Hamburg. Hamburger sind auch die Größten in Deutschland. Aber es gibt auch anderere Bereiche, in denen die Hansestadt Spitze ist.
Hamburger sind die Größten in Deutschland – zumindest bei der gemessenen Körpergröße laut dem aktuellen Jahrbuch des statistischen Bundesamtes. Auch wenn die Menschen in einigen anderen Bundesländern ebenfalls 1,73 Meter groß sind und die „kleinsten“ Bundesbürger im Schnitt im Saarland und in Thüringen 1,71 Meter messen. Das Bundesamt zeigt aber viele andere Kennziffern, in denen die Elbmetropole im Vergleich unter den Bundesländern ganz vorne liegt:
Gesundheit
Die gute Nachricht zuerst: Mehr als jeder zweite Hamburger hatte 2017 ein normales Körpergewicht - Rekord unter den Ländern. Doch gleichzeitig gibt es nirgendwo in der Bundesrepublik mehr Menschen, die mehr als 20 Zigaretten am Tag rauchen: 15,7 Prozent, also mehr als jeder Siebte. Deutschlandweit war es nur etwa jeder Elfte. Vielleicht erklärt das auch, warum in Hamburg die Kosten pro Krankenhausfall in der Hansestadt am höchsten sind: 5408 Euro, wobei im Bundesschnitt nur 4695 Euro ausgegeben wurden.
Wirtschaft
Auch in der Ökonomie konnte Hamburg einige erste Plätze unter den Bundesländern erringen: So ist nicht nur der durchschnittliche Bruttostundenlohn (24,13 Euro, Bundesschnitt 21,92 Euro) 2018 am höchsten, sondern auch der Hebesatz der Gewerbesteuer von 2017 mit 470 Prozent Rekord (bundesweiter Schnitt 402 Prozent). Außerdem gibt es kein Bundesland, dass 2018 so viel Einfuhren pro Kopf aufwies wie Hamburg: Mit 38 000 Euro fast das Dreifache des deutschlandweiten Mittels.
Wahlen
Sowohl bei der Bundestagswahl 2017 als auch bei der Europawahl 2019 erreichten die Grünen in keinem anderen Bundesland mehr Stimmanteile (knapp 14 beziehungsweise 31 Prozent) und AfD nirgens weniger (7,8 beziehungsweise 6,5 Prozent). Auch für die Sozialdemokraten ist Hamburg bisher eine Hochburg: Bei den letzten Wahlen auf Landesebene 2015 erreichte die SPD den Spitzenwert von 45 Prozent. Ein Hoch, das sich nach aktuellem Umfragen bei der nächsten Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 verringern dürfte.
Wohnen
Dass der Mietmarkt in Hamburg mehr als angespannt ist, weiß jeder Zugezogene. Auf entsprechend sparsamen 39 Quadratmetern pro Kopf wohnte jeder Hamburger im Schnitt – zusammen mit Berlin der geringste Flächenverbrauch pro Einwohner in Deutschland. Umso mehr verschwenden die Hamburger Wasser: 140 Liter verbrauchte 2016 jeder Hamburger pro Tag. 17 Liter mehr als im Bundesschnitt. Im Jahr sind das 31 Badewannen.
Das Jahrbuch des Statistischen Bundesamtes erscheint nach 67 Jahren 2019 zum letzten Mal. Es fasst zahlreiche amtliche Statistiken der jeweiligen Vorläuferjahre zusammen.