Hamburg. Die Stiftung feierte ihren 20. Geburtstag mit Salut Salon und Linda Zervakis auf Kampnagel – natürlich mit einem Benefizabend.

Das größte Lob zum Geburtstag kam von Christian Pfeiffer, dem Mitbegründer der deutschen Bürgerstiftungsbewegung: „Hamburg hat die größte Power“, sagte er, und meinte damit die Bürgerstiftung, die auf Kampnagel ihren 20. Geburtstag mit einem Benefizabend feierte. Tatsächlich hatte die Stiftung bei ihrer Gründung im Jahr 1999 ein Kapital von 100.000 D-Mark. „Jetzt sind es 50 Millionen Euro“, sagte Dagmar Entholt-Laudien, die Vorsitzende der Stiftung. Keine Bürgerstiftung in Deutschland ist so groß, so stark gewachsen – und wahrscheinlich kann auch keine Bürgerstiftung so gut feiern.

Bei der Geburtstagsparty traten sowohl das Klassikquartett Salut Salon mit Auszügen aus seinem Programm „Liebe“ als auch die Musik-Comedy-Band Bidla Buh, der Chor Lukulule (steht für Lust an Kunst und Lust am Leben) sowie Christian von Richthofen auf. Der Musiker und Schauspieler war vor 20 Jahren Leiter und Betreuer der am Osdorfer Born gegründeten Gruppe „Hot Schrott“, „dem ersten und höchst erfolgreichen Projekt der Bürgerstiftung Hamburg“, so Entholt-Laudien.

Ein Geburtstagsständchen für die Bürgerstiftung

Richthofen war es dann auch, der für zwei der Höhepunkte des Abends sorgte: Zum einen, als er aus dem Publikum rund 20 Leute holte und mit ihnen auf der Bühne spontan auf alten Einkaufswagen, ausrangierten Fässern und Ähnlichem Musik machte. Zum anderen, als er zusammen mit Bidla Buh und Salut Salon „Anker werfen, Segel setzen“ von Stefan Gwildis in einer Geburtstagsversion für die Bürgerstiftung Hamburg sang.

Deren Vorsitzende blickte in ihrer Ansprache auch nach vorn – und damit unter anderem auf das gemeinsame Projekt mit dem Hamburger Abendblatt. Zeitung und Stiftung haben junge Reporter zwischen 16 und 20 Jahren gesucht, die Anfang 2020 aus ihrer Sicht in Videos über die Bürgerschaftswahl berichten sollen. Kinder und Jugendliche stehen im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit, für die pro Jahr rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Linda Zervakis moderierte den Geburtstagsabend

Und seit 2018 eine sehr engagierte Botschafterin: „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis ließ es sich deshalb nicht nehmen, den Geburtstagsabend zu moderieren – und schaffte es mit ihrer elegant-frechen Art, dass am Ende gar das Fehlen von einem Vertreter des Senats gar nicht auffiel.

Vielleicht müssen beim Geburtstag einer Bürgerstiftung aber Politiker auch nicht dabei sein: „Bürger schließen sich ja auch zu Stiftungen zusammen, weil sie von der Politik enttäuscht sind“, so Pfeiffer.