann geschminkt.
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Auch „Der Hafenpastor“ war eine Rolle, die gut zu Jan Fedder passte. Es wurden von 2011 bis 2016 insgesamt drei Teile des Fernsehdramas produziert. Fedder spielte darin den etwas renitenten Pastor Stefan Book, der sich im ersten Film für ein Mädchen, das nach Afrika abgeschoben werden soll, einsetzt. Die Handlung wurde inspiriert von der Abendblatt-Berichterstattung über den Fall Kate Amayo.
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Blumen und Kerzen am Donnerstag vor dem Haus von Jan Fedder auf St. Pauli.
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Jan Fedder während der Dreharbeiten zur Serie "Großstadtrevier" – mit dem original Aschenbecher und der Elblotsenmütze von Helmut Schmidt
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Der Schauspieler Jan Fedder 2015 bei Dreharbeiten am Filmset der ARD-Serie "Großstadtrevier" neben der Filmkamera.
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Jan Fedder wird für seinen Auftritt im "Großstadtrevier" geschminkt.
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Jan Fedder alias Dirk Matthies hatte sich mit seinem neuen Drehort in Tonndorf arrangiert.
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Seit Juli 2000 waren sie verheiratet: Jan Fedder und seine Frau Marion.
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Jan Fedder mit Saskia Fischer während der Dreharbeiten für die ARD-Serie Großstadtrevier im Dezember 2019.
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Eine Szene aus der Folge "Nicht mit mir" der Serie Großstadtrevier, die am 28. Januar 2019 ausgestrahlt wurde. Jan Fedder als Dirk Matthies (2. v. l.).
© ARD/Thorsten Jander | Unbekannt
Der Schauspieler Jan Fedder bei Dreharbeiten zu "Der Hafenpastor".
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Trocken, schlitzohrig und typisch norddeutsch stehen die beiden Bauern Kurt Brakelmann (Jan Fedder, links) und Adsche Tönnsen (Peter Heinrich Brix) im Jahr 2000 bei Dreharbeiten zur ARD-Serie "Neues aus Büttenwarder" vor der Kamera.
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Jan Fedder stellte sich 2007 auf dem Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) "Hermann Marwede" in der Nordsee vor Cuxhaven als Botschafter der DGzRS vor.
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Im Dezember 2013 wurde Jan Fedder (links), hier mit Volker Herres, bei der Verleihung der Auszeichnung "Hamburger des Jahres" für sein Lebenswerk geehrt.
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Jan Fedder als Sheriff Clint posiert 2010 in Bad Segeberg auf dem Set des "Großstadtreviers" für die Presse.
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Schauspieler Jan Fedder als Dirk Matthies und Sänger Gunter Gabriel stehen bei einem Fototermin auf dem Feuerlöschboot "Repsold" im Museumshafen Ovelgönne.
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