Hamburg. “Königin des Südatlantiks“ wird eine Perle der Sammlung. Oetker-Familie finanziert Ausstellung. Für Besucher gibt's viel Neues.
Die "Königin des Südatlantiks" hat seit Montag eine neue Heimat: Mit einem Kran wurde das 5,40 Meter lange Modell der "Cap Arcona" in das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) gehievt. Als Dauerleihgabe wird es dort künftig für Besucher zu bestaunen sein. So wie viele andere Stücke der Reederei Hamburg Süd, die am Montag in das Museum gebracht wurden, darunter auch die "Cap Polonio" Da die Arbeiten fast den ganzen Tag dauerten, blieb das Museum am Montag geschlossen.
Mit dabei war auch Peter Tamm junior, der die Museumsleitung nach dem Tod seines Vaters übernommen hatte: „Mit der Übernahme der ersten Schiffsmodelle der legendären Cap Arcona geht ein lang gehegter Traum meines Vaters in Erfüllung", so Tamm.
Die Cap Arcona aus dem Jahr 1927 zählt zu den wichtigsten historischen Schiffsmodellen weltweit. Mit einem Maßstab von 1:37 soll sie einen exponierten Platz in der Ausstellung erhalten.
Maritimes Museum: Umgestaltung der Dauerausstellung
Für die Arbeiten am Montag wurde der Kran an der Südfassade des Museums eingesetzt, um die größten Exponate zwischen dem Erdgeschoss und den einzelnen Stockwerken bis hin zum neunten Stockwerk zu bewegen. Die größten Stücke waren jedoch keine Modelle, sondern echte Boote.
Museumsbesucher können sich nach den aufwendigen Kranarbeiten auf weitere Neuerungen freuen. Auf Deck acht befinden sich jetzt zwei weitere Großmodelle von historischen Segelschiffen, die "De Dapperheyd" (um 1799) sowie die "Maria" (um 1870).
Auf Deck neun und auf Deck sechs werden zudem neue Schiffsmodelle als Beispiele für die zeitgenössische Containerschifffahrt präsentiert. "Die aufwendige und spektakuläre Aktion zur Umgestaltung der Dauerausstellung ist Teil der kontinuierlichen Optimierung, das Museum für die Besucher aus aller Welt noch interessanter zu gestalten", so eine Sprecherin.
Oetker-Familie finanziert Sonderausstellung zu Hamburg Süd
Im IMMH soll die Geschichte der Reederei Hamburg Süd künftig anschaulich nachgezeichnet werden – seit der Gründung während der Auswanderungswelle von Europa nach Nord- und Südamerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die bewegten Jahrzehnte zwischen dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg sowie Nachkriegszeit bis hin zur Stückgutfahrt und zum Zeitalter der Containerisierung.
Geplant ist zudem eine große Sonderausstellung zum 150-jährigen Bestehen der Reederei im Jubiläumsjahr 2021. Die Finanzierung der mehrjährigen Vorarbeiten und der Ausstellungen ist durch eine bedeutende Spende der Oetker-Familie sichergestellt, in deren Eigentum sich die Hamburg Süd mehr als acht Jahrzehnte lang befand.