Hamburg. Erst vor einem Jahr verkündete der Chef der Ex-HSH-Nordbank ein drastisches Sparprogramm. Nun fallen noch mehr Jobs weg.

Ausgerechnet kurz vor Weihnachten: Abermals im Dezember hat der Vorstand der Hamburg Commercial Bank (HCOB, früher: HSH Nordbank) schlechte Nachrichten für die Mitarbeiter. Nachdem Bankchef Stefan Ermisch vor fast genau einem Jahr den Abbau von fast 800 der damals 1700 Vollzeitstellen bekanntgab, sollen nun weitere 240 Arbeitsplätze wegfallen.

Nach Informationen des Abendblatts stellte Ermisch der Belegschaft die Pläne am Freitag in einer Mitarbeiterversammlung vor. Demnach ist vorgesehen, dass die einstige Landesbank Ende des Jahres 2021 nur noch 710 Vollzeitstellen hat. Bisher lag die Zielzahl bei 950 Stellen. Aktuell hat das privatisierte Institut knapp 1500 Vollzeit-Arbeitsplätze.

Deutschland am "Rande einer Rezession"

Am Donnerstag hat der Aufsichtsrat über das neue Abbauprogramm beraten. Bereits in den vergangenen Monaten stimmte Ermisch die Belegschaft unter anderem in mehreren Videobotschaften auf eine Verschärfung des bisherigen Sparkurses ein. Als man die Verringerung der Mitarbeiterzahl auf 950 Stellen beschlossen habe, sei der Vorstand noch von einem guten wirtschaftlichen Umfeld und von tendenziell leicht steigenden Zinsen ausgegangen, hieß es.

Mittlerweile stehe Deutschland am Rande einer Rezession und eine Verbesserung des ungünstigen Zinsumfelds sei auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.