Hamburg. Spektakuläre Pläne sehen eine Verlängerung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle um rund 70 Meter in Richtung Süden vor.

Der Hamburger Hauptbahnhof platzt aus allen Nähten. Jetzt stellt der Bund 3,1 Millionen Euro für eine Machbarkeitsstudie bereit, mit der die Erweiterung des Verkehrsknotenpunktes geprüft werden soll. 2021 und 2022 soll der Bau eines Deckels über die Gleise zwischen Steintorbrücke und Altmannbrücke und der Masterplan Hauptbahnhof geprüft und ergründet werden. Das gab am Mittwoch der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs bekannt. Er gehört dem Haushaltsausschuss des Bundestages an.

Die spektakulären Pläne sehen eine Verlängerung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle um rund 70 Meter in Richtung Süden vor. Ein gigantisches Glasdach überspannt die Steintorbrücke, die Verlängerung der Mönckebergstraße bis zum Zentralen Omnibusbahnhof ZOB. Unter der 37 Meter hohen Kon­struktion könnten Fahrgäste in Busse und Taxis umsteigen oder dort flanieren. Dazu müsste die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die Bahntochter Station & Service will darüber hinaus am Hachmannplatz ein Hochhaus mit DB-Logo und gläsernen Markthallen für weitere Geschäfte bauen.

Bahnhof soll wieder zum Aushängeschild werden

Nach der Präsentation der Pläne durch die Bahn Anfang des Jahres zeigte sich Ole Thorben Buschhüter (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, beeindruckt. „So könnte der Bahnhof wieder zum Aushängeschild werden“, sagte er. Johannes Kahrs, haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, betonte, die Machbarkeitsstudie müsse den tatsächlichen Bedarf ergründen. Wichtig sei es, dass der Hauptbahnhof als Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft gewappnet ist.

Kahrs konnte in den Beratungen für den Bundeshaushalt 2020 gut 42 Millionen Euro für Hamburger Projekte durchsetzen. So erhält das Forschungszen­trum Desy für Sanierungen 15 Millionen Euro und das Haus im Park im Stadtteilpark Blohms Park in Horn 4,2 Millionen. Für die Prüfung des Wiederaufbaus der von den Nazis zerstörten Bornplatzsynagoge im Grindelviertel stellte der Haushaltsausschuss des Bundestages 600.000 Euro bereit.