Hamburg. Verbraucherportal hat deutschlandweit die Ticketpreise und Services der Verkehrsbetriebe verglichen. Das sind die Ergebnisse.

Eine neue Nahverkehrsanalyse zeigt: In Hamburg sind die Preise von Einzelfahrscheinen und Monatskarten deutschlandweit am höchsten. Das Verbaucherportal Testberichte.de verglich die Angebote der Verkehrsbetriebe aller deutschen Landeshauptstädte sowie der Städte mit über 200.000 Einwohnern miteinander. Dabei wurden Einzelfahrkarten, Monatskarten und weitere Services der Nahverkehrsangebote gegenübergestellt.

In Hamburg kostet eine einfache Fahrt im Stadtgebiet mit dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) 3,30 Euro. Einen vergleichbaren Preis müssen Fahrgäste nur noch in Münster (ebenfalls 3,30 Euro) sowie Lübeck und Nürnberg (3,20 Euro) zahlen, alle anderen deutschen Städte bieten günstigere Fahrkarten an. Bei dem Preis für Tageskarten liegt Hamburg mit 7,80 Euro im oberen Drittel. Fast für die Hälfte des Preises können hingegen Einwohner und Besucher in Potsdam (4,20 Euro) und Chemnitz (4,40 Euro) durch ihre Städte fahren. In Lübeck kostet ein Tagesticket hingegen 9,60 Euro.

Hamburg bei Monatskarten am teuersten

Bei den Monatskarten liegt Hamburg jedoch erneut wieder auf dem ersten Platz – und bietet damit erneut deutschlandweit das teuerste Ticket an. Verglichen wurden die Preise für die Monatskarte eines Erwachsenen mit Jahres-Abo und gleichmäßiger monatlicher Zahlweise. Ein solches HVV-Abo kostet in Hamburg 89,50 Euro. Köln und Bonn teilen sich mit 85,10 Euro den zweiten Platz. Das günstigste Angebot gibt es auch hier wieder in Potsdam (34,50 Euro).

Wissenswertes zum HVV:

  • Der Hamburger Verkehrsverbund wurde im November 1965 gegründet
  • Das Einzugsgebiet des HVV umfasst 8616 Quadratkilometer
  • 29 Verkehrsunternehmen betreiben im HVV ihre Verkehrslinien (Stand 2017)
  • Integrierte Unternehmen sind unter anderen die Hamburger Hochbahn, die S-Bahn Hamburg GmbH, DB Regio, AKN, Nordbahn, Metronom, VHH und HADAG
  • Das Tarifgebiet des HVV ist in fünf Tarifringe unterteilt, die wiederum aus 130 Tarifzonen bestehen

Das Verbaucherportal verglich ebenfalls die zusätzlichen Services sowie individuellen Einschränkungen der Nahverkehrsanbieter: Dürfen Hunde kostenlos mitgenommen werden? Gibt es eine Mitnahmegarantie oder sogar ein Verbot für Fahrräder? Dabei reihte sich Hamburg zu den etwa 50 Prozent der Städte, die für Hunde keine zusätzlichen Kosten berechnen. Auch Fahrräder dürfen kostenfrei mitgenommen werden, jedoch gehört Hamburg zu den wenigen Städten, die Räder während des Berufsverkehrs überhaupt nicht zulassen – also genau dann, wenn Berufspendler mit Fahrrad es bei einem Regenschauer am nötigsten hätten.

ADAC-Preisvergleich mit ähnlichem Ergebnis

Bereits im Juni hatte Hamburg bei einem Preisvergleich des ADAC schlecht abgeschnitten. Bei den Monatskarten für das Stadtgebiet war Hamburg unter allen Teilnehmern am teuersten, teilte der ADAC mit. Bei Wochen- und Einzeltickets schnitt der HVV jedoch besser ab. Der ADAC-Vergleich hatte einige politische Reaktionen hervorgerufen.