Hamburg. Initiative aus City Management und Einzelhändlern will Umgestaltung von Hamburgs wichtigster Einkaufsmeile. Die Forderungen.
Die Einkaufsmeile Mönckebergstraße in Hamburg soll nach dem Willen einer Innenstadt-Initiative vom Busverkehr befreit werden. „Wenn die vielen Stadtbusse in andere Bereiche verlegt würden, entstünde Raum für neue Fußgängerbereiche, Grünflächen sowie Außengastronomie“, teilte Brigitte Engler vom City Management am Donnerstag mit. Der Initiative haben sich auch eine Kontorhausverwaltung, das Innovationsquartier Mönckebergstraße (BID) sowie Einzelhändler angeschlossen.
Durch täglich mehr als 1100 Linienbusse, Lieferverkehr, Fahrradfahrer, Fußgänger und Taxis sei unbeschwertes Flanieren und Verweilen häufig nicht mehr möglich. „Der Beginn der Bauarbeiten an der U-Bahnlinie 3 ist ein guter Anlass, um ein neues Konzept des Busbetriebs in der Innenstadt zu probieren“, ergänzte Heinrich Grüter vom Trägerverbund Innenstadt. „Der Zeitpunkt ist ideal. Alle Beteiligten könnten von einem neuen Konzept profitieren."
Neue Bus-Ringlinie mit E-Fahrzeugen
Eine mit alternativer Energie betriebene Bus-Ringlinie sollte nach den Vorstellungen der Initiative die Innenstadt erschließen. Auch die parallel verlaufende Steinstraße sei als Anlaufpunkt für einzelne Buslinien denkbar. Die detaillierten Planungen für eine Verlegung müsste die Hochbahn als ihr Betreiber übernehmen.
Der U3-Abschnitt von Mönckebergstraße bis Rödingsmarkt soll umfassend saniert werden, wozu die Umbauten Anfang 2020 beginnen und voraussichtlich zwei Jahre dauern sollen. Der Schienenverkehr muss auf dem Streckenabschnitt voraussichtlich von Herbst 2020 an für gut ein Jahr stillgelegt werden, Fahrgäste müssen dann auf andere U-Bahnlinien, Busse oder die S-Bahn ausweichen. Der Initiative sei es wichtig, dass durch ihren Vorstoß die Bauarbeiten zeitlich erheblich verkürzt werden.
Rückendeckung von den Grünen
Zustimmung zu dem Vorstoß kommt von den Hamburger Grünen. „Die Verlegung der Buslinien wäre ein wichtiger Beitrag zur Belebung der Innenstadt", sagt Fraktionschef Anjes Tjarks. "Der Trägerverbund Innenstadt zeigt mit seinem Vorstoß, dass vieles in Bewegung ist und eine Neugestaltung gewünscht wird. Wir sollten uns nun daran machen, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln und zwar Hand in Hand mit dem Handel."
Ein wichtiger Punkt des eigenen Innenstadtkonzepts ist es laut Tjarks ebenfalls, die Mönckebergstraße frei von Busverkehr zu gestalten, "damit sie zu einer Flaniermeile mit echter Aufenthaltsqualität wird". Dafür müsse man den Raum zwischen den Häusern neu aufteilen. "Wir wollen den öffentlichen Raum in der Innenstadt insgesamt zurückerobern, indem wir die Fußgängerzonen ausweiten, die Innenstadt verkehrlich beruhigen und sie im Kern weitestgehend autofrei gestalten.“