Hamburg. Umweltsenator Jens Kerstan stellt neuen Service für Hamburger vor. Bürger sollen Geld sparen und zum Klimaschutz beitragen.

Geld sparen und zum Klimaschutz beitragen – mit diesen Argumenten wirbt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) für die neu aufgestellte Energieberatung der Hansestadt. Diese richtet sich an Hausbesitzer, Mieter und Gewerbetreibende. Wer seinen Wärme- und Stromverbrauch reduzieren will, kann nun kostenlos Hilfe von den „Energielotsen“ bekommen, wie Kerstan am Dienstag erklärte. Um den Service zu nutzen, müssen Ratsuchende die Telefonnummer 040/248 322 50 anrufen. Anschließend sind Beratungen per Telefon, in Büros in der Innenstadt und bei Bürgern vor Ort möglich.

Die Umweltbehörde investiere in diesen Service in den kommenden drei Jahren 2,4 Millionen Euro, mit der Option auf Verlängerung, sagte Kerstan. Ihm zufolge rechnet die Behörde mit 2000 Vorort-Beratungen pro Jahr.

Gebäude in Hamburg haben hohen Energieverbrauch

Das Vorhaben soll helfen, den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) durch die Produktion von Wärme und Strom zu reduzieren. 29 Prozent des Energieverbrauchs in Hamburg entfallen auf Gebäude. Eine entsprechend große Rolle spielt dieser Faktor für die CO2-Bilanz der Stadt: Allein 4,2 Millionen Tonnen CO2 jährlich werden nach Angaben der Behörde in Hamburg durch den Wärmeverbrauch bei Wohn- und Gewerbegebäuden verursacht.

Es sei möglich, „etwas für den Klimaschutz zu tun, ohne auf Komfort oder Wohlbefinden zu verzichten“, sagte Kerstan. „Je mehr Hamburgerinnen und Hamburger sich von unseren Energielotsen beraten lassen, desto sicherer erreichen wir unsere gesteckten Klimaziele.“ Außerdem könnten Bürger durch eine effizientere Nutzung von Strom und Wärme Geld sparen, sagte der Senator.

Energielotsen erklären, wo es Zuschüsse gibt

Zuletzt gab es verschiedene städtische Beratungsangebote zum Energiesparen bei Gebäuden, die teilweise kostenpflichtig waren. Nun soll die Beratung für ein 45- bis 60-minütiges Gespräch kostenlos sein, aus einer Hand angeboten werden und alle bisherigen Beratungsangebote der Handwerkskammer, der Verbraucherzentrale und der ZEBAU GmbH zusammenfassen. Die ZEBAU GmbH war vor einigen Jahren als eine Uni-Ausgründung gestartet; heute hält die Stadt 48 Prozent der Anteile an der Energieberatungsfirma.

„Im Rahmen dieses neuen Angebotes entfallen für Hamburger Haushalte auch die Eigenkosten für die überwiegend bundesgeförderte Beratung direkt bei den Ratsuchenden zuhause“, sagte Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale. Allerdings ist die Beratung der „Energielotsen“ nicht gleichzusetzen mit weitergehenden, umfangreicheren Beratungen wie dem sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan. Auf solche Angebote werden die Energielotsen unter Umständen verweisen.

Wer nach der Beratung etwa eine neue Wärmedämmung, eine effizientere Heizung oder eine Solaranlage plant, soll von den Energielotsen auch Tipps bekommen, ob und wie die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) solche Vorhaben bezuschusst.