Hamburg. Auf den Schiffen der Hadag konnten fast 2000-mal Passagiere nicht mitgenommen werden. Opposition übt scharfe Kritik.

Immer häufiger sind die Hafenfähren der Hadag in Hamburg zu voll: 2017 mussten Hadag-Fähren bis Mitte Oktober 757-mal Passagiere wegen drohender Überfüllung zurücklassen. 2018 schnellte die Zahl dann auf 1509 in die Höhe – fast eine Verdopplung. Und in diesem Jahr gab es bis zum 15. Oktober schon 1962 sogenannte Besetztmeldungen in der gesamten Flotte. Auf diese Zahlen, die das Abendblatt exklusiv veröffentlichte, haben die CDU- und FDP-Bürgerschaftsfraktion nun mit scharfer Kritik reagiert.

"Busse, Bahnen und nun auch noch unsere Fähren – so kann es mit den ständig überfüllten Transportmitteln in Hamburg nicht weitergehen", monierte der CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering am Freitag. „Die Anzahl der 'Besetztmeldungen' der Hamburger Hadag-Fähren zeigt wieder mal deutlich, dass der rot-grüne Senat in Sachen Mobilität komplett überfordert ist."

Überfüllte Hadag-Fähren – CDU fordert mehr Personal

Die CDU begrüßt es, dass so viele Hamburger und auch Touristen die Angebote des HVV nutzen. "Dem muss dann aber auch beim Ausbau Rechnung getragen werden", sagte Thering. Er fordert: "Der Senat muss das Personal der Hamburger Fähren endlich erhöhen, die jeweils zum Einsatz gebrachten Schiffsgrößen den jeweiligen Bedarfen anpassen, die bestehenden Kapazitäten der Hamburger Fährschiffe dadurch endlich ausschöpfen und zu Hauptverkehrszeiten nachfragebedingt im Zehnminutentakt fahren."

Die Christdemokraten bemängeln, dass Hamburgs "einmalige Lage am Wasser" für den öffentlichen Nahverkehr nicht gut genug genutzt werde. Thering: "Dazu haben wir als CDU schon viele Vorschläge wie den Ausbau des Fährverkehrs auf der Elbe und die Wiedereinführung des Linienverkehrs auf der Alster auf den Tisch gelegt.“

FDP fordert größere Schiffe oder engere Takte

Auch die FDP lässt beim Thema überfüllte Hafenfähren kein gutes Haar am rot-grünen Senat. „Dieser Senat bekommt einfach keinen zuverlässigen und modernen ÖPNV hin", kritisiert Ewald Aukes, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion. "Jetzt kommt heraus: Nicht nur Busse und S-Bahnen sind ständig überfüllt, sondern auch die Hafenfähren."

Wenn es der Senat wirklich ernst meine mit seiner Verkehrswende, müsse er schleunigst die Kapazitäten erhöhen und die Zuverlässigkeit insbesondere bei den S-Bahnen verbessern. "Für die Hafenfähren kann die Lösung nur heißen: Größere Schiffe oder engere Takte auf den stark nachgefragten Routen", sagte Aukes. Seiner Ansicht nach muss auch der Ausbau des Fährverkehrs in den Süden und den Osten stärker in den Fokus rücken.