Hamburg. Tiere, die länger als ein Jahr im Tierheim gelebt haben, sollen dauerhaft von der Zahlung befreit werden.

Wer einen schwer vermittelbaren Hund aus dem Tierheim übernimmt, soll dauerhaft von der Hundesteuer befreit werden. Das sieht ein Antrag der CDU-Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft vor. Die Regelsteuer für einen Hund beträgt in Hamburg 90 Euro pro Jahr. Für einen Hund aus dem Tierheim gilt bislang eine Ermäßigung auf 48 Euro im ersten Jahr.

„Die Hamburger Tierheime leisten eine großartige Arbeit und kümmern sich täglich liebevoll um ihre Tiere. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass unter anderem ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Hunde über Jahre kein neues Zuhause finden“, sagt Dennis Thering, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion.

CDU-Antrag: Keine Steuer für Hunde, die länger als ein Jahr im Tierheim leben

Der CDU-Antrag sieht vor, dass für Hunde, die länger als ein Jahr im Tierheim leben, keine Steuer bezahlt werden muss. „Eine dauerhafte Befreiung von der Hundesteuer kann noch mehr Tierfreunde dazu bewegen, diesen Hunden aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu geben und damit auch zur Entlastung der überfüllten Tierheime beizutragen“, sagt Thering. „Die dauerhafte Steuerbefreiung wäre auch ein Zeichen der Wertschätzung für die Tiere, die Arbeit der Tierheime und der Entscheidung der künftigen Besitzer für einen schwer vermittelbaren Hund aus dem Tierschutz.“

Laut der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage von Thering lebten allein im Tierheim Süderstraße 119 Hunde zum Stichtag 31. Dezember 2018. In den Jahren zuvor war die Zahl 89 bzw. 83 Hunde deutlich niedriger. Ende des vergangenen Jahres war rund ein Drittel der Hunde – 42 Tiere – länger als ein Jahr im Tierheim und galt damit als schwer vermittelbar. Acht Hunde lebten sogar länger als drei Jahre in der Einrichtung.

125 Hunde im ersten Halbjahr 2019 aus Tierheim übernommen

Die Zahl der vermittelten Vierbeiner erreichte mit 198 Tieren im Jahr 2016 einen Spitzenwert. In folgenden Jahr sank die Zahl auf 161 Tiere und stieg 2018 auf 180 Hunde an. Im ersten Halbjahr 2019 wurden bereits 125 Hunde aus dem Tierheim übernommen.

Seit 2006 werden die angemeldeten Tiere im Hunderegister erfasst. Derzeit werden laut Senatsantwort auf eine weitere Thering-Anfrage für 51.794 Hunde Steuerkonten geführt, die Tendenz ist steigend: Zu Jahresbeginn waren es nur 50.818 Steuerkonten. Im vergangenen Jahr hat die Stadt aus der Hundesteuer 4,2 Millionen Euro eingenommen. Außer dem Tierheim an der Süderstraße, das vom Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. geführt wird, gibt es weitere ähnliche Einrichtungen.