Hamburg. Die Klimaschützer der Hamburger Gruppe “XR Youth“ besetzten am Sonntag zeitweise zwei Kreuzungen in Winterhude.

Die Gruppe von Schülern und Studenten drückt noch alltäglich den Knopf der Fußgängerampel am Wiesendamm und wartet, bis es grün wird – dann beginnt ihre Aktion. Sie bleiben auf der Straße stehen, halten Transparente hoch, singen ein Protestlied zur Melodie von „Bella Ciao“. Mehrfach legte die neu gegründete Hamburger Gruppierung „XR Youth“ der Klimabewegung „Extinction Rebellion“ am Sonntag zwei Kreuzungen zeitweise lahm.

Mit der Aktion wollten die 23 jungen Klimaschützer nach eigenen Angaben ein Zeichen „gegen die ökologische Katastrophe“ setzen. Von 10 bis 13 Uhr blockierten die Jugendlichen jeweils zur vollen Stunde für fünf Minuten singend und tanzend die Kreuzung Wiesendamm/Goldbekufer in Winterhude, anschließend zogen sie weiter zur Kreuzung Barmbeker Straße/Jarrestraße, um dort von 14 Uhr bis 14.10 Uhr und noch einmal von 15.30 Uhr bis 15.40 Uhr den Autoverkehr lahmzulegen.

Polizei spricht von leichten Beeinträchtigungen

An den Kreuzungen kam es „nur zu leichten Verkehrsbeeinträchtigungen“, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Es bildeten sich während der Blockaden jeweils Warteschlangen von etwa einem Dutzend Autos. Busse des öffentlichen Nahverkehrs ließen die Klimaschützer passieren.

Sie zeigten zudem jeweils fortlaufend mit Zetteln an, wie lange die Blockade noch dauern würde – und verteilten Kekse. Auf ihre Transparente hatten sie Sprüche wie „Aussterben ist blöd“ und einen Verweis auf Artikel 20a des Grundgesetzes geschrieben, nach dem der Staat verpflichtet ist, die natürlichen Lebensgrundlagen von künftigen Generationen zu schützen. Polizisten begleiteten die Aktion, es kam zu keinen Zwischenfällen.

"Extinction Rebellion" gilt als besonders radikal

„Extinction Rebellion“ – zu Deutsch etwa „Rebellion gegen das Aussterben“ – macht seit Ende 2018 immer wieder mit Protestaktionen auf sich aufmerksam. Sie will damit Regierungen zum Umdenken in ihrer Klimapolitik bringen. Sie gilt als radikaler als die Mehrheit der „Fridays for Future“-Bewegung. Zuletzt kam es in der britischen Hauptstadt London auch zu Handgreiflichkeiten weil die dortigen Blockierer auch Pendlerzüge lahmgelegt hatten.