Hamburg. Im Volksparkstadion darf Lotto King Karl seine HSV-Hymne „Hamburg, meine Perle“ nicht mehr spielen. In der Sporthalle Hamburg schon.

„Beim HSV will man sein Lied nicht mehr hören. Wir freuen uns, dass er es heute Abend bei uns gesungen hat“, sagte Polizeisprecher Timo Zill, nachdem Lotto King Karl – als Polizist verkleidet – mit „Hamburg, meine Perle“ die 50. Polizeishow eröffnet hatte. Am Freitag hatte die Jubiläums-Show, die an diesem Wochenende vier Mal vor insgesamt 12.000 Menschen aufgeführt wird, Premiere.

Und, um es vorwegzunehmen: Nie war die Polizeishow so unterhaltsam und künstlerisch wertvoll wie in diesem Jahr. Das lag an den „Old Man Grooving“, fünf älteren Herren aus Großbritannien, die tanzten und rockten, als wären sie gerade 18 geworden genauso wie am Polizeiorchester. Das hat in diesem Jahr 125. Geburtstag und präsentierte ein Medley der besten Songs aus Hamburgs großen Musicals.

Polizeishow in Hamburg: Auch Herr Holm war dabei

Groß war fast alles, was es bei der Polizeishow zu sehen gab: Etwa die Neuauflage der legendären Jürgen-Roland-Staffel. Die war seit Start der Polizei-Show 1969 ein fester Bestandteil gewesen und zuletzt 1994 durchgeführt worden. Zum Jubiläum wurde sie unter dem Jubel der Zuschauer wiederbelebt, das Team der Polizei gewann den Hindernislauf vor Vertretern von Feuerwehr, Ergo und Activ City.

Weitere Höhepunkte: Die Auftritte von Herrn Holm, dem aus dem Hansa-Theater bekannten Akrobaten-Duo „Lvas“ - und, natürlich, die berühmte Trampolin-Show der Flying Grandpas. Das jährliche Schnauzball-Spiel der Polizeihunde gewann Hamburg mit 7:3, bei der spektakulären Pyramide der Motorradstaffel gab es, anders als im Vorjahr, keine Probleme.

Warnung vor Betrügern bei der Polizeishow

„Das war ein perfekter Abend, mehr geht nicht“, sagte Anke Harnack, die zusammen mit Zill moderiert hatte. Die beiden hatten auch ein paar ernste Botschaften: Zill warnte die Zuschauer „und alle Hamburger“ vor Verbrechern, die sich als Polizisten ausgeben und so tun würden, als müssten sie das Geld von Bürgern in Sicherheit bringen. „Es gibt leider viel zu viele Menschen, die darauf reinfallen.

Bei solchen Aktionen sind schon bis zu 100.000 Euro übergeben worden, also alles, was man in einem Leben angespart hat.“ Niemals würde die Polizei von Bürgern Geld verlangen, auch nicht, wenn sie ein Notruf im Nachhinein als unnötig herausstelle. „Rufen Sie lieber einmal zu viel die 110 an, als einmal zu wenig“, sagte Zill. Ach ja: Karten für die Polizeishow 2020 gibt es ab Montag im Vorverkauf.