Hamburg . Deichkind, Erobique, musicHHwomen, EQ:booking und One Mother wurden im Mojo mit dem Hamburger Musikpreis ausgezeichnet.

Nach zwei Jahren des Innehaltens und der Neuorientierung wurde am Montag im Mojo Club der Hamburger Musikpreis, von 2009 bis 2017 "HANS" genannt, in fünf Kategorien verliehen.

In der Kategorie "Lieblingslied/Song des Jahres" gewann die Electro-Pop-Crew Deichkind mit dem Lied "Richtig gutes Zeug" vor Joey Bargeld ("Trotzdem") und Meute ("Araya"). Zur wichtigsten Initiative der Kategorie "Hamburg brennt" wurde das Musikfrauen-Netzwerk musicHHwomen gekürt, obwohl natürlich die Crew Crew und Oll inklusiv nicht weniger wichtig sind. "Beste Freunde/Bestes Team" wurde vor Audiolith Records und Millerntor Gallery die auf Diversität bedachte Agentur EQ:booking.

Neue Kategorien nach Kritik

Den Preis für "100.000 Fans/Künstler*in des Jahres" staubte Disco-Conférencier Carsten "Erobique" Meyer ab, ebenfalls nominiert waren (die kürzlich nach Berlin gezogene) Sängerin Ilgen-Nur sowie Putzlicht-Pop-Dichter Niels Frevert.

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Carsten "Erobique" Meyer. © dpa

Mit den neuen Kategorien und Schwerpunkten wollten sich die Organisatoren der IHM (Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft e.V.) nach Kritik in den Vorjahren, die vom Namen "HANS" (nach Hans Albers) bis zu männlich dominierten Kandidaten und Gewinnern wie der 187 Strassenbande reichte, zeitgeistiger aufstellen. So sei der Hamburger Musikpreis laut Veranstalter auch eine Auszeichnung "im Zeichen von Diversity und Empowerment".

Ein kräftiger Anschub sollte auch die Kategorie "Neu in der Hamburger Schule/Newcomer*in des Jahres" werden. Für diesen Preis mussten die drei Nominierten, das feministische Hip-Hop-Pop-Kollektiv One Mother, Electro-Pop-Songwriterin Kuoko und die Indie-Pop-Band Monako im Mojo Club live vor der achtköpfigen Jury aus Musik und Medien bestehen. Am Ende des Abends durfte sich One Mother über den mit 5000 Euro dotieren Newcomer-Preis freuen - und Hamburg über einen Musikpreis, der ganz der Neue geblieben ist.