Hamburg. Das 200.000 Euro teure Toilettenhäuschen in der Nähe des Hansaplatzes wird abgebaut. Dafür wird die Kameraüberwachung ausgeweitet.

Hygienische Edelstahlausstattung, selbstreinigende Sitztoilette, ein Wickeltisch und das Ganze an diesem Standort auch noch zur kostenlosen Benutzung. Hamburgs Hightech-Toiletten sind überaus beliebt und werden nach Angaben der Hamburger Stadtreinigung sehr viel genutzt. An der Stralsunder Straße/Ecke Steindamm in der Nähe des Hansaplatzes in St. Georg wird eines dieser 200.000 Euro teuren Klos nun trotzdem abgebaut.

„Unsere Mitarbeiter haben sich zuletzt geweigert, die Toilette allein zu reinigen“, sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung. In der Toilette, die im März 2018 aufgestellt wurde, hätten teilweise Menschen übernachtet, es sei zur Prostitution, zum Drogenhandel und zum Drogenkonsum missbraucht worden. Problem: „Man kann solche geschlossenen Räume nicht kontrollieren“, so Fiedler. Die Stadtreinigung hat die Zuständigkeit für etwa 130 öffentliche Toiletten im Stadtgebiet Anfang 2017 übernommen. Seither hatten 182.000 Menschen die Toilette an der Stralsunder Straße genutzt, zeigt die Statistik.

Hightech-Toilette von Vandalen beschädigt

Vandalismus habe der Toilette am Steindamm jedoch zugesetzt. Der Wickeltisch sei „vermutlich wegen missbräuchlicher Benutzung abgebrochen“, so der Sprecher, mehrere Glasscheiben der Außenverkleidung wurden zerstört. Das Glas soll eigentlich Graffiti-Schmierereien verhindern. Der Container mit Ladestation für E-Bikes, Druckluftspender für Fahrradreifen und Wasserspender werde demnächst abgebaut, repariert und dann auf einem Betriebshof zwischengelagert, bis man er an einem neuen Standort gebraucht werde, sagt Fiedler. Die Reparatur der Toilette in St. Georg werde weniger als 10.000 Euro betragen.

Weitere dieser modernen Anlagen gibt es beispielsweise an den Bahnhöfen Berliner Tor, Blankenese, Schanzenstraße, an der Lenhartzstraße und am Außenmühlenteich in Harburg.

Hansaplatz soll mit 16 Kameras überwacht werden

Am bisherigen Stellplatz an der Stralsunder Straße will die Stadtreinigung eine kleinere Unisex-Doppeltoilette aufstellen – mit einer nach unten und oben offenen Tür, bei der dennoch die Intimsphäre gewahrt werde, die aber besser zu kontrollieren sei

Auf dem Hansaplatz laufen unterdessen die Vorbereitungen für eine bessere Überwachung. Weil sich dort die Kriminalität in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt hat, sollen 16 Kameras installiert werden. „Die Masten stehen schon, die Installation soll im August abgeschlossen werden“, sagt Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde. Die Kameras sollen montags bis donnerstags von 15 bis 7 Uhr und freitags bis sonntags von 9 bis 7 Uhr, laufen. Die Bilder werden direkt ins örtliche Polizeikommissariat übertragen. Alle 30 Tage würden die Aufnahmen gelöscht, so Schaefer.