Hamburg. Der geplante Neubau stößt nicht überall auf Begeisterung. Diskussionsabend mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft.

Als „neuer Nachbar an der Rindermarkthalle“ wird das Bauvorhaben auf der Internetseite präsentiert. Gemeint ist das sogenannte „Paulihaus“, ein sechsgeschossiger Bürokomplex, der an der Ecke Neuer Kamp/Neuer Pferdemarkt entstehen soll. Dafür soll der Flachbau, in dem unter anderem das Restaurant Maharaja untergebracht ist, weichen.

Doch der „neue Nachbar“ stößt im Viertel nicht überall auf Begeisterung: Gegner sprechen von einer „völlig überdimensionierten Neubebauung“ und von der „Zerstörung bauhistorischer Sub­stanz.“ Für heute Abend lädt die Gruppe „Paulihaus Schandfleck“ unter dem Motto „Netter Nachbar oder Kieztrojaner?“ zu einer öffentlichen Veranstaltung in den Ballsaal des Millerntor-Stadions ein. Geplant ist eine Diskussion mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft über den geplanten Neubau. Erwartet werden unter anderem Farid Müller (Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Bürgerschaftsfraktion), Rolf Strittmatter (Geschäftsführer der Hamburg Invest) und Kathrin Guthmann (Inhaberin des Restaurants Maharaja).

Gerichtsverfahren gegen den Vermieter

Guthmann hatte die Kündigung des Mietvertrages im Unterschied zu anderen Mietern nicht akzeptiert. Derzeit läuft ein Gerichtsverfahren von Guthmann gegen den Vermieter Sprinkenhof. Laut Angaben von Projekt-Sprecherin Regine Jorzick handle es sich um ein schwebendes Verfahren, dass das Fortschreiten des Projektes derzeit blockiere. Demnach sei der ganz genaue Baubeginn noch ungewiss. Nach jetzigem Stand soll es aber im kommenden Jahr losgehen.

Hinter dem Projekt steht eine Baugemeinschaft aus vier Unternehmen: die Stadtentwicklungsgesellschaft steg, Argus (Dienstleister im Bereich Stadt- und Verkehrsplanung), die Markenmacherei Pahnke und das Immobilien-Unternehmen Hamburg Team. In dem sechsgeschossigen Komplex, entworfen vom Hamburger Büro „coido architects“, sollen größtenteils Büros Platz finden. Das Erdgeschoss soll gewerblich genutzt werden. „Damit das Paulihaus auch für kleinere Unternehmen attraktiv ist, wird sich die Miete im unteren Preissegment bewegen“, heißt es auf der Homepage www.paulihaus.de. Die Bestandsmieter wieder im Neubau unterzubringen sei von Beginn an ein Teil der Planung gewesen und werde bis heute weiterverfolgt. Die Gegner sprechen von einer „ausschließlich auf Einnahmen abzielende gewerbliche Nutzung“.

Veranstaltung „Netter Nachbar oder Kiez­trojaner?“, heute 19.30 Uhr, Ballsaal, Millerntor-Stadion